Kapitel 14

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Es war spät geworden am Abend, Dea saß mit ihrer Familie die gesamte Zeit nach dem Essen unten im Wohnzimmer, wo gespielt und gelacht wurde. Die Rothaarige genoss diese Zeit wirklich mit der Familie ihrer Schwester und bedauerte es jetzt schon, bald gehen zu müssen. Sie konnte ja schlecht die gesamte Zeit hier sein, nach der Geburt würde Dea noch wenige Monate hier bleiben, ehe sie sich alleine auf die Socken machte.  Sie würde wegziehen müssen. Das Haus reichte nicht für Dea und ihrem Baby aus, auch wenn Lizzy alles in ihrer Macht stehende tun würde, damit es passte, es reichte einfach nicht. Vielleicht ging Dea ja doch zurück nach Deutschland, den Gedanken hatte sie kurz gehabt, allerdings fiel ihr dann wieder Jasper ein, der immerhin der Vater ihres Kindes war. Zwar war sie nicht mit ihm zusammen, auch wenn Deanerys ihn noch immer sehr liebte - was ihrer Ansicht nach nicht erwidert wurde, aber er würde dennoch immer dazu gehören. Egal in welcher Beziehung, er gehörte dazu.

Und so fasste sich die Schwangere ans Herz, sie musste es ihm sagen, egal wie und wenn sie es nur auf einem Zettel schrieb und ihm diesen unter die Nase hielt, er musste es wissen. Denn Lizzy hatte recht, Dea würde es ewig bereuen, wenn sie Jasper sein Kind vorenthielt. Deanerys entschied sich dazu Jasper am nächsten Tag Zuhause zu besuchen, dort hatten sie Ruhe, dort konnten sie sich ungestört unterhalten.
Als Dea Lizzy dies sagte, war jene erfreut über die Einsicht und die Entschlossenheit, die ihre kleine Schwester zeigte. Natürlich, Lizzy freute sich immer über das was Dea machte, selbst wenn sie sich selbst anzog, zumindest kam es der jüngeren immer öfter so vor. Vielleicht lag es aber auch nur an der Schwangerschaft, dass Dea das Gefühl hatte ihre Schwester alles  hocherfreut hinnahm. Gut, bis auf das verbeulte Auto und das feige Verhalten, in welches Dea immer wieder verfiel.

Als es die Rothaarige endlich ins Bett schaffte, da war es draußen bereits tiefste Nacht. Sie war fertig, mit allem.

"So ein scheiß Tag! Ich hab kein Bock mehr..", jammerte Deanerys als sie sich in die Kissen kuschelte. Das hatte sie wirklich nicht mehr, das Leben war anstrengender geworden als es ohnehin schon gewesen war.

"Morgen muss ich die Zähne zusammenbeißen..", gähnte Dea müde, dann schloss sie die Augen, ließ sich von der Müdigkeit forttreiben. Sanft glitt sie in einen treulosen Schlaf.

Während Dea ruhig schlief war bei den Cullens Zuhause keine Spur von Schlaf oder Ruhe zu sehen. Denn der junge Jasper war völlig aufgewühlt nach Hause gekommen, wütend schlug er die Tür zu, die daraufhin scheppernd zu Bruch ging. Die Türzage und der Rahmen rissen an eigenen Stellen.

"Was ist passiert?", fragte Esme erschrocken, sie kam sofort zu ihrem Sohn, um herauszufinden was geschehen war.

"Nichts!", knurrte Jasper preschte an seiner Mutter vorbei und in sein Zimmer hoch. Er war so wütend, auf sich selber. Warum wollte er es nicht einsehen, dass Dea ein Leben ohne ihn geführt hatte? Wieso musste er sich selbst Hoffnungen einreden, die schon alleine mit dem bestehen ihrer Schwangerschaft zu nichte gemacht wurden?
In seinem Zimmer setzte er sich auf sein Bett, zerrte an der Bettwäsche, natürlich gab diese sofort nach. Mit einem ächzenden Geräusch zerrissen die einzelnen Fasern.
Fast war Jasper davor loszuschreien, so sehr setzte ihm das ganze zu. Hektisch sah sich Jasper um, er musste etwas zerstören, er musste seinen Gefühlen lauf lassen. Kurzerhand verschwand er wieder so schnell aus dem Haus, wie er hineingekommen war. Sein Ziel war der umliegende Wald, er brachte Ablenkung!
An einer Lichtung hielt er an, hier standen große, alte Kiefern, die willkürlich in die Höhe geschossen waren. Die Rinde einiger Bäume war mit tiefen Furchen durchzogen, mit grünen Moos bewachsen, dadurch bekam der Wald eine sehr alte Atmosphäre, eine ruhige, entspannte Atmosphäre.
Doch all das beruhigte den Soldaten kein bisschen, noch immer brodelte seine Wut in seinen jahrhundertalten Knochen. Mit dieser Emotion unter der Haut ging Jasper in die Hocke, schlug mit voller Kraft auf den Boden. Ein dunkler, tieftrauriger Schrei entwich der Kehle des Blonden als seine Faust den Boden rammte. Durch die Wucht, die Kraft, die Jasper auf den Boden ausübte gab es einen Knall, einem Donner gleich und dort klaffte nun ein mittelgroßer Krater.

Sprung zur Liebe [Bis(s) FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt