Kapitel 2

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Die fahrt dauerte ab dem Ortsschild nicht mehr lange, wie auch wenn es nur ein verschlafener Ort war. Dennoch fand ich es wunderschön hier, alles war so grün und sah frisch aus. Das Wetter war zwar dementsprechend kühl, aber damit konnte ich leben. Von Deutschland konnte man nicht unbedingt behaupten dass es besser war, zumindest wenn es nicht gerade Sommer war. Denn diese konnten sehr erbarmungslos sein.
"Wir sind da.", sagte Lizzy und parkte vor einem kleinen Einfamilienhaus. Die Fassade war aus Backsteinen und das Dach Schwarz, genauso wie die Fenster und die Haustür. Manchmal beneidete ich meine große Schwester, denn im Gegensatz zu mir hatte sie der Fluch der Familie sie nicht getroffen. Zwar wurde auch sie darauf vorbereitet - so wie sie ihre Tochter darauf vorbereitet hatte, aber sie kam nie in den Genuss es zu verwenden. Außer natürlich wenn sie mitbekam das ich gesprungen war, dann musste sie dafür sorgen, dass ich zurück zu ihr kam, an dem Punkt von dem ich gesprungen war.

"Es hat sich kein bisschen verändert.", murmelte ich und stieg aus.
"Was sollte sich denn verändert haben?", lachte Lizzy und hob meinen Koffer aus ihren Kofferraum.
Keine Ahnung - die Wassertemperatur vielleicht?
"Mein ja nur.", brummelte ich und nahm ihr den Koffer ab. Noch konnte ich ihn tragen, bald würde man mir eh alles abnehemen und darauf freute ich mich schon sehr.
Wow - heute mal ganz wenig Sarkasmus!
"Na komm", sanft schob mich Lizzy zur Tür und schloss auf, ach ja in Amerika hatte jeder ja die Tür auf. Das war ja schon eine Einladung zum klauen: "Kommen sie - kommen sie wir haben Tag der offenen Tür und das jeden Tag!"
Ich schüttelte den Kopf um den Gedanken zu vertreiben, lustig war es allemal.
"Wir sind da!", brüllte Lizzy, als wir im Flur standen und uns gerade auszogen.
"Mum!", kam es von oben und tramplen war zu hören. "Mummi!", riefen zwei kleine Jungen und umarmten ihre Mutter. Lizzy war seit sechs Jahren Mutter von Zwillingen.
"Mum, Tante Dea!", rief Sophie und nahm mich in den Arm. Sie war 13 Jahre alt und schon fast so groß wie ich. Sie hatte, so wie alle Frauen unserer Familie, Blonde Haare und Blaue Augen. Ich hatte jedoch Grüne Augen, giftgrün. Meine Haare färbte ich seit einigen Monaten Rot. Was ich mir natürlich verkniffen hatte, Seiden ich wusste dass ich ein Kind erwartete. Dementsprechend sah man den blonden Ansatz deutlich heraus.

"Hallo Sophie, wie geht es dir?", fragte ich und sah sie lächelnd an.
"Ganz gut, nur die kleinen nerven!", sagte Sophie und streckt ihren Brüder die Zunge raus.
"Hallo Deanerys.", ich blickte auf und sah in die dunklen Augen von Lennox.
"Hey Lennox, wie gehts? Ich hoffe die Arbeit ist nicht schlimm.", ich unarmte meinen Schwager.
"Na ja, es ist mal so und mal so.", sagte Lennox lachend. Klar, Arzt zu sein war nicht einfach.
"Tante Dea, Tante Dea!", die Zwillinge Josh und Noah umarmten mich und quickten vergnügt auf.
Nach dem alle mich begrüßt hatten, wir uns zum Kaffee trinken in das Wohnzimmer gesetzt hatten fing Lizzy an zu betteln, das ich doch sagen wollte was mir auf dem Herzen lag. Ich seufzte und stellte mein Glas Wasser ab, welches ich mit Absicht genommen hatte.
"Also Lizzy, Lennox ihr werdet Tante und Onkel, Sophie und die jungs ihr werdet Cousins.", sagte ich und lächelte.
Stille, keiner sagte etwas weil jeder nachdachte was das heißen könnte.
"Du bist Schwanger?!", rief Lizzy erfreut aus. Ich nickte und befand mich sofort in einer ihrer Klammerumarmungen wieder.
"Echt?", fragte Sophie erstaunt.
Nein Sophie, ich habe mir ein Hühnei in die Gebärmutter geschoben, dachte ich sarkastisch.
"Herzlichen Glückwunsch, wie weit bist du denn?", fragte Lennox und war sofort in seiner Arztrolle. Ich verdrehte kichernd die Augen.
"12 Schwangerschaftswoche.", sagte ich dann.
"Wirklich so weit schon? Hast du ein Bild?", Lizzy war voll in ihrem Element. Eine Vollblutmama durch und durch.
"Daddy, was heißt Schwanger?", fragte Noah seinen Vater.
"Schwanger klingt lustig!", rief Josh aus und klatschte in die Hand.
"Das bedeutet, dass in Tante Dea's Bauch nun ein Kind wächst.", erklärte Lenox seinen Sohn.
"Wie kommt es denn da rein?", fragte Noah dann und wir brachten alle ein verhaltenes Lachen raus.
"Ha! Ich weiß - durch den Bauchnarbel!", rief Josh aus und zog sein Shirt hoch um uns seinen Nabel zu präsentieren.
"Warum haben wir dann einen Bauchnarbel?", fragte Noah seinen Bruder. Josh dachte angestrengt nach.
"Ah - damit wir in der Badehose nicht komisch aussehen!", erwiederte er dann völlig ernst.
"Sicher Josh - wie dämlich!", kommentierte Sophie das ganze. Lizzy, Lennox und ich konnten nicht mehr und lachten laut auf.

"Hier", ich reichte Lizzy das Ultraschallbild von meinen Kind.
"Wie süß, guck mal Sophie so klein warst du auch mal!"
"Boah Mum, wie peinlich!", beschwerte sich Sophie und ging in ihr Zimmer.
"Ach ja - die Pubertät was eine Bereicherung für das Leben.", sagte ich lachend.
"Deanerys du warst nicht besser!", sagte Lizzy lachend.
Gar nicht wahr! Okay - doch wahr. Aber daran war meine Mutter schuld, ehrlich!
"Komm Lizzy, du weißt das dies an Mama gelegen hat.", erwiederte ich nur und sah zerknautscht in die Runde.
"Na gut, daran ist was dran.", murmelte sie und lachte dann.
"Genau -", ich brach ab als ich ihren Blick sah. "Wehe dir - Lizzy!", rief ich dann aus. Doch sie sah mich boshaft an, was für ein Biest sie doch war.
"Was ist denn, jetzt habt ihr mich neugierig gemacht.", sagte Lennox und in seine Augen funkelte der Schalk.
"Als Dea fünfzehn Jahre alt war und wir mit unserer Mutter im Auto saßen, da lief Deas Schwarm Johnny an unser fahrendes Auto vorbei -"
"Lizzy!", brüllte ich, doch sie war gnadenlos.
"Da hat Mama ganz laut nach Johnny gebrüllt. Natürlich wusste der nicht einmal wer sie war, während Dea ganz klein im Sitz wurde und sich schämte. Also ja, wir hatten es nicht leicht mit ihr.", erzählte Lizzy und ich würde rot vor lachen. Klar jetzt konnte ich darüber lachen, aber damals war mir nicht nach lachen zu mute. Oh man - woher sollte Johnny auch wissen das ich eine ganze Schublade voll mit Bildern von ihm hatte. Ich war total verknallt in ihn gewesen, aber nicht lange. So wie eigentlich jeder Teenager.
"Ach Lizzy, jetzt wo du es gerade erwähnst - ich weiß noch wie Mama-"
"Das wagst du nicht!", rief Lizzy aus doch ich sah sie nur grinsend an.
"Na klar tu ich das, jedenfalls waren wir gerade im Einkaufszentrum da hat Mama über die Kompletten Etage nach Lizzy gerufen und gewunken wie eine verrückte. Das war ja mal mega peinlich für Lizzy gewesen, vorallem weil Mama sie mit vollen Namen gerufen hatte - damit Lizzy auch ja wusste das SIE gemeint war.
"Elizabeth-Lysann-Marie", kicherte ich und sah wie Lizzy verzweifelt den Kopf schüttelte.
"Ich weiß bis heute nicht, was sich die beiden dabei gedacht haben.", sagte Lizzy.
"Eben - nichts", gab ich von mir und Lizzy lachte trocken auf.
"Da hast du recht, Dea.", sagte Lizzy und klopfte mir auf die Schulter.
"Ich habe es mit meinen Namen dann doch nicht so schwer, wobei den kaum ein Mensch richtig aussprechen kann. Deanerys - Elfa. Aber recht hast du, was haben sie sich bei unseren Namen nur gedacht!", sagte ich und lachte.
"Wo wir schon mal dabei sind, wer ist der Vater?", fragte Lennox nach. Sofort überkam mich diese Traurigkeit.
"Er - es gibt keinen.", sagte ich dann hastig. Es war meine Sache und das würde so bleiben.
"Dea-", sanft sprach meine Schwester meinen Namen aus und nahm meine Hand, aber als ich in ihr Gesicht sah konnte ich Erkenntnis sehen. Dann folgte der wissende Blick, der nicht begeistert war. Sie wusste warum es keinen Vater mehr gab und es gefiel ihr nicht.
"Bitte, Lizzy. Ich möchte nicht darüber reden. Ich werde ihn nie wieder sehen.", sagte ich dann und stand auf.
"Ich hoffe es ist okay, wenn ich mich rauf begebe und schlafe. Es war eine wirklich anstrengende Reise.", sagte ich.
"Natürlich. Du weißt ja wo dein Zimmer ist."
Ich nickte und ging hoch, zusammen mit meinen Koffer und zog ihn in das Zimmer, welches ich immer bezog wenn ich hier war.
Auf dem Bett lag ich dann, nur mit einem Höschen und meinen Shirt. In meiner Hand hielt ich mein Handy, welches ein Bild von Jasper zeigte. Ich hatte es heimlich geschafft einige Bilder zu machen, auch von ihm. Dort saß er auf einen Pferd, in seiner Uniform und redete mit einen der Jünglingen. Dort sah er einfach fantastisch aus, so wie er sein sollte. Wahrscheinlich war es eh besser, das er vor 150 Jahren gelebt hatte und ich mit einer der wenigsten Frauen in diesen Lager war - ansonsten hätte ich keine Chance bei so einem Adonis gehabt. Allerdings wäre dies auch besser so gewesen, immerhin hätte ich ansonsten nun eine ganz andere Ausgangssituation als jetzt. Aber ich musste gestehen, dass ich es nicht bereute. Auch wenn ich mir, als es mit den Zeitsprüngen angefangen hatte, schwor dass ich niemals Kinder bekommen würde - nur damit ich diesen Fluch nicht weitergabe. Tja, nun konnte ich nur noch hoffen das mein Kind ein Junge war, denn diese waren davon befreit. Es traf nur die Frauen und selbst da nicht jede. In jeder Generation gab es eine die es konnte, oder eher die dazu gezwungen war.
Meine Großmutter konnte es, meine Tante, welche auch auf solcher Reise gestorben war und nun ich. Tatsächlich hatten Lizzy und die die Sorge dass es Sophie eines Tages treffen würde, allerdings gab es bisher keinerlei Anzeichen dafür. Vermutlich träfe es eines meiner Kinder, aber da ich nach diesem keinerlei weitere Kinder in die Welt setzen wollte - musste es ja Sophie sein. Es sei denn ich bekam ein Mädchen. Aber ich betete zu Gott das dies nicht so weit käme.

Sprung zur Liebe [Bis(s) FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt