Secrets of the past | ✔️

Kapitel XXI

Lachen erfüllte den Raum. Laut und düster hallte es von den steinernen Wänden wieder, warf sich zurück wie ein Riese und blieb schwer in der Luft hängen wie Rauch. Zigarettenqualm tauchte den Raum in Nebel, hüllte ihn ein und grub sich einen Weg in ihre Lunge, als wolle er sie ersticken lassen. Der Rauch stank fürchterlich, glich einer matschigen Pampe aus dem Kanal. Die verschiedenen Parfums der hier anwesenden Herrschaften vermischte sich mit dem Gestank und schuf eine Luft, welche ihren Würgereiz aktivierte und einen das Gefühl haben lies, nicht genug Sauerstoff zu bekommen. Dabei waren besagte Parfums sicherlich teurere, als Selína selbst wert war. Wo auch immer man hin schaute, sah man Reichtum. Geld und Macht strotze aus ihnen heraus, floss an ihnen hinab wie ein Wasserfall aus Harz, langsam und klebrig, kaum lösbar. Diese Männer waren Mächtig. Mächtig und Reich. Und absolut tödlich. 

Ein Falscher Schritt, eine falsche Bemerkung und man würde morgen nicht mehr leben. Wenn man Glück hatte, konnte man die Leiche an einem verlassenen Ort finden. Manche machten sich auch einen Spaß daraus, das tote Opfer vor allen Leuten auszustellen. Wie ein Museumsstück hingen sie als von Gebäuden hinab, verstümmelt und blutend - tot. Ein grausames Mahnmal an alle sich ja nicht zu widersetzten. Die meisten Menschen verstanden diese Warnung nicht, rätselten über den Grund einer solcher Grausamkeit. Doch die, an welche die Botschaft ging, erkannt sie. Und wenn sie schlau waren, widersetzten sie sich ihr auch nicht.

Und dann gab es noch die Stille Sorte. Die sie waren die grausamsten, die schlimmsten, die herzlosesten. Diese töten ihr Opfer Stück für Stück. Erst wurden sie gefoltert, auf die schlimmsten Methoden. Die meisten waren aus dem Mittelalter übernommen, doch das waren nicht viele. Aber egal welche Methode, sie waren niemals Human. Und vollkommen grausam. Diese Sorte verstümmelte mit Spaß das Opfer, lies es so lange leiden, bis der Körper schließlich aufgab. Dessen Leichen waren unmöglich zu finden, waren zu sehr verstreut. Sie waren die letzten, an die man geraten sollte. Aber egal wen dieser Männer man verärgern würde, am spätestens morgen wäre man tot. Weshalb Selína sich auch keinen Fehler erlauben durfte. 

Sie selbst gehörte zu niemandem dieser Männer, war weder eine Tochter deren noch die Enkelin oder sogar Frau. Aber selbst wenn eines dieser Dinge zutreffen würde, könnte sie niemals hier sein. Es ist verboten, schließlich waren keine Frauen zugelassen. Egal welche Art von Frauen, selbst wenn diese selbst einen erfolgreiche Drogendealerin oder Firmenleiterin mit dubiosem Hintergrund und allerlei höchst kriminellen Machenschaften ist. Nicht einmal der Nachtschatten wäre zugelassen, sollte er sich als Frau entpuppen. Besagter war überall gefürchtet, nicht nur hier. Selbst diese Männer, obgleich sie selbst höchst kriminelle und mafiöse Geschäfte führten und niemals zu unterschätzen waren, brachten diesem unbekannten Killer mindestens Respekt entgegen. Sie wären dumm, wenn die es nicht täten, denn diese Person war nicht zu unterschätzen. Denn trotz de Tatsache, dass sie schon seit über drei Jahren ihr Unwesen Trieb und Angst und Schrecken verbreitet, war es bisher noch niemandem gelungen, etwas über ihn hinaus zu finden. Weder wusste man, wie er Aussah, noch wie er hieß, geschweige denn wer er war. 

Selbst diese Männer hier, die alle mehr Dreck am Stecken als Geld hatten, wussten nichts über ihn. Einzig die Tatsache, dass alle seine verstümmelten Opfer eine blutige Lilie irgendwo sichtbar auf ihrem Körper aufwiesen, bewies die bloße existent des Nachtschattens. Offensichtlich wollte er erkannt werden, wollte, das eine Verbindung zwischen ihm und seinen Opfern hergestellt wurde. Aber trotzdem achtete er stets darauf, dass man ihn nicht sah, verwischte alle Spuren und jegliche Chance auf Hoffnung, ihn irgendwann zu finden. Niemand wusste, wer er war oder zu wem er gehörte und genau das machte ihn so gefährlich.

Selbst diese Männer hier wussten nicht, auf welcher Seite er stand. Natürlich führte jeder sein eigene Geschäft und brachte auch hin und wieder einen der anderen Gruppen um, dennoch konnte man sagen, dass es auch untereinander kleine Grüppchen gab. Doch der Nachtschatten gehörte niemandem an, hielt sich an keine Regeln und das schürte misstrauen in vielen.