Jahrestag #Kürbismaske

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Mit glänzenden Augen musterte ich die kleine schwarze Schatulle in meiner Hand, in dessen inneren sich ein Ring befand. Sechs Jahre waren es bereits, welche ich mit meinem Freund zusammen verbrachte und obwohl ich unseren Jahrestag bisher jedes Mal vergessen hatte, zumindest tat ich immer so, doch dieses Mal hatte ich mir etwas ganz besonderes ausgedacht, um den Jüngeren zu überraschen. Ich wusste schon von Anfang an, dass Manuel der richtige für mich war, wir stritten uns nicht häufig, ich konnte ihm alles anvertrauen was mich bedrückte und er brachte mich immer zum lachen, aber ob er dazu bereit war mich zu heiraten war eine ganz andere Sache. Er war noch jung, ein halbes Jahr jünger als ich um genau zu sein und obwohl er nie auch nur das Interesse an einer anderen Person gezeigt hatte, war ich mir sicher, dass er mit seinen vierundzwanzig Jahren definitiv noch nicht bereit dazu war sich für immer an jemanden wie mich zu binden. Ich war oft schnell gereizt, besonders wenn ich Hunger hatte und war ebenso sehr unordentlich, was mich ebenso sehr von dem Größeren unterschied, aber stören tat ihn das nie wirklich. Mit der Zeit gewöhnte er sich daran und aufmerksam wie er war dachte er sogar für mich mit, brachte mir häufig nach dem er von der Arbeit zurückkam noch ein wenig was Süßes mit, während ich im Gegensatz dafür sorgte, dass zumindest unsere Wäsche immer gewaschen war und saugte die Wohnung aus, um den Brünetten zumindest ein wenig zu entlasten. Ob er so jedoch weiterleben wollte war fraglich, doch abhalten ihn zu fragen ob er mein Mann werden wollte, würde mich das nicht.

Als ich dann hörte wie die Eingangstür geöffnet wurde, versteckte ich die Schatulle schnell unter meinem Kopfkissen und stand auf, um meine Haare noch einmal zu richten und hinaus in den Flur zu laufen. Manuel zog sich bereits seine Jacke aus, ein bis zum Rand gefüllter Stoffbeutel lehnte an der Wand neben der Tür und ich schmunzelte, als ich die frisch gekaufte Tüte Gummibärchen sah, welche aus dem gesamten Einkauf herausragte. Es war nicht meine Lieblingssüßigkeit, aber Manu zuliebe aß ich Gummibärchen stets und bedankte mich grinsend für sein Mitbringsel, da ich genau wusste, er freute sich darüber mich glücklich zu sehen. Blass sah der Grünäugige am heutigen Abend aus, viel blasser als noch am Morgen und kurz dachte ich, dass er krank wurde, doch als ich das liebevolle Lächeln sah, welches er mir schenkte, als er mich auf ihn zukommen sah, da wusste ich, dass es ihm gut ging. „Guten Abend, mein Herr! Ich hab schon das essen fertig, es gibt Kartoffelgratin!", begrüßte ich den Jüngeren, bevor ich ihm einen Kuss zur Begrüßung auf die Lippen drückte und die Einkaufstasche nahm, um sie in die Küche zu bringen. Kein bisschen erwähnte ich, dass nicht ich der Koch unseres Abendessens war, sondern mein bester Freund Maurice und wenn er nicht näher nachfragte, würde mein Liebster das auch niemals erfahren. Schon seit Tagen half mir Maurice beim Planen der gesamten Aktion, er riet mir zu Worten und überlegte gemeinsam mit mir, ob es nicht doch romantischer wäre irgendwo nach draußen zu gehen, in ein Restaurant, um ihm da meinen Antrag zu machen, doch da ich genau wusste, dass Manuel Aufmerksamkeit hasste und ebenso nicht dazu bereit war vor ihm unbekannten Menschen zu seiner Sexualität zu stehen, entschied ich mich sofort dazu ihn zuhause zu fragen und nirgendwo anders. Ich selbst fand es nicht schlimm zu dem was ich war zu stehen, aber meinen Freund würde ich definitiv nicht dazu zwingen der Außenwelt zu verraten, dass wir ein Paar waren, nicht nach allem, was er in seiner Jugend schon erleben musste. Zwar war auch ich schon sehr oft in Bedrängnis geraten, weil niemand aus meinem Umfeld wirklich damit klargekommen war, dass ich nicht ausschließlich auf Frauen stand und besonders meine Jugend hatte mich dahingehend stark geprägt, aber verstecken tat ich mich schon längst nicht mir.

„Ich fürchte, dass dein Kartoffelgratin noch warten muss, Paddy! Komm Mal mit, ich hab was schönes für dich!", grinste Manuel gerade als ich damit beginnen wollte den Einkauf einzuräumen und sofort guckte ich ganz verwundert, ließ jedoch die vielen Lebensmittel ohne zu zögern stehen, um von meinem Freund an die Hand genommen zu werden und ihm in unser Schlafzimmer zu folgen. Der Brünette lächelte so lieb wie immer, ich spürte durch seine kalte Hand, dass er aufgeregt war und zog ihn direkt zu mir, sodass er sich zu mir umdrehen musste. Verwundert sah mich der Größere an und stoppte, wurde ruhiger, so wie ich es wollte und guckte ein wenig sanfter, so wie ich es mir erhoffte. Mein Liebster war nicht einmal zwei Minuten zuhause und sollte nicht so nervös sein, wegen einem einfachen Geschenk, ich würde es lieben, egal was es war. Die letzten Jahre über waren es immer nur Kleinigkeiten, Mal ein kleiner Ring, den er als ein Souvenir irgendwo gekauft hatte und Mal ein Shirt mit einem kleinen Spruch drauf, aber wirklich teuer wurde es nie. Ich liebte es seine Geschenke auszupacken und ihn daraufhin dankbar zu küssen, ihm zu sagen, dass ich leider nicht an unseren Jahrestag gedacht hatte und sofort wurde ich dann immer sanft auf die Stirn geküsst, umarmt und Manuel erzählte mir, dass ich ihm nichts schenken brauchte, wenn ich nicht wollte. Der Jüngere war viel zu gutmütig für diese Welt, beschwerte sich nie über etwas was ich tat, auch wenn ich oft aus dem Affekt handelte und ihn anmeckerte, weil ich hungrig war, und bald würde er allein meins sein, das hoffte ich inständig.

Kürbismaske Oneshots! Und eine Priese Zomdado :3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt