It wasn't my fault! #Kürbismaske

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Mein Kopf schmerzte höllisch, ließ keinen klaren Gedanken zu. Immer wieder schwankte mein Blick auf meine Eltern, welche auf ihrer Couch saßen und zusammen einen Film sahen, dabei jedoch so gut wie nicht sprachen und ihre ganze Konzentration auf den Fernseher lenkten. Ihre Augen waren trüb, ließen nur zu gut vermuten in welch misslicher Lage sie sich befanden und könnte ich ihnen helfen, hätte ich es getan. Kein Glanz lag in ihnen, sämtliche Freude war ausgelöscht und nicht mehr auffindbar, dafür hatte allein ich Schuld. Mit mir wären die beiden nun nicht in dieser Lage, müssten sich keine Gedanken um jemanden machen, den sie nicht mehr sahen. Nur eine einzige Sekunde später und niemals wäre etwas passiert, viele Leben wären einfacher und glücklicher, nicht so grau und trist. Es war mein Verdienst, dass eine ganze Hand voll Menschen mit Trauer und Wut zu kämpfen hatten, doch nun konnte mir das egal sein. Alles war nun nicht mehr in meinem Interesse, auch wenn ich noch so gern ein Teil von all dem wäre.

"Ob er sich jetzt besser fühlt?", fragte die raue, tiefe Stimme meines alten Herren vorsichtig und schon besaß er meine ganze Aufmerksamkeit. Seine hellen Augen waren umrundet von dunklen Augenringen, welche von endlosen schlaflosen Nächten kamen und auch dafür war ich schuld. Zwei Wochen waren vergangen, doch trotzdem schien nichts wie zuvor zu sein. Ich war in so vielen verschiedenen Träumen, lenkte sie so gut ich konnte ins positive und trotzdem schienen sämtliche Menschen so, als würden sie gar nicht zur Ruhe kommen. Wir waren Maschinen, welche darauf getrimmt waren zu funktionieren und das war eine der Dinge, welche mich meine Zukunft kostete. Für Fehlfunktionen, Gefühle war kein Platz in dieser Welt, zumindest wenn es nach sämtlichen Firmen und Politikern ging, doch wenn man ausbrechen wollte, gab es nur zwei Lösungen. Entweder man besorgte sich ein Wundermittel, Pilze oder Schnee, wie meine Oma früher immer zu Drogen gesagt hatte, oder man wählte die einfache und kostenlose Variante, den Tod. Anders konnte man diesen Zwängen nicht entfliehen, wie arbeiten oder Beziehungen am Laufen erhalten.

"Ja Mama...", flüsterte ich, "das tue ich." Eine kleine Träne rann der älteren über ihre Wange, welche nicht gestoppt wurde. Sie symbolisierte Trauer und Wut, auf mich und meine Entscheidung. Oft hatte sie in letzter Zeit um mich geweint, ich hatte es mit eigenen Augen gesehen und auch wenn ich noch so sehr nach ihr schrie, sie hörte mich nicht. Es war wie in der verhängnisvollen Nacht, in der ich vor Angst um mein Leben schrie, doch noch viel schlimmer. Niemand hörte mich oder schenkte mir seine Aufmerksamkeit, das konnten sie alle nicht. Ich wollte reden und meiner Familie die Trauer nehmen, aber mein Gefängnis aus Erinnerungen und Wünschen machte mir einen Strich durch die Rechnung. Sie waren für mein Leid verantwortlich, sorgten dafür, dass ich nicht meinen Frieden finden konnte und so war ich dazu verdammt mir all diese Menschen auch weiterhin anzusehen. Ich wollte es nicht, es ließ alles nur noch mehr schmerzen, aber ich musste.

"Bestimmt, es war ja schon lange ein Wunsch von ihm. Ich bin bloß enttäuscht darüber und würde ihn am liebsten dafür anschreien, was er uns angetan hat! Er hätte doch mit uns sprechen können, dann hätten wir ihm sofort geholfen und gesagt, dass seine Gefühle für seinen Freund nicht schlimm sind...", krächzte die Braunhaarige, bevor sich die Augen blinzelnd schlossen und Stille einkehrte. Nur der Fernseher machte diese kaputt, mit der Titelmusik von Frozen, einer meiner Lieblingsfilme. Man sollte meinen, ein zweiundzwanzigjähriger würde eher auf ein anderes Genre als Kinder stehen, aber dieser Film war schon immer mein liebster von Disney. Das Titel Lied 'Let it go' begeisterte mich schon von Anfang an, doch als ich dieses Meisterwerk endlich gucken konnte, ich war zusammen mit meinem kleinen Neffen im Kino, verliebte ich mich sofort in Elsa. Die junge Königin versuchte all ihre Gefühle zu verdrängen und kalt zu bleiben, starke zu sein, so wie es Eis nun mal war und ich hatte mich sofort zu ihr verbunden gefühlt.

"Ich wollte es doch gar nicht...", hauchte ich, doch niemand nahm meine Worte wahr. Alle meine Freunde und meine Familie hatte ein komplett falsches Bild im Kopf, abgesehen von einer einzigen Person. Sie war bei mir, so wie sie es mir versprochen hatte. Bis zum Ende und dafür war ich ihr mehr als dankbar. Niemand schenkte ihr den Glauben, dass ich alles in meiner Macht Stehende versucht hatte uns zu retten und das war für mich das schrecklichste. Es war nicht seine, es war nicht meine, es war die Schuld des Autos. Geradewegs steuerten wir auf einen Lkw zu. Das Bremspedal funktionierte nicht, so sehr Patrick auch versuchte es zu drücken und es war wohl unsere letzte Lösung, denn ich griff nach dem Lenkrad und riss es in meine Richtung, sodass wir direkt in die Leitplanke hineinfuhren. Es ging so schnell und noch immer hatte ich die panischen Schreie meines Liebsten im Kopf, wie er versuchte das alles noch irgendwie zu retten, doch schaffte er es nicht. Mein Leben endete auf dieser Autobahn, seines jedoch nicht. Er hatte Glück im Unglück, wachte eine Nacht später im Krankenhaus auf und hatte so gut wie keine weiteren Verletzungen, abgesehen von einem gebrochenen linken Bein. Die Nacht unseres Unfalls sollte sein Leben verändern.

Kürbismaske Oneshots! Und eine Priese Zomdado :3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt