Leise vernahm ich im Hintergrund die leise Musik eines Radios, doch diese interessierte mich kein Stück weit. Mein Blick lag auf dem Smartphone, welches auf dem runden Tisch vor mir verweilte und mir einen dunklen Bildschirm zeigte. Draußen wurde es langsam aber sicher dunkel, das wärmende Licht der Sonne verschwand mit jeder verstreichenden Minute weiter und ich fand diesen Anblick wunderschön. Kaum jemand war draußen unterwegs, das Café, in welchem ich mich befand, war etwas abgelegen von der gehetzten und eiligen Umwelt, in der ich mich sonst herumtrieb und so war das einzige, was mich in diesem Augenblick bedrückte, der leere Stuhl mir gegenüber. Es war gerade fünfzehn Minuten nach achtzehn Uhr, ich saß fein säuberlich herausgeputzt in meinem Lieblingscafé und wartete geduldig auf ein Mädchen, mit dem ich mich um achtzehn Uhr hier verabredet hatte, doch sie tauchte einfach nicht auf. Ich machte mir große Sorgen um meine Angebetete, ich hatte mich endlich getraut sie nach einem Date zu fragen, nachdem ich sicher tausendmal zu schüchtern und ängstlich dazu gewesen war, doch nun tauchte die feine Dame einfach nicht auf und sie meldete sich auch nicht. War ihr etwas passiert, hatte sie einen Unfall? Oder hatte sie ihr Interesse an mir verloren? Sicher fand sie mich komisch oder langweilig.
Ganz alleine befand ich mich in diesem Café, es war kaum etwas los, so wie sonst auch und ich genoss diese Ruhe sehr, auch wenn ich mich wirklich schlecht fühlte. Ich hatte mein schönstes weißes Hemd angezogen, das ich zu bieten hatte. Ich war beim Friseur gewesen, um mir meine Haare etwas stutzen zu lassen, da diese wieder einmal unzähmbar erschienen und nun wurde ich versetzt, wieso auch immer. Lag es daran, dass ich etwas Unangebrachtes gesagt hatte? Noch nie hatte ich mich gegenüber einer Dame unangebracht verhalten, ich bemühte mich stets um einen lieben und sanften Umgang mit jedem, egal wer mir gegenüberstand und trotzdem wurde ich abgewiesen, weshalb auch immer. Nie lernte ich die richtigen Damen kennen, ganz oft kam es nicht einmal zu einem zweiten Date, nachdem ich mich mit jemandem traf und es war einfach unverständlich für mich, schließlich war ich ein genauso toller Kerl wie alle anderen Männer auf der Welt auch. Vielleicht war ich nicht sonderlich aufregend, doch das machte mich ganz sicher nicht zu einem schlechten Partner. Sollte ich vielleicht etwas an mir ändern, damit ich mehr Glück dabei hatte jemanden kennenzulernen? Ich fand mich doch gut so, wie ich war.
Seufzend nippte ich an meinem warmen Kakao, den ich mir bestellt hatte, um nicht mehr ganz so einsam und verlassen auszusehen. Im Hintergrund vernahm ich zwei Personen leise miteinander sprechen, dabei handelte es sich um eine etwas ältere Dame, welche mir zuvor meinen Kakao gebracht hatte, und einen jungen Mann, welcher hier alle paar Tage einmal aushalf. Es war ein wirklich hübscher Kerl, wenn ich darüber nachdachte. Seine Haare waren kurz, trugen ein helles braun und waren meist komplett ineinander verworren. Eine schwarze Schürzte verdeckte meist seinen gut gebauten Körper, was jedoch nicht hieß, dass man seine seichten Muskeln nicht sehen konnte und ich fand ihn wirklich attraktiv. Am schönsten jedoch fand ich seine hellen, braunen Augen, welche stets einen sanften und liebevollen Glanz trugen, denn dieser gefiel mir. Schon das ein oder andere Mal hatte ich interessiert in seine Richtung geschaut, war jedoch stets zu schüchtern, um den ersten Schritt zu wagen und ihn anzusprechen, denn schließlich wusste ich nicht, ob er sich genauso für mich interessierte, wie ich mich für ihn interessierte. Still erfreute ich mich also einfach nur über den seichten Glanz seiner Augen und beobachtete manchmal, wie er mit hübschen jungen Frauen flirtete.
Mit unsicheren Augen ergriff ich schließlich mein altes Smartphone in die Hand und tippte meinen Pinn ein. Es waren weitere fünf Minuten vergangen und so langsam wünschte ich mir, die junge Dame hätte mich einfach von Anfang an abgelehnt, noch bevor sie sich dessen klar geworden war, dass sie kein Interesse an mir hatte. Mein Herz wurde schwer, als ich sah, dass das Profilbild der jungen Frau verschwunden war, sie hatte mich also blockiert. Traurig legte ich das Mobiltelefon wieder auf den Tisch und senkte den Blick, ich wurde tatsächlich versetzt. Hätte sie nicht zumindest etwas sagen können? Ich hätte niemals darauf bestanden mit ihr auf ein Date zu gehen, ich konnte durchaus damit umgehen, wenn man mich ablehnte und trotzdem bekam ich so einen Laufpass, das war schade. Vielleicht war das hier ja ein Zeichen dafür, dass ich es erst einmal aufgeben sollte jemanden zu treffen, da ich sowieso nur Absagen oder Laufpässe bekam. Ich war noch jung, gerade einmal zwanzig Jahre alt und wenn es gerade eben nicht funktionierte, dann hatte ich immer noch einige Jahre vor mir, in denen ich jemanden finden konnte, der Interesse an mir hatte. Ich durfte einfach nur nicht aufgeben, dann würde ich jemanden finden.
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Kürbismaske Oneshots! Und eine Priese Zomdado :3
FanfictionHier werden immer mal wieder neue Oneshots über mein Lieblingsshipping Kürbistumor erscheinen :3 -Besonders zu empfehlen: •It wasn't my Fault! #Kürbistumor •Im Regen sieht man meine Tränen nicht! Kürbistumor -Chronologisch nach dem upload Datum geo...