Hitze, überall um mich herum. Ein Alarm, laut und schrill, welcher mir mein klares Denken nahm. Ich hörte laute Explosionen, markerschütternde Schreie und das Schießen von Gewähren. Überall um mich herum wurden Menschenleben ausgelöscht, es war meinen Kollegen egal ob die Person jung oder alt, Mann oder Frau, gesund oder krank war, nur die Vernichtung zählte für sie. Oben am Himmel flogen etliche Flugzeuge herum, beschossen sich gegenseitig und ließen Bomben fallen. Auf dem Boden fuhren unmengen an Panzern umher, schossen auf alles was nicht niet-und nagelfest war. Auf dem Wasser lieferten sich Boote einen erbitterten Kampf um Leben und tot. Auch ich hatte schon Blut an meinen Händen kleben, sowohl von unschuldigen, als auch von feindlichen Soldaten. Es war immer nur Notwehr, keinen von diesen Menschen wollte ich umbringen. Viele der Soldaten, zu welchen auch ich zählte, mordeten aus Hass, Neid oder einfach, weil sie glaubten es sei richtig. Uns wurde unser ganzes Leben lang eingeredet, jeder, der nicht aus Deutschland kam oder anders war, sei es schwul, behindert oder auch einfach bloß anderer Meinung, war schlecht und musste ausgelöscht werden. Ich war anderer Meinung, doch würde ich diese nie Kundtun. Die Strafe, welche auf solch ein Vergehen folgen würde, war der gleichzusetzen die man bekam, wenn man schwul war. Ich würde verhaftet werden und in ein Konzentrationslager deportiert werden, ein grauenhafter Ort, wo die meisten Menschen starben. Nur eine geringe Zahl überlebte diese schrecklichen Orte. Man forschte nach der Ursache für Homosexualität bei Männern, zwang sie zur Kastration und machte Versuche an ihnen, manche sollten sie von ihrer 'Krankheit' heilen und andere sollten einfach bloß so getestet werden. So wollte ich nicht enden, ich würde dort als einer der ersten draufgehen. Mir war schon im jungen Alter klar, dass ich schwul war, doch wusste niemand etwas davon. Man konnte niemandem trauen, jeder könnte dich verraten und dich an die Gestapo verpfeiffen. Die eigenen Nachbarn, von denen du eigentlich dachtest, sie wären deine Freunde, würden dich zu hundert Prozent einfach ausliefern, damit es ihnen besser ging. Ich verstand mich mit allen gut, doch vertraute ich niemandem.
"Mayer, Sie übernehmen diese Häuser und ich diese! Brennen, sollen all diese Arschlöcher und in die Hölle sollen sie gehen!" Ein blonder Mann, welcher mindestens einen Kopf größer war als ich, schrie mir zu und deutete mit seiner rechten Hand auf eine, sonst sehr friedlich aussehende, Nachbarschaft. Drei Häuser waren es, welche ich mit Handgranaten in die Luft sprengen sollte, mein Offizier hatte acht Häuser. Die, welche ich sprengen sollte, befanden sich weiter weg und waren bisher unbeschädigt. Mir war klar, in diesen Häusern befanden sich Familien, Frauen und Kinder, doch durfte ich mich nicht widersetzen. Ich wollte keine Strafe, nicht in diesem Leben. "Ja, Sir!", rief ich und lief los, damit ich noch rechtzeitig ankommen würde, bevor wir uns irgendwann zurückziehen würden. Mir taten all diese Menschen leid, welche in wenigen Minuten ihre Leben verlieren würden. Junge und alte Menschen, welche nichts mit all dem zu tun hatten, gar nichts für ihre Situation konnten. Wer von ihnen klug war, der hatte sich schon bei der ersten Bombe in Sicherheit gebracht, wer nicht, der hatte ebend Pech. Vielleicht sollte ich trotzdem sicher gehen, dass sich niemand im Haus befand, zumindest keine Kinder mehr.
Bei einem kleinen, braun gestrichenen Haus aus Holz angekommen, sah ich mich kurz um. Kein Mensch war mehr zusehen, weit und breit nicht. Es war wirklich hübsch hier, perfekt für eine kleine Familie mit Mutter, Vater und Kind, doch würde das in ein paar Minuten nicht mehr so aussehen. Feuer würde das gesamte Konstrukt niederreißen, bis auf die Grundmauern verbrennen und in tausende Teile zersplittern lassen. Überall würden die Überreste verstreut sein, Familienfotos, Möbel und vielleicht auch das ein oder andere Glied eines Menschen. Egal, wie sehr ich mich gegen diese Tat scheute, ich musste sie begehen. Man konnte es nicht entschuldigen, keine der Dinge, welche ich in jeder Sekunde meines erbärmlichen Lebens tat.
Zögernd betrat ich das Haus, um sicherzustellen, dass sich niemand mehr hier befand. Sollte mich mein Offizier dabei erwischen, wäre ich geliefert, denn Gnade war im Krieg definitiv nicht das beste. "Ist noch wer hier? Wenn ja, dann seid ihr in dreißig Sekunden tot, wenn ihr nicht raus kommt! Ich lasse euch auch flüchten!", versuchte ich mein Glück und lauschte, ob sich etwas oder jemand bewegte. Stattdessen war alles weiterhin ruhig, deshalb seufzte ich schwer und holte eine Stielhandgranate aus dem Rucksack, welcher vermutlich tödlicher war, als alles andere. Wir befanden uns nahe an der Grenze Deutschlands, theoretisch waren wir im Territorium von Österreich. Bald jedoch würde auch dieses eigentlich wunderbare Land zu uns gehören.
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Kürbismaske Oneshots! Und eine Priese Zomdado :3
FanfictionHier werden immer mal wieder neue Oneshots über mein Lieblingsshipping Kürbistumor erscheinen :3 -Besonders zu empfehlen: •It wasn't my Fault! #Kürbistumor •Im Regen sieht man meine Tränen nicht! Kürbistumor -Chronologisch nach dem upload Datum geo...