Frohe Weihnachten! #Kürbismaske (2/7)

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Während ich meinem Schützling begann einen warmen Kakao zu machen, nebenbei einen bunten Weihnachtspullover aus Wolle aus meinem Schrank suchte sowie dicke, flauschige Socken mit kleinen Weihnachtsmützen drauf, betrachtete Patrick die Wände aus dunklem Holz, den riesigen und teuren Fernseher an meiner Wand und den schwarzen Couchtisch, auf dessen Oberfläche eine Schüssel voller Kekse stand und einige Fernbedienungen lagen.

Als ich schlussendlich noch das Gästebett frisch bezogen hatte und die Heizung angemacht hatte, sodass dem Engel nachher wohlig warm war, wenn er schlafen gehen wollte, ging ich zurück in das Wohnzimmer, in welchem ein warmes, nicht einmal helles Licht von der LED-Lampe an der Decke auf uns runterschien, welches die Atmosphäre des Raumes gleich um einiges romantischer erscheinen ließ. Lächelnd nahm ich mir zwei Tassen Kakao, in welche ich Marshmallows getan hatte und setzte mich neben meinen Gast, welcher zitternd und vollkommen aufgelöst unter einer rötlichen Decke saß, um sich ein wenig zu wärmen. Fürsorglich hielt ich dem Braunäugigen seine Tasse vor den Mund, nachdem ich meine auf den Tisch vor uns gestellt hatte. „Na los, das ist einfach nur Kakao, damit du wieder warm wirst! Der wird dir guttun...", murmelte ich ruhig und tatsächlich ließ sich der Brünette stumm von mir die Tasse reichen, trank immer wieder Mal einen kleinen Schluck und sagte kein einziges Wort, schwieg still. Patrick war erschöpft, ihm klimperten immer wieder die Augen und ich fragte mich, ob es nicht doch besser gewesen wäre, hätte ich den Kleineren einfach ins Bett gebracht, doch dann fiel mir etwas auf, was mein Herz schneller und schneller gegen meine Brust schlagen ließ. Der Kleinere rutschte mir stumm näher, fast unmerklich und ich ließ ihn einfach machen, lächelte bloß sanft und genoss es für diesen Engel da sein zu dürfen, wenn es niemand anderes war. Gerne würde ich den kraftlosen Körper auf meinen Schoß ziehen und ihn wieder warm kuscheln, seinen einzigartigen und milden Geruch wahrnehmen, welchen ich schon auf dem Weg hier her genossen hatte, aber vor allem wollte ich wieder ein Lächeln auf seinen spröden Lippen sehen, auf welche ich die meinen so gerne drücken wollte.

Einige Minuten saßen wir einfach nur so da, ich hielt ihm immer wieder seine Tasse hin und fütterte ihm am Ende noch mit Hilfe des Löffels in der Tasse die Marshmallows, damit ich seine leere Tasse auf dem Tisch abstellen konnte und meinen Gast vorsichtig mustern konnte. Stumm waren ihm Tränen die Wangen heruntergelaufen, die ganze Zeit über und obwohl ich ihn gerne beruhigen wollte, hielt ich mich zurück und nahm mir stattdessen die Fernbedienung, um Netflix anzumachen und den Älteren auf andere Gedanken zu bringen. Was auch immer in diesem Kopf gerade dafür sorgte, dass er weinte, ich würde versuchen ihn davon irgendwie wegzubekommen und zum schlafen zu bringen. Manchmal war es das Beste was man tun konnte, denn auch, wenn ich gerne erfahren würde, wieso der Braunäugige halb erfroren in der Kälte saß und weinte, war es für ihn nun das Beste sich auszuruhen und neue Kraft zu schöpfen. „Können wir Klaus gucken?", hörte ich Patrick leise fragen, dabei verfolgten seine Augen gebannt den Bildschirm und als ich seinen Wunsch hörte, wurde mir direkt warm ums Herz. Schon jetzt liebte ich den Filmgeschmack des Älteren über alles, denn auch, wenn ich für gewöhnlich nicht unbedingt auf diese Art von Weihnachtsfilme stand, sondern eher auf welche, die verrückt waren, stimmte ich dem Vorschlag des Brünetten zu und hielt trotzdem noch an, bevor er starten konnte. Verwundert guckte der Familienvater zu mir hinüber, sah mir in mein liebevolles und doch fröhliches Gesicht. Mein Herz klopfte wild gegen meine Brust, denn das, was ich nun versuchen würde, könnte diese ganze Beziehung und das Vertrauen zu mir wieder zerstören, doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

„Leg dich zu mir, dann gucken wir!", lächelte ich sanft, was den Braunäugigen verunsichert gucken ließ. Er wusste genau, dass ich mich nicht davor scheute mit mir fremden Menschen engen Körperkontakt zu pflegen, denn gleich bei unserer zweiten Begegnung im Supermarkt hatte ich ihn fest umarmt und war so mit ihm umgegangen, als würden wir uns schon seit Jahren kennen und da ich genau wusste, dass er noch immer fror, wollte ich ihn einfach nur wärmen und ihm nahe sein. Auch, wenn ich ihn gerne küssen würde, so würde ich das nicht jetzt machen und dem Kleineren Zeit zum Nachdenken geben, denn wenn seine Frau ihn verlassen hatte, dann würde er nicht einfach schnell Mal einen dahergelaufenen jungen Mann an sich heranlassen, der ihn nicht einmal wirklich kannte. Würde ich meinen Wunsch einfach über ihn stellen, dann hätte ich es nicht verdient bei ihm sein zu dürfen, dem niedlichsten Menschen auf diesem Planeten. „Bitte Patrick! Ich möchte einfach nur, dass du wieder schnell warm wirst, nichts weiter...", versuchte ich ihn zu überzeugen zu mir zu kommen, dabei musterte ich den Brünetten mit großen, flehenden Augen und sah dabei zu, wie sich Patricks Arme zitternd anhoben, sodass ihm die Decke von diesen rutschte. Schüchtern musterte er mich und senkte seinen Blick, was mich dazu brachte innerlich in mich hineinzuschreien. Es war zu süß mitanzusehen, wie dieser eigentlich so stille und fast schon unsichere Mann sich von mir auf den Arm nehmen lassen wollte, um mit mir zu kuscheln. Wie ein kleines Kind wirkte er auf mich, in seinem bunten Weihnachtspullover und mit den müden, glitzernden Knopfaugen. In der Nähe seiner Frau hätte er das nicht gewagt, da wäre er einfach schüchtern ihren Worten gefolgt und hätte sich ihr gefügt, doch hier, wo niemand anderes als ich war, da gab er sich mir ohne Widerworte hin und das gab mir ein ganz ungutes Gefühl. Was war, wenn er seine Frau gar nicht geliebt hatte und nur bei ihr geblieben war, weil sie ihn gezwungen hatte mit ihr zusammenzubleiben?

Kürbismaske Oneshots! Und eine Priese Zomdado :3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt