Mit der rotgoldenen Brosche in der Hand, saß Deanerys auf dem großen Bett, in einem geklauten Shirt von Jasper und dachte an ihre Begegnung mit Maggi. Ihr kam es vor, als wäre es erst gestern gewesen, als sie mit der Älteren in dem kleinen Café gesessen war - doch waren es bald sechs Monate her. Kaum zu glauben.
Dea seufzte, wog die Brosche in ihrer Hand ab und sah dann wieder auf den großen Diamanten in der Mitte der Rose. Dieses Schmuckstück war wunderschön, ohne Zweifel, gleichermaßen war es auch zu teuer um es einfach einer Fremden in die Hand zu drücken. Doch Maggi hatte es getan. Vermutlich aus der Verzweiflung heraus, dass niemand diese Brosche jemals weitergeben würde.
Dea kannte den Sohn der alten Dame nicht, doch wenn er sich von ihr abwandte, keinen Kontakt mehr mit einer sterbenden Frau - und das war sie gewesen - aufnahm, der würde auch sicherlich nicht dafür sorgen, dass dies Erbstück in der Familie blieb. Wahrscheinlich würde dieser sie verkaufen.Aber Deanerys wollte es nicht verhöckern, sie wollte dieses Geschenk an ihren Sohn weiterreichen, damit er es wiederum an seine Kinder gab - sollte er jemals welche bekommen.
"Ich hoffe es ging schnell und schmerzlos", murmelte Deanerys leise, besah nocheinmal die Brosche ehe sie diese zurück in ihr Schmuckkästchen legte. Sie würde diese tragen, wenn sie auf die Beerdigung ging, um der Frau den letzten Respekt zu erweisen und um ihr Versprechen einzulösen. Das war sie Maggi schuldig.
Kaum schloss sie die Schatulle wieder sah sich Dea um. Was sollte sie jetzt machen? Sie hatte den ganzen Abend für sich alleine, keine Vampire die sie bevormundeten. Dea konnte heute Nacht tun, was immer sie wollte!
Fröhlich waschelte Deanerys aus dem Schlafzimmer, zurück ins Wohnzimmer, so sie erstmal ihr Handy an die Musikanlage anschloss um laute Metalmusik durch das Haus schallen zu lassen. Es war ja keiner da der sich deswegen beschweren konnte. Es gab keine Nachbarn oder eine belaufene Straße, an welcher sich die vorbeilaufenden Passanten beschweren konnten.
Mit einem Lächeln auf den Gesicht lauschte sie, ihrem aktuellen Lieblingssong, Heartbeat Failing. Der kräftigen Bass schoss durchs Haus, gespickt mit elektronischer Melodie, die der Sänger mit seiner fassettenreichen Stimme begleitete.
Tatsächlich stellte Dea fest, wie sehr dieses Lied zu ihr und Jasper passte. Es ging um Tränen und Schmerz, all das was sie bereits durch hatte, weil Jasper sie einfach so sehr durcheinander brachte, oder absolut unpassend reagierte. Weil er ab und an ein Idiot war.Leise mitsingend führte der Weg von Dea sie wieder in die Küche, wo sie sich eine Schüssel aus dem Küchenschrank holte und ging damit zum Tiefkühler, um sich dort eine Portion Eiscreme zu nehmen. Das Vanilleeis rief sie förmlich zu sich und ihr Appetit darauf schien unbändig. Auch wenn sie in Gedanken Jasper meckern hören konnte, weil er sie gebeten hatte nicht zu viel Süßkram zu sich zu nehmen. Denn der Frauenarzt, in Deutschland, hatte, als er ihr bei einer Kontrolluntersuchung Blut abnahm, festgestellt dass ihr Zuckerwert etwas erhöht war. Noch war es nicht im kritischen Bereich, aber damit es auch so bliebe müsste sich Deanerys am Riemen reißen. Doch, wie sooft, ließ sich Dea nichts sagen.
Natürlich versuchte sie ihre Ernährung so gesund wie möglich zu gestalten, aber ab und an musste es einfach mal etwas Süßes geben. So wie jetzt eben, nur dass es bereits das zweite mal an diesem Tag war. Carlisle und Jasper würden sicher nicht so begeistert sein.Vollkommen zufrieden schlenderte Des zurück ins Wohnzimmer, wo bereits das nächste Lied angespielt wurde. Auch dieses war voller starken Bass- und Gitarrenklängen. Sie liebte es einfach.
Die junge Frau setzte sich seufztend auf das Sofa, irgendwie beschlich sie ein schlechtes Gewissen. Sie saß hier, mit einem Eis, nur im Shirt und Slip, auf der Couch und erfreute auch ihres Lebens, während Maggi verstarb.
Ob das nicht in Ordnung war? Sie wusste es nicht.Doch kaum, schob sie sich den ersten Löffel der kühlen Eiscreme in den Mund war es so, als würden all ihre Sorgen verschwinden. Der Zucker entfalltete seine Wirkung.
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Sprung zur Liebe [Bis(s) FF]
Fanfiction"Das kann unmöglich sein.", hauchte er und sah sie erschrocken an. Auch ihre Augen blickten erschrocken auf den Mann vor ihr, von dem sie dachte er sei tot, gestorben im Krieg vor hundert Jahren. "Jasper?", ihre Stimme war ein hauch von nichts. Pure...