Kapitel 6

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Samu's Sicht

Riku, Michelle und ich standen gerade vor dem Dom und unterhielten uns über die nächste Tour, als ich plötzlich ein Mädchen weinend auf einer Bank sitzen sah, die Riku's Ebenbild hätte sein können. "Hapa, hörst du mir eigentlich zu?" kam es genervt von meinem besten Freund, ich blinzelte und sah ihn kurz darauf wieder an "ich.. Was.. Ja, habe ich!" murmelte ich, aber er schüttelte den Kopf. "Ach ja, was habe ich denn eben gesagt?" fragte er sofort, aber ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, da ich ihm wirklich nicht zugehört hatte. "Sag mal, das Mädel dort, findet ihr nicht, das sie dir zum verwechselnd ähnlich sieht?" fragte ich stattdessen und deutete in ihre Richtung. "Ach quatsch, du spinnst doch!" gab er sofort von sich und folgte meinem Blick. "Ich muss Samu recht geben, sie sieht dir ziemlich ähnlich!" sagte Michelle und sah ebenfalls in ihre Richtung. "Riku, das könnte dein Zwilling sein, komm wir gehen mal fragen!" murmelte ich und lief los. "Samu, du hast sie nicht mehr alle!" fluchend folgte er mir, aber ich wollte es jetzt genau wissen. "Hey, ist alles gut bei dir?" fragte ich vorsichtig und setzte mich neben sie auf die Bank, sie sah mich kurz an, schüttelte aber mit dem Kopf. "Was ist denn passiert?" Michelle setzte sich neben sie und zog sie sofort in ihre Arme. "Ich.. Ich hab versucht.." schluchzte sie, aber ihre Stimme brach ab. "Sollen wir die Polizei rufen?" fragte Riku jetzt und sah sie erschrocken an, aber das Mädel schüttelte wieder mit dem Kopf, sie löste sich von Michelle und zog einen Brief aus der Tasche, den sie mir ohne weiteres in die Hand drückte "ich kann doch nicht einfach deine Post lesen!" sprach ich, aber die Schrift auf dem Umschlag kam mir ziemlich bekannt vor, auch wenn ich nicht mit hundert Prozentiger Gewissheit sagen konnte, wo ich sie schon mal gesehen habe. "Das ist eh egal, da ich sie niemals finden werde!" schluchtze sie, was mich neugierig machte und ich den Inhalt aus den Umschlag zog.
Ich keuchte, als ich mir den Brief durchgelesen hatte und starrte Riku kurz darauf mit großen Augen an "was hast du denn jetzt?" fragte er verwirrt und riss mir den Zettel aus der Hand. "Das ist.. Das kann nicht.." stammelte er und sah mich erschrocken an "Doch Rick, sie ist deine Tochter!" sagte ich nur und sah das Mädel kurz darauf an. "Aber ich versteh das nicht!" kam es von ihm, er sah wieder auf den Brief und setzte sich kurz darauf neben mich auf die Bank. "Du bist mein Vater?" fragte das Mädel und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Das kann nicht sein, es muss da noch einen anderen Mann gegeben haben!" Riku sah mich an und raufte sich die Haare "der komischerweise auch Riku heißt?" ich sah ihn an, aber die ähnlichkeit zwischen den beiden, konnte man deutlich sehen, das konnte selbst mein bester Freund nicht verleugnen. "Macht ein DNA Test, dann könnt ihr zu hundert Prozent sicher sein!" schlug Michelle vor, aber Riku brachte immer noch kein einziges Wort über seine Lippen. "Wie alt bist du denn jetzt?" fragte ich "siebzehn!" gab sie sofort zur Antwort, was mich zum Nachdenken brachte, so lange war es glaube ich auch her, als sie sich von Riku getrennt hatte. "Okay, ich schlage vor, das wir erstmal zu mir fahren, es muss ja nicht gleich jeder mitbekommen, wer dein Vater ist!" schlug ich vor, aber Riku saß immer noch neben mir und starrte auf den Brief. "Ich kann mir gut vorstellen, das es ein Schock für dich sein muss!" murmelte ich, legte einen Arm über seine Schulter und drückte sie leicht. "Ich verstehe das ganz nicht.." murmelte er und sah mich an, "was verstehst du nicht, das Lilja dich die ganze zeit belogen hat und dir deine Tochter verheimlicht hat? Ich wusste schon damals, wieso ich diese Frau nicht leiden konnte!" sprach ich, stand auf und zog meinen besten Freund auf die Beine, er schüttelte mit dem Kopf und zog kurz darauf sein Handy aus der Hosentasche. "Was hast du vor?" fragte seine Tochter und sah ihn ängstlich an "Na was wohl, sie zur Rede stellen!" zischte Riku und sah sie an, ich schüttelte mit dem Kopf und nahm mir vor, ihn später noch einmal darauf anzusprechen, aber momentan war ich selber gespannt, was Lilja dazu sagen würde! "Wie heißt du eigentlich?" fragte ich, als ich sah das Riku ein Stück von uns weg lief "Miri.. Also eigentlich Mirja, aber irgendwie nennen mich alle immer nur Miri!" antwortete sie sofort und sah Riku unsicher hinterher. "Na, einen finnischen Namen hast du zumindest!" Ich lächelte, aber als sie mich ängstlich ansah, legte ich ihr sofort meinen Arm die Schulter. "Du brauchst keine Angst zu haben!" flüsterte ich. "Was ist.. Wenn.. Wenn Riku, mich auch nicht haben will?" sie versuchte sich zusammen zureisen, aber immer noch liefen Tränen über ihre Wangen. "Das kann ich mir nicht vorstellen, Riku ist ein Mensch, der sein Herz am richtigen Pfleg hat, klar ist es ein Schock, aber er wird dich bestimmt lieben!" ich sprach mit ruhiger Stimme und zog sie danach komplett in meine Arme, auch wenn es schwer werden würde, konnte ich mir nicht vorstellen, das Riku seine Tochter, einfach so wieder weg schickt!
Nach einiger Zeit kam Riku wieder zu uns gelaufen, er war kreidebleich im Gesicht und setzte sich sofort wieder auf die Bank "Was ist los?" fragten Michelle und ich gleichzeitig. "Es ist wahr, sie ist tatsächlich meine Tochter!" murmelte er und sah uns verwirrt an. "Was soll ich denn jetzt machen?" seine Stimme war zu einem flüstern geworden, ich saß sofort wieder neben ihn und drückte leicht seine Schulter. "Riku, auch wenn es ein Schock für dich ist, Kümmere dich um sie, sei ihr Vater, den sie nie hatte!" Er sah mich an und sah kurz darauf zu seiner Tochter, die immer noch wie ein Häufchen elend weinend bei meiner Frau in den Armen lag. Riku sah mich kurz an, stand auf und lief langsam auf seine Tochter zu, sie sah ihn ängstlich an, wurde aber kurz darauf in seine Arme gezogen.

Meine Wurzeln in Finnland Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt