Kapitel 41

889 50 6
                                    

"Scheiße, ich bin so nervös, ich weiß noch nicht einmal warum - aber ich glaube, ich packe das nicht.", murmelte Deanerys unsicher, als der Wagen des Leihunternehmens vor dem Haus der Cullen parkte. Es war bereits dunkel geworden, einzig allein das Haus erhalte dem Parkplatz und einen gewissen Radius um sich herum. Die Handinnenflächen der Rothaarigen begannen zu schwitzen, als sie daran dachte dass in dem Haus dort Sechs Vampire warteten, die vermutlich alles mitbekommen würden was um sie herum passierte.
Oh Gott, wenn ich aufs Klo muss, dann hören das alle, dachte Deanerys verzweifelt. Sie krallte sich in den dünnen Stoff ihres Kleides, welches knapp über den Knie endete. Die junge Frau vergaß in dem Moment, dass Edward ihre Gedanken las und laut los lachte.
Sein Deutsch was besser als das von Jasper, dementsprechend verstand er auch die Gedankenwelt der jungen Frau um einiges besser.
Er fand sie amüsant. Natürlich hörte Jasper seinem Bruder, auch als dieser offenbarte was die plötzliche Sorge der jungen Frau war. Ein grinsen musste sich der Soldat schon verkneifen.

"Mach dir keine Gedanken, sie alle freuen sich riesig auf dich.", versuchte Jasper seine Beifahrerin zu beruhigen. Doch in Deanerys tobte ein Sturm aus unterschiedlichen Gefühlen. Angst, Verwirrung, Freude und Scham. Sie wusste nicht so wie all das hinstecken sollte. Fühlte sie sich schon bereit in das Leben einer Vampirfamilie reinzuplatzen, alles umzukrempeln was sich diese Leute aufgebaut hatten? Nein, das tat sie nicht. Auch wenn Deanerys eine Naturgewalt war - aufbrausend, unberechenbar und unnachgiebig, so wusste sie dennoch wie schwer es war sich ein halbwegs normales Leben aufzubauen. Sie hatte tatsächlich Angst, dass sie es den Cullens mit ihrer Ankunft nur viel schwieriger machen würde.

"Ich hab muffensausen.", murmelte Deanerys ganz leise auf Deutsch, weil es für dieses Wort keine Übersetzung gab. Dennoch hatte Deanerys das Gefühl dieses Wort am besten beschrieb was sie gerade fühlte.

"Muffen-sausen?", wiederholte Jasper das seltsam klingende Wort, wobei er es nicht ganz so aussprach wie es ausgesprochen wurde, aber es reichte damit Dea ihn verstand. Sie lächelte vorsichtig und nickte dann.

"Das sagt man, wenn man Angst vor etwas hat und das nicht nur wenig, sonder sehr viel. Ich bin unsicher wie ich mich erhalten soll.", erklärte die jüngere. Ihre grünen Augen blickten in die goldenen von Jasper, in ihnen lag Verzweiflung, aber auch eine gewisse Vorfreude. Aber Jasper vermutete jenes lag nicht an seiner Familie, sondern eher an Elisabeth, die morgen mit ihren Kindern zu den Cullens kommen wollte, um ihrer Schwester erneut in Forks willkommen zu heißen. Lizzy hatte sich so gefreut, als sie erfahren hatte, dass die beiden endlich wieder zurück nach Forks kommen würden. Aber als ihr offenbart wurde dass Deanerys bei den Cullens wohnen würde und nicht bei ihr, war die Freude etwas abgedämpft, weil die Blonde bis zum Schluss hoffte dass Dea bei ihr erneut unterkäme. Doch selbst Elisabeth wusste, in ihrem Haus war kaum mehr Platz. In dem Gästezimmer konnte Dea nur bedingt mit ihrem Baby wohnen - die Frage nach dem wie lange konnte auch keiner beantworten.
Dennoch freute sie sich ihre kleine Schwester wieder zu sehen. Aber nicht nur sie freute sich, auch Sophie, die sehr ungeduldig auf die Ankunft ihrer Tante gewartete hatte, denn das Mädchen bemerkte einiges das sie als nicht normal einstufte. Sie begann sich zu verändern und dies machte ihr eine Heidenangst.

"Sei einfach du selbst. Wir werden dich schon nicht beißen.", witzelte Jasper über die Angst seiner, ja was war sie - war sie seine Freundin, Lebensgefährtin oder gar Frau? Genau hatten die beiden darüber nicht gesprochen, aber Jasper war auch kein Mann der großen romantischen Worte. In der Zeit, aus der Jaspers entstammte, gab es keine sexuelle Beziehungen ohne verheiratet zu sein, es sei denn man war eine Prostituierte in den hiesigen Bordellen. Für den Vampir war klar das Deanerys mehr für ihn war, als nur die Mutter seines Kindes. Sie war für ihn die Eine, seine Gefährtin - sein Gegenstück welches ihn komplettierte. Ob das für Deanerys auch so wahr wusste er nicht. Zwar spürte Jasper dass Deanerys starke Gefühle für ihn hatte, ihn liebte - auch wenn sie es ihm nicht unter die Nase reiben würde, weil er sich dann nur bestärkt fühlen würde - und sie sogar für ihn sterben würde, dennoch war er sich nicht sicher, was sie waren. Ein Liebespaar? Vielleicht. Werdende Eltern? Definitiv.

Sprung zur Liebe [Bis(s) FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt