A Christmas Gift #Kürbismaske

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Mit einem Lächeln auf den Lippen lief ich durch das riesige Schulgebäude, in der Hoffnung die Person zu finden, welche ich gerade suchte. Es war der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien, die Gänge der Schule und die Klassen waren wundervoll geschmückt mit Lichterketten und anderem Schmuck, was ich sehr genoss. Weihnachten war für mich die schönste Zeit des Jahres, denn auch, wenn wir kein Schnee hatten oder Regen sich mit dem Schnee mischte, so war alles wundervoll geschmückt und überall lief Musik. Nicht viele Menschen die ich kannte mochten diese Zeit, die meisten hassten Weihnachtsmusik und konnten den Stress nicht ab, welcher durch das immer währende Geschenke einkaufen entstand, aber das war mir ganz egal. Ich traf mich gerne mit meinen zwei besten Freunden Michael und Maurice, um etwas über den Weihnachtsmarkt zu schlendern, Süßigkeiten zu essen oder auch Glühwein zu trinken, auch Schlittschuhlaufen tat ich sehr gerne, selbst wenn ich damit ganz allein war. Meine Familie war noch nie wirklich ein Freund davon Weihnachten zu feiern, zwar hatten wir jedes Jahr aufs neue einen Christbaum im Wohnzimmer stehen, ich schmückte diesen und buk fleißig Kekse, aber sonderlich viele Helfer hatte ich dabei nie. Mir war das ganz egal, ich genoss die Weihnachtszeit und brauchte niemanden der dabei mitmachte.

Eine kleine Packung mit Keksen hielt ich in meinen Händen, sie war mit einem roten Band fest zugebunden und ein kleines Kärtchen hing an der Schleife des Bandes, auf dem der Name eines mir sehr wichtigen Jungen stand. Noch nicht lange kannte ich diesen, gerade einmal ein halbes Jahr, aber trotzdem fühlte ich mich nun dazu verpflichtet ihm dieses Geschenk zu geben, einfach weil er es verdient hatte. Jedes Jahr um diese Zeit schenkte ich denen die ich mochte etwas kleines, dieses Jahr waren es selbst gebackene Kekse und das Päckchen in meinen Händen war das letzte für heute, mehr hatte ich nicht. Patrick ging genau wie Michael und Maurice in eine meiner Nebenklassen, wir hatten einige Kurse zusammen und es wusste zwar niemand, aber ich mochte diesen Jungen sehr viel mehr als es eigentlich der Fall sein sollte. Von Anfang an mochte ich das sanfte Lächeln des Älteren, er sah unglaublich schüchtern aus und brauchte eine ganze Weile bis er ruhig mit mir gesprochen hatte, aber das war in Ordnung für mich, ich ließ ihm die Zeit die er brauchte. Der ebenfalls sehr ruhige Maurice hatte mir den Braunäugigen vorgestellt und ich behandelte ihn sogleich wie einen meiner besten Freunde, wir verstanden uns alle blendend.

Zusammen sah ich die drei Freunde nebeneinander her laufen, sie waren offenbar auf dem Weg aus dem Gebäude hinaus und unterhielten sich angeregt, was mich zu erst noch nicht wirklich interessierte. Ich war aufgeregt und wusste nicht genau was Patrick zu meinem Geschenk sagen würde, schließlich war es das erste Mal, dass er eines davon bekam. Michael und Maurice waren das schon längst gewöhnt, den beiden brachte ich seit der fünften Klasse solche Geschenke mit, aber der Neuling in unserer Gruppe wusste davon nichts. Als ich dann jedoch hörte worüber sie sprachen, setzte mein Herz aus. „Scheiß Manuel, wisst ihr wie sehr der mich aufregt? Der hat sich doch tatsächlich letztens einfach zu mir gesetzt und gefragt ob wir was zusammen machen wollen! Merkt der nicht, dass ich nichts mit ihm zu tun haben will?", beschwerte sich Patrick bei seinen Begleitern und ich wusste nicht was ich sagen hätte sollen, warum redete der Brünette denn nur so über mich? Ich wusste einen Moment lang nicht wovon er da sprach und brauchte einige Sekunden um mich daran zu erinnern, dass ich ihn tatsächlich vor zwei Tagen gefragt hatte ob er mit mir zusammen einkaufen gehen wollte, aber da hatte er sofort glücklich zugestimmt, verhielt sich ganz normal. „Warum magst du ihn denn nicht, Paddy?", fragte Maurice sanft, allerdings klang er nicht wirklich so als würde er mich nun verteidigen wollen.

„Der Junge geht mir schon seit Anfang an auf den Sack! Ich finde einfach, dass er viel zu freundlich ist, wisst ihr? Das wirkt irgendwie aufgesetzt und das nervt einfach. Habt ihr zwei nicht dieses Gefühl?", stellte Patrick nun eine Gegenfrage und ich senkte traurig meinen Blick, war verletzt. Zu nett war ich ihm also, er mochte mich gar nicht wirklich, er mochte mich nie. Es war erschütternd zu wissen, dass ich mich wohl in den falschen Jungen verliebt hatte. Meine Gefühle wurden nicht erwidert und zu allem Übel schienen mich auch Michael und Maurice nicht wirklich zu verteidigen, gleich zu empfinden wie Patrick. So lange kannten wir uns schon und ich wurde eigentlich von meinen Freunden verachtet, weil ich zu nett war, das hätte ich niemals erwartet. Immer zu hatte ich mich darum bemüht die beiden glücklich zu machen, ich brachte sie immer zum lachen und dachte sie mochten das, aber das war nicht so, ich war deprimiert.

„Schon irgendwie...aber hey, mach dir um diesen Idioten keinen Kopf mehr! Das Wochenende wird nämlich super, ich habe schon Chips besorgt! Und Maurice nimmt uns ein paar Gummibärchen mit!", meinte Michael grinsend, dabei tätschelte er den Kopf des blonden Riesen und ich fragte mich wirklich ob es noch deprimierender werden konnte. Die drei trafen sich ohne mich, hatten nicht einmal gefragt ob ich mit machen wollen würde und ich hatte nichts davon bemerkt. Sicher taten meine angeblichen Freunde das schon lange so, sie wollten alle nichts mit mir zu tun haben und ich verkniff mir angestrengt die Tränen, war noch nie so sehr verletzt. All das hätten sie mir sofort sagen können, man hätte das sicher klären können, aber sie lästerten und ärgerten sich lieber hinter meinem Rücken über mich, verheimlichten mir ihr eigentliches Denken. Still blieb ich einfach auf dem Gang stehen und sah dabei zu, wie Maurice der kleinen Gruppe ohne zu zögern die gläserne Tür in die Pausenhalle öffnete, nur damit der Blonde sich erschrocken in meine Richtung drehen konnte, mich musterte. Offenbar hatte er mich durch die Spiegelung der Tür gesehen und entgegen all meinen Erwartungen setzte er sofort ein Lächeln auf, hoffte wohl den Schein unserer Freundschaft dadurch wahren zu können.

Auch Patrick drehte sich nun zu mir, erkannte sofort meine Tränen der Enttäuschung und Trauer. „Manu, was...", wollte er anfangen zu sprechen, aber das wollte ich nicht hören. Er sollte nicht mehr meinen Spitznamen benutzen, ich wollte nicht mehr von ihnen angesehen werden und ihr Freund wollte ich auch nicht mehr sein. „Lasst mich!", sprach ich aus was wohl das einzig richtige in diesem Moment war, dabei ging ich ein paar Schritte zurück und drehte mich auf den Fersen um, damit ich nicht mehr in die Gesichter dieser Verräter sehen musste. Mit eiligen Schritten lief ich voran und hörte zu wie mir meine drei Mitschüler folgten. „Aber warum? Manu, bitte warte!", versuchte es nun Michael, was mich entnervt knurren ließ. Mit einem Mal drehte ich mich in ihre Richtung und sah wie die drei erschrocken stehen blieben, mich verwundert musterten. Ich stand nicht jeden Tag mit tränenden Augen vor ihnen, Patrick sah mich soweit ich wusste sogar das erste Mal überhaupt weinen und das hatte er verdient, er sollte sehen was er mit einfachen Worten anrichten konnte. „Ich habe gesagt ihr sollt mich in Ruhe lassen! Ihr hasst mich doch eh alle, also tut gefälligst nicht auf nett und steht auch zu dem was ihr da sagt!"

Schockiert rissen die drei ihre Augen auf. Besonders Maurice schien mit dieser ganzen Situation nicht klarzukommen, er war schon immer sehr sensibel und so tränten auch seine Augen nun, er dachte wohl anders. Wahrscheinlich mochte er mich wirklich und war nun von den meinen Worten verletzt, das traute ich ihm tatsächlich zu. Dieser Junge war noch nie sonderlich stark und erpicht auf Streit, er war sanftmütig, ruhig und liebevoll, bei näherem überlegen traute ich ihm gar nicht zu, dass er mich nicht mochte. „Warte, du verstehst da was falsch! Wir haben nicht über dich geredet, sondern...", wollte Patrick mich beschwichtigen, doch das wollte ich auch nicht wissen. Selbst wenn sie nicht über mich geredet hatten, so sprach man nicht über jemand anderen hinter dessen Rücken und das sollte man auch wissen in ihrem Alter. Sie waren keine fünftklässler mehr, sie waren in der zwölften Klasse und machten ihr Abitur, aber beherrschen taten sie sich immer noch nicht. Nur Maurice hatte nichts gegen mich oder diese andere Person gesagt, er guckte nun verängstigt zu mir und schien Angst davor zu haben, dass ich ihm die Freundschaft kündigen würde, was mich etwas sanfter zu ihm schauen ließ.

„Ist mir egal! Lasst es einfach gut sein, ich habe keine Lust auf sowas! Geht einfach nach Hause und lasst mich in Ruhe...", sprach ich, bevor ich mich wieder umdrehte und in Richtung Ausgang des Gebäudes lief. Sicher hatte Patrick gerade gelogen und sie hatten doch über mich geredet, schließlich trafen sie sich auch ohne mich, so etwas taten wirkliche Freunde nicht. Ich war doch wirklich nicht gemein oder unausstehlich, mir war es wichtig, dass jeder sich in meiner Umgebung wohlfühlte und doch schien es mir nicht zu gelingen jedem dieses Gefühl zu geben, ich war ein Versager. So viel Mühe hatte ich mir dabei gegeben Kekse für Patrick zu backen, Michael und Maurice hatten ihr kleines Geschenk schon gestern bekommen, aber in diesem Moment fragte ich mich wirklich warum ich mir überhaupt diese Mühe gemacht hatte, wahrscheinlich landeten die Kekse sowieso im Müll. Seufzend drehte ich mich doch noch ein letztes Mal um und lief auf Patrick zu, welcher vollkommen überfordert da stand und nichts zu tun wusste, keine Ahnung hatte was er sagen sollte. Hoffnungsvolle sah er mir in die Augen, als ich ihm das Päckchen in meinen Händen hinhielt, aber das ließ mich kalt.

„Hier...ignoriert den Zettel einfach, ja? Das könnt ihr dann essen, wenn ihr euch trefft! Oder schmeißt es einfach weg, ist mir auch recht! Aber denkt daran, dass ihr mich hättet auch einfach mit einladen können, wenn ich euch wirklich wichtig wäre! Fröhliche Weihnachten..."

~1650 Worte, geschrieben am 05.12.2021

Wahrscheinlich wird das hier ein kleiner Three-Shot zu Weihnachten :3
Könnte auch ein Two-Shot werden, je nach dem wie ich Zeit habe! :D

Kürbismaske Oneshots! Und eine Priese Zomdado :3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt