Vorsicht blickte ich zur Tür, die soeben ruckartig geöffnet wurde. War das etwa- Yeosang?? Was machte er denn auch hier? Langsam kniete er sich neben mich hin und zog mich in seinen Arm. Ich spürte die gewohnte Wärme von ihm, die meine Schluchzer nach und nach immer weniger werden ließen. Meinen Kopf hatte ich in seine Halsbeuge vergraben. Ich wusste nicht, wo ich war, warum ich überhaupt hier war, doch in diesem Moment wollte ich einfach nur in dieser Position verweilen und meinen besten Freund nie mehr loslassen.Mehrere Minuten verbrachten wir so, still schweigend. Mehrere Minuten dauerte es, bis sich Yeosang wagte, etwas zu sagen.
,,Ich glaube, San hat uns allen noch was zu sagen"
Ich bemerkte, wie sich Yeosang langsam aus unserer Umarmung löste, um San mit einem mahnenden Blick anzusehen. Wieso denn San? Hatte er was getan? Zwar war ich noch genauso verwirrt wie vorher, nur erleichterte es mich gewaltig, Yeosang nun auch an meiner Seite zu haben.San blickte nun betroffen zu Boden. Also hatte er doch etwas getan?
,,Lass uns zu den anderen gehen... Ich denke, Yeosang hat recht."
,,Andere?" Verwirrt schaute ich von einem zu den anderen, doch niemand fühlte sich veranlasst, mir eine Antwort zu geben. So wurde ich von Yeosang aus dem Zimmer gezogen, bin eine riesige Treppe heruntergestiegen, die so glatt war, dass ich aufpassen musste, sie nicht in eins hinunterzufallen. Irgendetwas kam mir daran bekannt vor, aber der Rest erschien mir wie, als hätte ich meine Erinnerungen verloren. Wie bin ich denn hierher gekommen?Gerade war ich einfach viel zu verwirrt, als dass ich mich darauf konzentrieren konnte, wo die beiden mich hinführten. Wie in Trance fand ich mich auf einer cremefarbenen Couch im Arm meines besten Freundes wieder. Um mich herum saßen weitere 6 Leute - einer davon war San. Wer waren denn diese Menschen? Und vor allem, was hatten wir mit ihnen zu tun? Nach einem kurzen Moment des Schweigens, erhob sich Sannie schließlich.
,,Ich muss euch was sagen... etwas, dass ich die ganze Zeit vor euch allen geheim gehalten habe... es geht um... diese Welt. Wie ihr wisst, habe ich sie erschaffen. Ich- Ich lag im Koma. Tag ein, Tag aus habe ich nur verwirrende Stimmen gehört, um mich herum war alles Schwarz. Doch manchmal gab es Momente, in denen ich etwas aufblühen sah. Ich sah eine ganz neue Welt, auch wenn es nur für Millisekunden war, doch ich wollte sie bewahren. Ich weiß bis heute nicht, was ich getan habe... aber ich habe mich in dieser Welt versteckt. Eine Welt, in der alles friedlich war...eine Welt, in der ich machen konnte, was auch immer ich wollte. Ich habe Illusionen von Menschen erschaffen, mir meine Freunde selbst ausgesucht... und diese Freunde, die seid ihr."
Als ich in die Gesichter der anderen schaute, erkannte ich nichts anderes, als Schock und Verzweiflung. Einem Braunhaarigen liefen sogar Tränen die Wangen hinunter, doch ich verstand gar nichts. Ich wusste ja, dass er im Koma lag, aber... wie bin ich dann hierher gekommen? War ich etwa auch nur eine Illusion? Aber noch bevor jemand etwas erwiedern konnte, sprach er weiter.
,,- bis auf Wooyoung. Ich wusste nicht woher es kam... aber mein Herz spürte, dass ich plötzlich nicht mehr alleine war. Ich konnte sehen, wie auch er in der Hülle des Nichts verzweifelte. Also rettete ich ihn in meine Welt. Ich verband unsere Herzen und erschuf eine Illusion, die zu dem Wooyoung wurde, der er schon immer war. Und als Woo mir dann von den Träumen erzählte, verstand ich, dass er nicht nur eine Illusion war. Er war mein Woo, mein echter Woo."
Plötzlich wurde mir schwindelig. Mein Herz begann zu rasen, so als würde ich einen Marathon rennen. Ich bekam keine Luft mehr, hatte das Gefühl, gleich in Ohnmacht zu fallen. Momente rasten vor meinen inneren Augen an mir vorbei. Momente, in denen ich Spaß hatte, Momente, die ich mit jedem hier verbracht hatte. Da! Die Treppe, die ich fast zwei Mal hinunter gefallen bin, der Braunhaarige, der mich aufgefangen hatte... und San. San, der einfach bei mir war und mein Herz beschützte.
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𝑪𝒂𝒖𝒈𝒉𝒕 𝒊𝒏 𝒂 𝒅𝒓𝒆𝒂𝒎 ✰ Woosan✔︎
FanfictionIch brach in deine Welt ein, um dein Lächeln wiederzusehen, doch ging ich dabei das Risiko ein, niemals wieder aus diesem Albtraum zu erwachen. ,,Ohne zu antworten oder irgendetwas zu hinterfragen, ergriff ich seine ausgestreckte Hand. Als ich dies...