Kapitel 3

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Miri's Sicht

Die ganze Nacht lag ich wach und wältzte mich hin und her, so viele Fragen hatte ich in meinem Kopf, doch bekam ich keine Antwort darauf. Am nächsten Morgen wachte ich ziemlich müde auf, schnappte mir frische Klamotten und ging ins Bad, um zu Duschen, mir frische Sachen anzuziehen und dann in die Stadt zu gehen. Ich wollte meine Eltern wirklich nicht sehen, zu sehr hatten sie mich Belogen und Enttäuscht! Ich kam gerade aus dem Badezimmer, als mir meine Mutter entgegen kam. "Miri, können wir bitte noch einmal darüber reden?" Sie sah mich traurig an, aber ich schüttelte nur den Kopf und ließ sie einfach stehen. "Miri, bitte!" Ich drehte mich mit Tränen in den Augen zu ihr um "was gibt es da noch großartig zu reden, ihr habt mich so lange belogen! Außerdem wollt ihr mir ja nichtmal sagen woher ich komme und wer meine wahren Eltern sind, also habe ich auch nichts mehr mit euch zu bereden!" schrie ich schon fast, drehte mich um, nahm meine Tasche und Handy von Schrank und lief aus dem Haus.
Mir liefen die Tränen über die Wangen, ich wollte einfach nur weg von hier, und doch wusste ich nicht wohin. Bei meiner besten Freundin würden sie als erstes suchen kommen und das wollte ich auf jedenfall vermeiden! Ich lief in den nächsten Park und setzte mich auf eine Bank, was sollte ich machen, wenn ich morgen nichts finden würde? Ich möchte sie doch nur einmal sehen, nur einmal nach dem Grund fragen, wieso sie mich damals weg gegeben hatten, mehr wollte ich doch eigentlich gar nicht! Ich nahm mein Handy in die Hand und schloss meine Kopfhörer an, ich musste irgendwie auf andere Gedanken kommen und durfte trotz der vielen Fragen die Hoffnung nicht aufgeben! Als mein Handy plötzlich vibrierte zuckte ich zusammen, und sah den Namen meiner besten Freundin auf dem Display stehen doch nach kurzen zögern nahm ich dann ab "hey Maus, wie geht es dir?" fragte sie "wie soll es einem schon gehen, wenn du herausfindest das dein ganze Leben eine einzige Lüge war?! Das schöne aber daran ist, das meine Eltern beziehungsweise Pflegeeltern die ganze Zeit mit mir reden wollen!" murmelte ich und seufzte leise. "Meinst du nicht, das sie dir vielleicht doch den Grund sagen wollen, wieso du weg gegeben wurdest?" ich musste lachen und schüttelte kurz darauf den Kopf. "Diana, sie haben noch nicht einmal mit deinem Vater gesprochen, wieso sollten sie jetzt auf die Idee kommen ihre Meinung ändern?" "stimmt, da hast du auch wieder recht! Aber mein Vater wird nachher bei euch vorbei kommen und deinen Eltern dann wegen morgen bescheid geben!" kam es von meiner besten Freundin, ich schloss meine Augen und konnte es jetzt schon nicht mehr erwarten, bis beide aus dem Haus waren, damit ich endlich mit meiner Suche Anfangen konnte! "Wann genau wird er sie denn abholen?" fragte ich und hoffte, das es nicht erst Nachmittags sein würde. "Naja, sie müssen schon über zwei Stunden fahren, ich schätze dann mal, das er sie gegen Mittag abholen wird!" erzählte Diana, ich nickte und zählte jetzt schon die Stunden bis sie endlich weg sein würden. "Aber mal was anderes kann ich bei euch vorbeikommen?" fragte ich, stand aber schon von der Bank auf und lief langsam in Richtung meiner Freundin, ich musste mich dringend ablenken und hoffte, das sie mir dabei helfen konnte! "Frag nicht so blöd! Wo bist du denn jetzt eigendlich?" "Schon auf dem Weg zu dir!" murmelte ich, musste aber kurz darauf lachen, Diana fing ebenfalls an zu lachen und legte aber einfach auf. Ich sah verwirrt auf das Display schüttelte den Kopf und steckte mir meine Kopfhörer wieder in die Ohren. Ich suchte mir mein Lieblingslied raus und stellte es auf laut.
Eine halbe Stunde später, kam ich dann bei Diana an, lief die Stufen zur Haustür hoch und drückte auf die Klingel "Hey Miri, komm rein!" begrüßte mich Harry und ließ mich ins Haus. "Diana, ist in ihrem Zimmer, aber du kennst dich ja sowieso hier aus!" sprach er, bevor er in sein Arbeitszimmer verschwand. "Blöde Kuh, wieso hast du einfach aufgelegt?" fragte ich sofort, als ich in ihrem Zimmer stand "Sorry, mein Akku war leer!" antwortete sie und nahm mich in den Arm, ich setzte mich auf die kleine Couch und sah aus dem Fenster. "Was mache ich eigentlich, wenn wir überhaupt nichts finden, ich meine.. Wenn, die Adoptionspapiere schon alles waren?!" fragte ich leise. "Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, aber ich kann es mir auch nicht vorstellen, dazu benehmen sich deine Eltern jetzt schon zu komisch!" sagte Diana und setzte sich neben mich, ich schloss meine Augen und versuchte nicht schön wieder los zu heulen "Miri, du wirst deine Eltern finden und den Grund erfahren, wieso du weg gegeben wurdest!" Diana nahm mich in den Arm und drückte mich an sich, nun konnte ich mich nicht mehr zusammenreißen und ließ meinen Tränen freien Lauf. "Du hast ne ziemliche Heulsuse als Freundin nicht wahr!" murmelte ich, löste mich dann von ihr und wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht. "Meinst du, mir würde es nicht genauso gehen? Dir wurde praktisch der Boden unter den Füßen weg gerissen, das du das nicht von heute auf morgen verarbeiten kannst, das ist doch klar!" sagte Diana mit ruhiger Stimme, ich nickte nachdenklich und sah danach auf meine Finger "das schlimme ist, die Ungewissheit, das Warten und die Hoffnung, das sie mich überhaupt sehen wollen!" "Sie wollen dich bestimmt sehen, außerdem hast du ein Recht darauf die Wahrheit zu erfahren!" sagte meine Freundin, nahm meine Hand und zog mich auf die Beine. "Was hast du denn jetzt vor?" ich sah sie unsicher an, aber ich kannte sie sehr gut, um zu wissen was sie vor hatte. Denn wenn sie, Menschen auf andere Gedanken bringen wollte, dann schaffte sie es auch! "Wir werden jetzt was unternehmen und dann werde ich heute Nacht bei dir übernachten, damit wir morgen, nachdem deine Eltern das Haus verlassen haben, sofort mit der suchen anfangen können!" sagte meine beste, nahm ihre Jacke und zusammen liefen wir dann in die Stadt.

Meine Wurzeln in Finnland Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt