Kapitel 50

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Samu's Sicht

Nervös trommelte ich mit meinem Finger auf das Lenkrad, ich konnte es einfach nicht glauben, was ich da gerade sah! Hatte Sami eigentlich eine Ahnung, wie alt Rikus Tochter ist? Ich musste dringend mit den beiden sprechen und hoffte, das sie mir überhaupt zuhören würden! Ich sah, das Sami gerade in sein Auto einstieg und langsam die Straße verließ, sofort startete ich den Motor und wartete bis er nicht mehr zu sehen war! Langsam wendete ich und fuhr direkt neben Miri her, ich öffnete die Autoscheibe und sah sie ernst an "Einsteigen!" Miri zuckte zusammen und hielt ihre Hand auf ihr Herz. "Samu, hast du mich erschreckt! Was machst du denn hier?" Sie wurde nervös und sah kurz in die Richtung aus der sie gekommen war. "Einsteigen, ich muss dringend mit dir sprechen!" Sie biss sich kurz auf die Lippen, schüttelte aber kurz darauf den Kopf. "Nein, ich möchte lieber zu Fuß gehen!" Ich fuhr mir durch die Haare und versuchte ruhig zu bleiben "Miri, du steigst jetzt sofort ein, oder soll ich deinem Vater am Telefon von dir und Sami erzählen?!" Sie starrte mich geschockt an und blieb wie angewurzelt stehen, ich hielt an und öffnete von innen die Autotür. "Einsteigen, sofort!" Sagte ich ernst. "Ich habe dir doch eben schon gesagt, das ich zu Fuß gehen möchte!" Sie funkelte mich zornig an und lief weiter, ich biss mir auf die Lippen und fuhr langsam weiter "Miri, kannst du bitte Einsteigen!" Sie drehte sich zu mir um und blieb stehen. "Was willst du überhaupt, erstens bist du nicht mein Vater und zweitens hast du doch selbst eine Frau die deutlich jünger ist als du!" Ich fluchte innerlich und musste mich nach diesen Worten ziemlich zusammen reißen, um nicht gleich komplett auszuflippen. "Das ist richtig, Shelly ist deutlich jünger, aber sie ist wenigstens volljährig!" gab ich Miri zur Antwort und fuhr mir durch die Haare. "Steig endlich ein!" Miri rollte mit den Augen, stieg aber kurz darauf in mein Auto und knallte die Tür zu und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich atmete ein paar mal durch, bevor ich los fuhr.
Die ganze Fahrt über sah Miri aus dem Fenster, auch ich brachte kein einziges Wort über die Lippen, obwohl ich mir eigentlich vorgenommen hatte, mit ihr zu sprechen, aber ich wollte nach diesen Worten die sie mir an den Kopf geknallt hatte, nur noch meine Ruhe haben. Wir kamen bei meinem besten Freund an, ich parkte und stieg mit Miri zusammen schweigend aus meinem Auto. Miri schloss die Haustür auf und rannte die Stufen nach oben, ich folgte ihr und war froh, als wir endlich die Wohnung erreichten! "Hey, das hat aber lange gedauert!" Riku kam in den Flur und sah mich mit gerunzelter Stirn an, er sah zu seiner Tochter, die ohne ein Wort in ihr Zimmer lief. "Rik, ich muss dringend mit dir sprechen!" sagte ich, als ich ihm in die Küche folgte. " Ich dachte ihr seid schon abgereist?" verwirrt sah ich Miri's Adoptiveltern an und setzte mich zu ihnen an den Tisch. "Wir haben uns entschlossen ins Hotel zu ziehen, als ihr die Wohnung schon Teilweiße ausgeräumt habt! Eigentlich hatten wir ja gehofft, das uns Miri die Stadt zeigt, aber sie hat sich bei uns kein einziges mal gemeldet!" Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare. "Ich kann euch auch sagen wieso.. Riku, du solltest dich besser hin setzten!" Mein bester Freund sah mich verwirrt an, setzte sich aber auf den Stuhl, der in seiner Nähe stand. Ich atmete noch einmal tief durch und sah meinen besten Freund ernst an "ich habe Miri vorhin am Hafen gesehen und Sami war bei ihr.. die beiden haben sie mehr als einmal geküsst.." Riku starrte mich ungläubig an "Riku, für mich sah es aus, als ob die was am laufen haben!" Ich sah meinen besten Freund immer noch an, aber er brachte kein einziges Wort über die Lippen. "Wie alt ist dieser Sami?" Sandra sah mich fragend an "Ende zwanzig (da es eine Story ist, habe ich die Jungs etwas jünger eingebaut)!" Antwortete Riku, stand vom Stuhl auf und lief Richtung Fenster, er seufzte leise und starrte in den Himmel, Sandra nickte nachdenklich und sah auf ihre Finger. "Es tut mir leid, aber ich glaube, wir haben deine Tochter doch nicht so gut erzogen, wie wir dachten..." Riku seufzte, sah aber weiter aus dem Fenster "es ist nicht eure schuld.." Sandra nickte erneut und stand auf "wir sollten jetzt besser gehen, unser Flug geht auch bald!" Schnell stand ich auf und nahm sie kurz in den Arm, auch Bernd der bis jetzt kein einziges Wort über die Lippen brachte, reichte ich die Hand. Sie liefen aus der Küche und nach ein paar Minuten hörte ich, wie die Wohnungstür ins Schloss fiel, ich fuhr mir durch die Haare und lief zum Fenster.  "Rik,du bist mein bester Freund, ich dachte du solltest es wissen.." Er drehte sich zu mir um, sah mich kurz an und stürmte aus der Küche, schnell lief hinter ihm her und sah ihn unsicher an. "Was hast du vor?" Unsicher blieb ich neben ihm stehen, während er sich seine Schuhe anzog und mich kurz darauf wütend ansah. "was wohl mit ihm reden!" Er schnappte sich seine Jacke und stürmte aus der Wohnung, schnell zog ich meine Schuhe an und folgte ihm. "Rik, warte ich komme mit!" Rief ich und folgte ihm die Treppe nach unten und stieg, nachdem er sein Auto aufgeschlossen hatte, auf der Beifahrerseite ein. "Rik, bitte lass uns das in Ruhe klären!" Mein bester Freund sah mich kurz an, startete den Motor und fuhr mit quietschenden Reifen vom Hof.

Meine Wurzeln in Finnland Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt