Kapitel 1

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Miri's Sicht

Nachdem meine beste und ich unseren letzten Schultag endlich hinter uns hatten, wollten wir nur noch nach Hause und in den Sommerferien richtig Spaß haben. Wir konnten zum Glück zu Fuß von der Schule nach hause gehen und brauchten nicht auf diesen dämlichen Bus warten, der zu allem Überfluss auch noch überfüllt war. "Treffen wir uns nachher?" fragte meine beste Freundin und sah mich an "Na klar, aber erst nach dem Mittagessen, du kennst ja meine Eltern!" ich grinste sie an und rollte mit den Augen. "Komm, deine Eltern sind doch echt okay, es gibt noch viel schlimmere!" sagte sie und rempelte mich an, aber sie hatte recht, was meine Eltern anging, konnte ich stolz drauf sein!
Wir kamen bei mir an, ich umarmte Diana noch schnell und lief dann die Stufen zur Haustür rauf "ich bin zu Hause!" rief ich und ließ die Tür ins Schloss fallen. "Kind, wie oft habe ich dir schon gesagt, das die Tür auch einen Griff hat, mit dem man sie leise zu machen kann!" sprach mein Vater und blieb vor mir stehen. "Sorry, das war keine absicht! Ich treffe mich nachher mit Diana, wenn das okay ist?" ich grinste meinen Vater verlegen an, aber er zog mich in eine kurze Umarmung und lief danach in die Küche. "Ihr seid doch eh unzertrennlich!" meinte er und musste lachen, ich musste ebenfalls lachen, wenn ich daran dachte, wie oft wir unsere Eltern schon in den Wahnsinn getrieben hatten. Verwirrt sah ich ins Wohnzimmer und sah, das meine Mutter ein riesiges Chaos veranstaltet hatte, überall lagen Sachen auf dem Boden verteilt "hat hier ein Tornado gewütet?" fragte ich, als ich es betrat, ich setzte mich auf die Sessel lehne und nahm ein paar Papiere in die Hand, die ich mir neugierig an sah. "Nein, ich bin am aussortieren!" antwortete mein Mutter knapp, aber ich hörte ihr gar nicht wirklich zu. "Was ist das hier?" fragte ich, sah sie an und hatte Tränen in den Augen, sie hielt in ihrer Arbeit inne und sah mich ein wenig schockiert an. "Das solltest du gar nicht sehen!" keuchte sie und stand auf "warum, wolltet ihr mir das verheimlichen?" Mir liefen Tränen über die Wangen, ich sah sie an und konnte das alles gar nicht glauben. "Weil deine richtige Mutter dich nicht haben wollte!" bekam ich nur zur Antwort "und was ist mit meinem Vater?" ich sah die Frau, die ich siebzehn Jahre für meine Mutter hielt wütend an "von dem weiß ich nichts!" "Wer ist meine Mutter, wo kommt sie her?" fragte ich und hatte sofort das Bedürfnis sie und meinen Vater kennen zu lernen, und sie zu fragen warum sie mich weg gegeben hatten, aber meine Mutter schüttelte nur den Kopf und schwieg einfach weiter. "Wo komme ich her? Ich habe ein recht es zu erfahren!" sprach ich und stand auf "Tut mir leid, aber wir haben damals deinen Eltern versprochen, das wir es für uns behalten werden!" sprach mein Vater, der inzwischen hinter mir stand, ich drehte mich zu ihm um und schüttelte den Kopf. "Das ist nicht fair!" murmelte ich, rannte an ihm vorbei, nach oben in mein Zimmer und knallte die Tür hinter mir zu. Das konnte doch alles nicht wahr sein, ich bin atoptiert und meine Eltern wollten mir die Wahrheit anscheinend niemals erzählen?! Ich legte eine CD von meiner Lieblingsband ein und drehte die Anlage auf laut, aber meine Gedanken ließen sich nicht stoppen, wer waren meine Eltern und wo kam ich her? Ich rutschte an der Wand nach unten und ließ meinen Tränen freien Lauf, als mir plötzlich der Gedanke kam, das ich es alleine raus finden musste! Schnell stand ich auf, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und stopfte die Papiere in meine Tasche, danach schaltete ich meine Anlage aus und rannte nach unten und aus dem Haus, ich musste mit meiner besten Freundin sprechen, vielleicht hatte ich Glück und sie würde mir helfen.
Ich rannte so schnell ich konnte die Straßen entlang und nach zwanzig Minuten kam ich endlich bei ihr an, ich drückte mehrfach auf die Klingel und wartete nervös bis mir endlich geöffnet wurde. "Miri, um Gottes Willen, was ist denn passiert?" wurde ich von ihrem Vater gefragt, er zog mich in eine Umarmung und sofort liefen mir wieder die Tränen über das Gesicht. "Ich.. Meine Eltern.." schluchzte ich unfähig einen richtigen Satz zu stande zu bringen. "Na, komm erst mal rein und erzähle dann in Ruhe, was passiert ist!" sprach Harry, mit ruhigen Ton, ich nickte, ließ ihn los und lief in das Innere des Gebäudes. "Maus, was ist denn passiert?" meine beste stand geschockt mitten im Flur und sah mich an, ich schüttelte den Kopf, kramte in meiner Tasche und reichte ihr die Adoptionspapiere. "Meine Eltern.. wollen mir nicht sagen, wer meine wahren Eltern sind!" schluchzte ich und sah von Diana zu ihrem Vater. "Wieso das denn nicht?" Harry nahm Diana die Papiere ab und las sie sich gründlich durch. "Das weiß ich nicht, meine Mutter meinte vorhin nur, das ich es eigentlich niemals erfahren sollte!" Ich folgte Diana ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch "ich will versuchen, es selber heraus zu finden, die Frage ist nur, ob du mir dabei hilfst?" "Natürlich helfe ich dir, das weißt du doch!" antwortete meine beste sofort, setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. "Ich werde mal mit deinen Eltern sprechen, vielleicht erzählen sie mir, wieso du damals weg gegeben wurdest!" sprach Harry, er reichte mir die Papiere, zog seine Autoschlüssel aus der Tasche und verließ das Haus. "siebzehn Jahre wurde ich angelogen und noch nicht mal jetzt, wollen sie mir die Wahrheit sagen!" flüsterte ich und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. "Maus, warte doch erst einmal ab, vielleicht bekommt mein Vater ja etwas raus! Komm wir gehen in mein Zimmer!" sprach Diana leise, ich nickte stand auf und folgte ihr ins Zimmer. "Du hast ja recht, aber ich möchte trotzdem gerne wissen, wieso ich weg gegeben wurde und wer meine wahren Eltern sind!" Ich ließ mich auf das Bett fallen und starrte an die Decke, in der Hoffnung, das Harry etwas raus bekommen würde.

Meine Wurzeln in Finnland Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt