Kapitel XXV

99 36 29
                                    

Fordernd presste der Mann seine nach Drogen riechenden, wulstigen Lippen auf die eines jungen Mädchens, welches dies zu lies, auch wenn sie sich innerlich ekelte. Doch sie wusste, was ihr passieren würde, sollte sie sich weigern. Schon oft hatten sie den anderen Mädchen zugehört, welche schon einmal beim Boss waren. Und schon so oft hatte sie die Schrammen und verheulten Gesichter gesehen, mit denen eben diese Mädchen aus dem Zimmer ihres Bosses kamen. Immer hatte es ihr den Magen zugeschnürt, so sehr hatte sie Angst, das Gleiche selbst einmal erleben zu müssen. Einmal, als sie vor dem Zimmer den Boden wischte, vernahm sie aus dem Zimmer die Schreie eines Mädchens. Dieser Schrei war so voller Angst, Schmerzen und Verzweiflung geprägt gewesen, dass sie anfing zu weinen. Sie wollte diesem Mädchen helfen, doch sie wusste, dass sie es nicht konnte. Diese Erkenntnis machte sie nur noch hoffnungslos. Am Abend erfuhr sie, dass eben dieses Mädchen gestorben war. Mit gerade mal fünfzehn Jahren. Daraufhin lebte sie in einer ständigen Angst, welche sie immer weiter zerfraß. Denn obwohl sie das Mädchen nicht kannte, wusste sie, das ihr eines Tages das gleiche Schicksal widerfahren könnte.

Umso panisch schlug nun ihr Herz, als heute zu ihrem Boss bestellt wurde. Wie gerne wäre sie in Tränen ausgebrochen, doch für weinen blieb keine Zeit. So saß sie nun hier und versuchte, zu überleben. Das bedeutete auch, alles zu tun, was ihr Boss verlangte. Auch wenn sie es nicht wollte. Und so lies sie nun alles über sich ergehen, auch wenn alles in ihrem inneren dagegen Rebellierte.

Seine Lippen wanderten derweil weiter an ihrem Hals hinab und hinterließen eine ekelhafte, nasse Spur. Der Körper des Mädchens begann zu zittern, was dem Boss ein raues Lachen entlockte. „Keine Sorge, mein Schöne. Wir zwei werden noch ganz viel Spaß haben. Oder zumindest ich", lacht er und nun rollten dem Mädchen doch eine Träne über das Gesicht. Sie war doch erst vierzehn.

Gerade, als sich seine rauen Hände an ihrer Hose zu schaffen machten, sprang die Türe auf. Das Mädchen hätte vor Erleichterung aufheulen können. Vielleicht gab es doch noch Hoffnung, dass ihr Boss, welcher zugleich auch über fünfzig Jahre älter war als sie, sie heute nicht vergewaltigen würde. Sie wagte nicht daran zu glauben und doch glaubte ein kleiner Teil ihr ihr daran.

„Argon!", knurrt der Mann sichtlich wütend über diese Unterbrechung, doch Argon machte das nichts aus. „Vater. Tut mir leid, dich bei solchen-", sein Blick wanderte zu dem Mädchen, welche ihn aus großen Augen anschaute und unweigerlich schlich sich ein perverses Grinsen auf seine Lippen, „wichtigen Aktivitäten unterbrechen zu müssen, doch ich habe wichtige Neuigkeiten für dich" Sein Vater knurrt kurz widerwillig, doch seine Finger wanderten beiläufig unter die Jeans des Mädchen, was diese mit einem geschockten Lufteinziehen zur Kenntnis nahm.

„Wir haben sie gefunden. Jedenfalls sind wir uns ziemlich sicher. Wir müssen es nur noch überprüfen, doch ich würde ihnen schon einmal eine Warnung schenken", berichtete Argon und sein Vater, von einer plötzlichen Vorfreude gepackt, bis dem Mädchen in den Hals, als wäre er ein Vampir. Das Mädchen schrie vor schmerzen auf, was ihr einen heftigen Schlag auf die Wange einfing. „Sei still!", schrie der Boss zornig und schlug das Mädchen ein weiteres Mal. Das Mädchen hing halb ohnmächtig in seinen Armen, doch das schien ihn nicht zu stören. Wie ein besseren schlug auf das zierliche Wesen ein, bis Argons räuspern ihn unterbrach. „Vater, tot bringt sie dir nichts. Fick sie erst und kill sie dann, dann hast du mehr davon", mischte er sich ein und betrachtet das Mädchen wie ein Stück Dreck. Sein Vater fuhr mit vor Wut verschleiertem Blick zu ihm auf. „Wer bist du, das du es wagst, mir zu widersprechen?!", brüllt er und holte erneut aus, nur um diesmal seien Sohn zu schlagen. Dieser wich jedoch geschickt aus und machte einen Schritt zurück. „Ich werde mich um sie kümmern. Und du, mach mit dem Mädchen, was du willst!", zischt Argon erbost und drehte sich auf dem Absatz um. Das letzte, was er hörte, bevor er aus dem Haus verschwand, war der schmerzerfüllte Schrei eines Mädchens, bevor Stille herrschte. Das Mädchen war tot.

***

Hiermit heiße ich euch alle zu der zweiten Lesenacht Willkommen!

Ich werde alle 20 Minuten ein Kapitel hochladen - und ja, wir werden heute noch die 30 Kapitel erreichen. Also bekommt ihr heute 7 Kapitel...mehr allerdings nicht, dafür habe ich dann doch zu wenig Kraft. Und ich will das Buch ja auch nicht mit einem schlag fertig stellen 😉

So, nun aber genug gequatscht. Viel Spaß noch 👋

Secrets of the past | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt