Miri's Sicht
Diana und ich verbrachten den ganzen Nachmittag in der Stadt, wir waren im Kino, etwas essen und sahen uns einige Sehenswürdigkeiten an und das, obwohl wir schon unser ganzes Leben lang in Berlin wohnten. Ich sah wieder mal auf die Uhr und fluchte innerlich, da es erst Sechzehn Uhr war "Miri, das wird schon!" sagte Diana, nahm mir mein Handy weg und steckte es in ihre Tasche. "Kann ich mein Handy wieder haben!" fragte ich mit einem leicht genervten Unterton, blieb stehen und sah sie ernst an. "Nein, das bekommst du erst morgen früh wieder! Seitdem wir unterwegs sind, starrst du fast permanent auf dein Handy!" meinte Diana, und sah mich nun auch ernst an, aber ich erkannte auch die Sorge um mich, in ihren Augen. "Aber..." "Nichts, aber, morgen wenn deine Eltern aus dem Haus sind, dann gebe ich dir dein Handy zurück!" sagte meine beste Freundin, ich fluchte und setzte mich auf eine Bank, die in unserer Nähe stand. "Versetz dich mal bitte in meine Lage, wenn du einen Zettel findest, auf dem steht, das du Adoptiert wurdest, dann würde es dir ganz bestimmt nicht anders gehen!" murmelte ich und sah sie mit Tränen in den Augen an. "Ich sage nicht, das ich dich nicht verstehe, aber du machst dich selbst nur noch verrückter, mein Vater und ich helfen dir doch und wir werden schon heraus finden, wer deine Eltern sind!" antwortete Diana mir. Ich seufzte leise, doch die Chance überhaupt etwas heraus zu finden, war ziemlich gering. "Aber irgendwie hast du schon recht, dann muss ich bis morgen früh, wohl ohne Handy auskommen!" murmelte ich, stand auf und wir machten uns auf den Weg zu mir nach Hause.
Der Abend zog sich endlos in die Länge, auch die Nacht, war nicht wirklich besser, während alle im Haus schliefen, fuhren meine Gedanken Achterbahn. Ich drehte mich auf die Seite und starrte aus dem Fenster, der Mond schien mir direkt ins Gesicht und plötzlich wünschte ich mir, das meine Oma noch leben würde, denn sie half mir immer, wenn ich Probleme hatte und hatte auch immer eine Idee. "Miri, komm aufstehen mein Vater hat gerade deine Eltern abgeholt!" hörte ich Diana sagen, ich schlug meine Augen auf und sprang sofort aus dem Bett müsste aber kurz innehalten "Okay, ich suche im Schlafzimmer und du schaust dich mal im Wohnzimmer um!" sprudelte es nur so aus mir raus und plötzlich war ich hellwach. "Ist gut!" antwortete sie mir und zusammen liefen wir aus dem Zimmer, ich ging direkt ins Schlafzimmer, riss alle Türen und Schränke auf und sah in jeder noch so kleinen Ecke nach, aber ohne Erfolg "das darf doch nicht wahr sein!" fluchend und gleichzeitig traurig ließ ich auf das Bett fallen, es war hoffnungslos, ich würde nie erfahren, woher ich komme und wer meine wahren Eltern sind. "Miri, komm mal schnell her!" rief Diana, sofort war ich auf den Beinen, rannte förmlich die Treppen nach unten und blieb mitten im Wohnzimmer stehen. "Wo bist du denn?" fragte ich verwirrt "bei deinem Vater im Arbeitszimmer!" ich drehte mich um und lief mit klopfenden Herzen zu meiner Freundin, sie stand vor einem Schrank, in dem ein kleiner Tresor eingebaut war "kennst du den Code?" fragte sie und drehte sich zu mir um, aber ich schüttelte nur den Kopf. "Das wars dann wohl.." gab ich enttäuscht von mir, aber sie wollte noch nicht aufgeben "versuch mal ihren Hochzeitstag!" schlug sie vor. Ich holte tief Luft, aufgeregt lief langsam Richtung Tresor, aber als ich die Zahlen eingab, tat sich gar nichts, danach versuchte ich mein Geburtstag, aber auch hier nichts. "Mist!" fluchend gab ich einfach irgendwelche Zahlen ein, aber als ich die Zahlen von dem Geburtstag von meinem Vater und meiner Mutter zusammen ein gab, hatte ich endlich Glück und die Tür sprang auf. Zitternd drehte ich mich zu Diana um, sie sah mich an und machte langsam die Tür ganz auf, ich starrte auf einen Brief, der von der Farbe her schon etwas älter aussah, aber ich konnte ihn nicht heraus nehmen, zu groß waren meine Sorge, das in dem Brief Dinge stehen könnten, von denen ich Angst hatte sie zu erfahren! "Soll ich?" fragte Diana und sah mich an. Doch ich nickte nur. Sie nahm den Brief heraus, schloss die Tür vom Tresor, sofort liefen wir wieder in mein Zimmer und setzen uns auf's Bett. "Ich habe angst!" flüsterte ich und spürte eine Träne über meine Wange laufen. "Miri, ich bin bei dir!" Diana legte ihre Hand auf meine und drückte diese leicht, danach legte sie den Umschlag vorsichtig in meine Hand und sah mich gespannt an.
Ich musste schlucken, zog vorsichtig den Brief raus und faltet ihn auseinander.Liebe Sandra,
Ich kann dir gar nicht sagen wie dankbar ich dir bin, dass du die kleine bei dir aufnimmst. Es wäre einfach nicht fair von mir sie zu behalten, da ich sie von Anfang an eigendlich schon nicht haben wollte! Auch ihm habe ich nicht erzählt das er ein Kind hat, da ich Angst habe, das er sie behalten wollen würde und ich damit definitiv nicht umgehen könnte! Darum bitte ich dich auch, das du ihm niemals erzählen wirst das er eine Tochter hat da er es nicht wissen brauch. Auch sie muss niemals erfahren, dass sie aus Finnland stammt, wer ich bin und wer ihr echter Vater ist. Bitte versprich mir das und versprich mir das sie in dem Glauben aufwächst das ihr ihre Familie seid. Denn obwohl ich sie nicht will ist sie trotz allem irgendwo meine Tochter, ich liebe sie irgendwie und will das sie glücklich ist!
Ich danke dir.
In Liebe deine Freundin LiljaNachdem ich den Brief zu Ende gelesen hatte, sah ich Diana mit Tränen überströmten Gesicht an, ich konnte es einfach nicht glauben, meine eigene Mutter wollte mich nicht haben?! "Süße, das tut mir so leid!" Diana rutschte ein Stück zu mir hin und nahm mich sofort in den Arm. "Sie wollte mich von Anfang an nicht haben.." schluchzte ich und krallte mich an ihrem Pulli fest. "Sag mal, ist da ein Absender auf dem Umschlag?" fragte Diana leise, ich zuckte mit den Schultern und drehte den Brief um, als ich auf den Absender starrte kam mir nur ein Gedanke und zwar musste ich so schnell wie möglich nach Finnland! Ich befreite mich von Diana, sprang vom Bett und holte meine Spardose aus dem Schrank "was hast du vor?" fragte meine beste Freundin und sah mich verwirrt an, aber ich bakam nichtmal ein Wort raus. "Miri, was machst du da?" "Ich muss nach Finnland!" sprach ich und schüttete das Geld auf mein Bett. "Bist du dir sicher?" "Diana, ich muss wissen, wer meine Eltern sind und wieso mein Vater es nie erfahren soll!" ich sah sie kurz an doch zählte dann einfach das Geld weiter. "Soll ich mitkommen?" fragte sie sofort, aber ich schüttelte nur den Kopf, ich muss das alles erst mal alleine klären, in der Hoffnung, das wenigstens mein eigener Vater mich haben will.
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Meine Wurzeln in Finnland
FanfictionMiri hatte eigentlich ein perfektes Leben, sie hatte wunderbare Eltern und gute Noten in der Schule, aber als sie eines Tages einen Brief bei ihren Eltern findet, und sie erfährt das sie adoptiert wurde, änderte sich ihr Leben komplett! Sie stellte...