Meine Wurzeln in Finnland

Kapitel 49

Miri's Sicht

Sami war richtig süß gewesen, auch wenn ich gerne zeit mit ihm verbringe, war ich doch froh, das er mich zu Elli gebracht hat! Ich drückte wieder mehrfach auf die Klingel und wartete ein wenig ungeduldig, bis jemand an die Sprechanlage kam, doch zu meiner Überraschung ertönte gleich das bekannte Summen von der Haustür "auch gut.." lachend drückte ich die Tür auf und lief mit schnellen Schritten nach oben. "Hyvää Päivää, Mrs Rajamaa!" Wurde ich von Samu begrüßt, worauf ich ihn etwas verwirrt ansah. "Miri, du bist die einzige, die bei uns sturm klingelt!" Verlegen biss ich mir auf die Lippen, lief in die Wohnung und zog meine Schuhe aus. "Sorry... Ist Elli in ihrem Zimmer?" Samu nickte, worauf ich sofort Richtung Ellis Zimmer lief. "Heyyy!" Rief ich, kurz nachdem ich geklopft hatte. "Miri, was machst du denn hier?" Elli sah mich überrascht an, während ich die Tür hinter mir schloss und mich danach zu ihr aufs Bett setzte. "Na, ist aber eine tolle Begrüßung!" Ich sah sie kurz an, verschränkte meine Arme hinter meinen Kopf und sah an die Decke. "Sorry, ich freue mich natürlich das du mich besuchen kommst, aber wolltest du dich nicht eigentlich mit Sami treffen?" Elli legte sich neben mich und sah mich kurz an, ich seufzte und grinste breit "das habe ich ja auch, aber ich hatte beziehungsweise habe ich immer noch ein ziemlich schlechtes Gewissen, das ich mich in letzter Zeit so oft mit ihm getroffen habe!" Elli lachte kurz und schüttelte mit dem Kopf. "Miri, ich bin dir nicht böse, außerdem kenne ich das Gefühl, wenn man frisch verliebt ist und dir sieht man es sofort an!" ich starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an und setzte mich auf "meinst du, mein Vater hat auch etwas bemerkt? Oder deiner?" Elli setzte sich ebenfalls auf und nahm meine Hände "Miri so habe ich das nicht gemeint, aber wenn du von Sami sprichst, dann leuchten deine Augen richtig und du lächelst über das ganze Gesicht! Aber, nach allem was du durchgemacht hast, gönne ich dir dein Glück und bin dir auch nicht böse, wenn wir uns mal ein paar Tage nicht treffen!" Erleichtert atmete ich aus und ließ mich wieder nach hinten auf die Matratze fallen "ich kann nichts dafür, er ist einfach so süß.. so liebenswert und... Ich weiß auch nicht, einfach ziemlich sexy! Vorhin hat er mir sogar meine erste Rose geschenkt, die ist zar aus Schokolade, aber.." Elli legte mir ihre Hand über den Mund "wenn du noch lauter wirst, dann haben wir gleich ein Problem, das ist dir klar!" Sie sah kurz Richtung Tür, die genau in diesem Moment geöffnet wurde "ist bei euch alles in Ordnung?" Shelly und Samu streckten ihre Köpfe ins Zimmer und sahen uns unsicher an "ja klar.." "Ich habe mich nur gerade geärgert, das meine Schokolade geschmolzen ist, die ich extra für Elli und mich gekauft habe!" Unterbrach ich Elli und setzte mich auf, Samu und Shelly sahen uns immer noch skeptisch an, sagten aber kein weiteres Wort.
Nachdem die beiden wieder das Zimmer verlassen hatten, fing Elli an zu lachen und bekam sich nur schwer wieder ein  "ich glaube, ich werde ab heute nicht mehr von Sami sprechen, zumindest wenn deine Eltern zu Hause sind!" Ich versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen und atmete ein paar mal tief durch. "Das wäre auch besser!" Elli stupste mich an, ich schüttelte den Kopf und musste ebenfalls lachen.

Samu's Sicht
Nach fast drei Stunden saß ich noch immer mit meiner Gitarre im Wohnzimmer und bekam die Stelle in dem neuen Lied einfach nicht geändert, egal welche Noten ich einsetzte es hörte sich einfach bescheuert an! "Das ist doch einfach nur scheiße!" Fluchend schmiss ich die Zettel vom Tisch und fuhr mir durch die Haare. "Schatz, setz dich doch nicht so unter Druck!" Shelly setzte sich neben mich und sah mich an, ich seufzte und stellte die Gitarre an die Seite. "Ich muss mit Riku sprechen, sonst wird das nie ein Hit werden!" Gerade als ich in den Flur lief, zog Miri sich ihre Schuhe an "soll ich dich mitnehmen, ich muss sowieso mit deinem Vater sprechen?" Sie lächelte kurz, schüttelte aber mit dem Kopf "das ist lieb gemeint, aber ich muss dringend meinen Kopf frei bekommen und das kann ich am besten, wenn ich laufe!" Ich zuckte mit den Schultern und verschwand im Bad. "Schatz, ich hoffe es ist nicht schlimm, das es heute etwas später wird?" Ich betrat die Küche und sah meine Frau unsicher an, sie legte ihre Arme um meinen Hals und gab mir einen langen Kuss. "Ich glaube, das kann ich verkraften, außerdem kenne ich dich und kenne auch deine Laune, wenn ich weiß das du es nicht perfekt findest!" Ich lachte kurz und lehnte meine Stirn an ihre "ich bin so froh, das ich dich habe! Rakastan sinua, Baby!" Meine Frau küsste mich erneut "Rakastan sinua!" Murmelte sie und löste sich von mir. Schnell lief ich ins Wohnzimmer, holte meine Gitarre und nachdem ich mir meine Schuhe angezogen hatte, verließ ich die Wohnung.
Laut pfeifend legte ich meine Gitarre auf den Rücksitz und stieg ein, ich startete den Motor und nahm mir vor, schnell bei meinem Boot vorbei zu fahren, um sicher zu gehen, das dort alles in Ordnung war! Es hatte erneut zu schneien begonnen, die Straßen waren durch den liegen gebliebenen Schnee ziemlich klatt, so das ich nur im Schneckentempo vorwärts kam!
Nach einer gefühlten Ewigkeit, kam ich endlich beim Hafen an, ich parkte, zog mein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer von meinem besten Freund "hey Rik, ich habe vergessen dir bescheid zu sagen, das ich schnell bei meinem Boot vorbei bin, ich will sicher gehen, das hier alles in Ordnung ist!" Riku musste lachen, was für mich kein wunder war, reden konnte ich schon immer ganz gut! "Ich habe heute nicht vor wegzugehen, komm einfach vorbei wenn du dort fertig bist!" Antwortete er, worauf ich nickte. "Ist gut, dann bis später!" Ich legte auf und wollte aussteigen, aber als ich nach links in die Seitestraße sah, stockte mir der Atmen.