Carlisle musste sich zwingen nicht die Augen zu verdrehen, als Dea immer noch wie ein eingeschnapptes Kind vor ihm saß. Ihn und seine Worte ignorierend sah sie aus den Fenster, in den Wald hinein, welcher sein beruhigendes Grün trug.
Das eine war heller, das andere war dunkler, zwischendurch stach ein braun oder Gelb hervor, welche die Laubbäume schmückten, jetzt wo es Herbst wurde.
Völlig ruhig sah sich Deanerys die bunten Farben an. Ihr war es egal wie die Bäume aussahen, ob sie Nadel - oder Laubbäume waren, ob grün oder bunt, hauptsache sie musste Carlisle nicht ansehen.Natürlich war ihr bewusst dass er Recht hatte, aber mit einem Vortrag, den er gerade gehalten hätte, war die junge Frau ganz und gar nicht zufrieden.
"Du benimmst dich wie ein Kleinkind", hatte er gesagt, als Deanerys schmollend in seine Richtung sah.
"Deine Worte haben Jasper verletzt", war das erste was er sagte, bevor er das mit dem Kind sagte, wie welches sie sich angeblich benamm.
Ihr war bewusst dass ihre Worte unfassbar gemein waren, auch wenn es keine der typischen Beleidigung gewesen war, so tat dieser Satz weh. Fakten konnten Schmerzen.Aber was konnte sie dafür, dass sich Jasper der, von ihm selbst erbauten, Illusion hingab, in der er mehr als ein Teenager war? Es war nicht ihre Aufgabe ihm die Wahrheit vor die Augen zu führen, die er scheinbar all die Jahre verdrängte.
Er war ein Teenager. Ob Jasper das nun wahrhaben wollte oder nicht."Wir werden ab sofort keine Süßigkeiten mehr einkaufen, deine Ernährung wird nun auf Vollkorn umgestellt - ich hatte gehofft nicht so weit gehen zu müssen, weil du schon erwachsen bist, aber du lässt mir einfach keine Wahl.
Ich weiß nicht was ich machen soll, weil du es uns einfach nicht leicht machen willst. Doch du musst verstehen dass all das selbst für uns nicht so einfach ist, wie du denkst. Diese ganze Situation ist eine Zerreißprobe für unsere Familie.
Bitte arbeiten endlich mit und nicht gegen uns.", waren seine Worte gewesen, als Deanerys auf seine ersten Sätze nicht reagiert hatte.
Kaum waren diese Worte ausgesprochen hatte sie ein furchtbar schlechtes Gewissen.
War sie wirklich so grausam den Cullens gegenüber?
Machte sie allen das Leben so schwer?
War sie zur schwangeren Furie geworden, die jeder Mann hasste und desswegen immer weniger Kinder wollten?
Eigentlich war Dea der Meinung gewesen, dass sie nicht so schlimm war. Nun gut, bei dem Essen hatte sie vielleicht übertrieben, ihre Reaktion vorhin war alles andere als erwachsen gewesen, dennoch war sie immer noch der Meinung, dass es durchaus schlimmere Frauen gab als sie.
Scheinbar hatte sie sich geirrt.
Tränen schossen ihr in die Augen, als sie daran dachte.
Ich mache allen das Leben unnötig schwer, wo sie es doch ohnehin schon nicht leicht haben, dachte Deanerys verzweifelt.
Ich habe mich einfach in ihr Haus gequetscht, ohne groß darüber nachzudenken, ich bin Jaspers Wunsch gefolgt ohne über die Nachwirkungen zu denken, die für seine Familie entstanden waren.
Was bin ich nur für ein Mensch, dachte die rothaarige angewidert von sich selbst."Es tut mir leid", murmelte Deanerys, dann stand sie schwankend auf, sah dem Arzt vor ihr entschuldigend an und waschelte an ihm vorbei.
Carlisle seufzte tief, deutlich hatte er die Tränen von Deanerys gesehen, die sich heimlich ihren Weg aus ihren Augen bahnen wollten. Doch er sagte nichts dazu, als Dea aus dem Wohnzimmer flüchtete. Sie solle ruhig darüber nachdenken, war er der Meinung, vielleicht wird es ja besser, kam es ihm in dem Sinn.
Natürlich war ihm klar, dass diese Situation auch für die werdende Mutter nicht einfach war - ganz und gar nicht. War sie bis vor sieben Monaten noch eine Zeitspringende junge Frau gewesen, die es schon schwer genug hatte ihm leben, so war sie, nach dem verheerenden Zeitsprung, so viel mehr als das.
Nun war sie nicht nur eine Verfluchte, sondern auch noch eine baldige Mutter, eines Kindes welches in der Vergangenheit, vor rund 150 Jahren, gezeugt worden war.
Und dennoch, alle mussten sich aneinander anpassen, so auch Deanerys.
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Sprung zur Liebe [Bis(s) FF]
Fanfiction"Das kann unmöglich sein.", hauchte er und sah sie erschrocken an. Auch ihre Augen blickten erschrocken auf den Mann vor ihr, von dem sie dachte er sei tot, gestorben im Krieg vor hundert Jahren. "Jasper?", ihre Stimme war ein hauch von nichts. Pure...