~14110 Worte, hochgeladen am 02.05.2020
Mein Herz pochte laut, unter der enormen Hitze des Feuers, welches überall um mich herum loderte und jegliches Leben zunichtemachte. Schreie und laute Explosionen betäubten mein Gehör, sorgten so dafür, dass ich nur noch wenig von meiner Umgebung wahrnahm. Ich lag auf dem trockenen Erdboden, röchelnd und stark nach Luft ringend, doch kein bisschen schien ich den Sauerstoff zu bekommen. Sechzehn Jahre, der Sohn des ersten Oberoffiziers und trotzdem würde ich bald in diesem Kreis mein Ende finden. Immer dachte ich, jeder aus meiner Einheit wäre mein Freund, wir waren immer wie eine kleine Familie und trotzdem hatten sie mich hintergangen. Sebastian, er war nur ein wenig jünger als ich, doch trotzdem schlug er mich nieder. Frederik, ein Mann aus ärmlichen Verhältnissen, welchen ich immer als den Vater angesehen hatte, den ich niemals hatte, er schoss mir direkt in das Bein. Alexander, der mit seinem verletzten Arm hätte niemals in den Krieg geschickt werden dürfen, tat nichts gegen diese Ungerechtigkeit. Mit glanzlosen Augen sah er dabei zu, wie man mich zusammenschlug, bis ich kraftlos auf dem Boden lag und nur noch leicht mitbekam, wie man Weizen nahm und diesen in einem großen Kreis um mich herum verteilte. Niemals im Leben hätte ich gedacht, dass man mich so hintergehen könnte und doch täuschte ich mich gewaltig. Es gab nur eine positive Sache daran, ich würde nie mehr wieder einem unschuldigen das Leben nehmen müssen.
Mein inneres Auge zeigte mir liebliche Erinnerungen, mit meinem Vater, noch vor dem ganzen Krieg. Nicht oft hatte ich ihn gesehen, geschweige denn etwas von ihm gehört, doch er hatte immer versucht für mich da zu sein. Durch ihn lernte ich schon frühzeitig den Umgang mit Waffen und wie ich mich selbst verteidigte, auch wenn ich es niemals geschafft hatte wirklich stark zu werden. Es war ein riesiger Makel an mir, ich baute keine Muskeln auf, egal wie sehr ich trainierte und deshalb wurde ich schon oft runter gemacht, doch bisher war nie jemand handgreiflich geworden. Ich war der Sohn des ersten Oberoffiziers, wenn ich verletzt werden würde, hätte die verantwortliche Person dafür gehörig eine zwischen die Ohren bekommen. Niemand durfte mir jemals zu nahekommen, darauf legte mein Vater viel Wert und auch wenn ich ihn liebte, über alles, widersetzte ich mich dem. Mein Leben lang lebte ich streng religiös, musste täglich beten und hatte immer so zu handeln, wie Gott es für richtig halten würde, doch mein Herz wollte etwas anderes. Es hatte sich in zwei geteilt, als ich im Juli letzten Jahres einen neuen Kadetten kennengelernt hatte, dessen Name sich sofort in mein Hirn eingebrannt hatte. Seine braunen Haare waren ein Traum, umspielten seine sanften Gesichtszüge lieblich und die dazugehörigen, ebenfalls braunen Augen, ließen mein Herz beschleunigen, immer wenn ich in sie hineinblicken durfte. Immer wenn ich ihn sah, lächelte er mich charmant an und wünschte mir einen guten Morgen, wobei seine breiten Schultern die Stärke von hundert Pferden zu präsentieren schienen. Die grünliche Uniform, welche ihm wie angegossen zu passen schien, setzte seine Muskeln perfekt in Szene und zog meine Aufmerksamkeit sofort auf sich, sobald der Jüngere den Raum betrat. An ihn verlor ich sowohl meinen ersten Kuss als auch meine Unschuld und das würde niemals jemand erfahren. Claus war es dennoch, welcher das Feuer um mich herum entzündete.
Alles knisterte so fröhlich um mich herum, die Tränen trockneten sofort auf meinen geröteten Wangen und ich kämpfte mit mir selbst, obwohl ich wusste, es war zwecklos. Das Feuer kam jede Sekunde näher, würde mich bald überrollen wie eine Flut und ich konnte mich nicht aufraffen, dazu fehlte mir sowohl die Kraft als auch der Wille. Mein Leben lang hatte ich dafür gekämpft auf dem Schlachtfeld sterben zu dürfen, genau wie meine drei Brüder. Ich hatte immer davon verschont bleiben sollen, immer hin war ich Mutters kleines Sorgenkind und durch Vorerkrankungen gar nicht dazu befähigt, doch hatte ich durch hartes Training unter Beweis gestellt, dass auch ich das Zeug dazu hatte ein richtiger Soldat zu sein. Diesen Kampfgeist hatte ich erst in dem Moment verloren, wo Claus mich hatte verraten und ein kleiner Teil von mir war glücklich, dass ich nun nicht mehr täglich Verrätern ins Auge blicken musste. Bald würde ich von oben auf sie runterschauen können, ihnen stumm den Tod wünschen und mich meinem Leben widmen können, im Himmel. Bei Peter und Sebastian, und auch meiner Mutter.
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Kürbismaske Oneshots! Und eine Priese Zomdado :3
FanfictionHier werden immer mal wieder neue Oneshots über mein Lieblingsshipping Kürbistumor erscheinen :3 -Besonders zu empfehlen: •It wasn't my Fault! #Kürbistumor •Im Regen sieht man meine Tränen nicht! Kürbistumor -Chronologisch nach dem upload Datum geo...