Prolog

1.2K 157 1.2K
                                    

Er hat dich nur benutzt.

Beatrixs Worte hallten unaufhörlich in meinem Kopf wieder und bohrten sich schmerzhaft in meine Brust. Doch ich weigerte mich, auf nur eines davon zu glauben.

Nein! Er würde nie...

"Baby, alles okay?", hörte ich eine vertraute Stimme links von mir. Seine Stimme. Wie jedes Mal jagte sie mir einen Schauer über den Rücken. Jegliche Gefühle vor ihm verbergend blickte ich zu ihm auf. Aufrecht stand er da. Die Sonne spielte mit seinen braunen Haaren und ließ ihn nicht menschlich erscheinen. Eher einer Gottheit gleich. Seine grauen Augen mit dem blauen Rand um die Pupille blickten mich fragen und besorgt zugleich an. Sie strahlten eine solche Ehrlichkeit aus, dass es mir schwerfiel, an Beatrix Worte zu glauben. Andererseits log sie nicht. Nie.

"Summer? Was ist los?", fragte er, trat vor mich und nahm meine linke Hand in seine. Er fühlte sich an, als würde ich Feuer berühren. Hektisch entzog ich sie ihm, um den Schmerz nicht ertragen zu müssen. Ich konnte ihn jetzt nicht berühren. Ich konnte seine weiche Haut nicht auf meiner spüren. Ich konnte einfach nicht. Nicht bevor ich das geklärt hatte.

"Ich...", begann ich, brach jedoch mitten im Satz ab. Er hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Sein Blick verdunkelte sich und jeder noch so kleine Hinweis auf seine Emotionen, wurde von einer grauen Maske der Undurchschaubarkeit verdeckt.

"Was du?" Seine Stimme klang hart und kalt, gar nicht sanft und liebevoll, wie ich sie von ihm kannte. Ich schluckte. Seine Art verunsicherte mich. Lies mich an der Standhaftigkeit, Beatrix würde lügen, zweifeln. Der Gang, in dem wir uns befanden, schien mir auf einmal viel kleiner, die Menschen, die um uns eine Traube gebildet hatten, viel mehr.

"Ich...Bellatrix...sie hat gesagt, du...du hast mich...benutzt." Das letzte Wort spuckte ich förmlich aus, so sehr schmerzte der Gedanke, dass es die Wahrheit sein könnte. Von Hoffnung erfüllt blickte ich zu ihm auf.

Er wird es abstreiten! Ganz sicher!

Seine Augen waren wieder von Emotionen erfüllt. Die Maske war verschwunden. Doch nun wünschte ich, dass sie noch da wäre. Hohn und Gleichgültigkeit spiegelten sich am meisten in seinen wunderschönen Augen wider, dessen grau für mich nur noch wie Stein aussah. Angst keimte in mir auf, besiedelte meinen Körper wie ein Parasit.

"Dachtest du wirklich, dass ich dich liebe? Dachtest du wirklich, ich würde Interesse an sowas wie dir haben?", lacht er gehässig und mein Herz zerbrach bei seinen Worten.

Erkenntnis vermischte sich mit Schmerz und richtete in meinem Inneren das reinste Chaos an. All die Emotionen, die ich seit Beatrix Worten verdrängt hatte, quollen nun über. Eine Tränen kullerte über meine Wange und ich blickte ihm verletzt in die Augen. Weitere Tränen traten mir aus den Augen.

"Aber du-", fing ich an, werde jedoch harsch von ihm unterbrochen.

"Was ich? Kannst du jetzt nicht einmal mehr richtig reden? Ich kann nicht glauben, dass du so naiv warst, mir zu glauben. Dachtest du wirklich, ich würde mich mit so etwas erbärmlichen wie dir abgeben? Wach auf, du spielst nicht in meiner Liga, Summer! Du bist nur ein erbärmliches nichts. Eigentlich waren die 100 $ das Ganze überhaupt nicht wert. Und du warst meine Zeit nicht wert. Jetzt flenn' nicht rum! Du bist selbst schuld, dass du so leichtgläubige bist!", schleuderte er mir die Worte entgegen, die mein Herz in tausend Stücke zerbrachen und mir die Stücke ins Herz rammten. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Ein Schlag, der schmerzhafter war, als alles, was ich bisher erlebt hatte.

Mit einem letzten spöttischen Blick zu mir drehte er sich um und wandte sich zum Gehen. "Ach und übrigens: du bist grottig im Bett. Dein Zukünftiger tut mir leid", warf er mir über seine Schulter zu und lief lachend, von seinen Kumpels flankiert, davon.

Ich brauchte geschlagene drei Minuten, in denen ich einfach nur im Gang stand und ihm hinterherblickte, während Tränen mein Gesicht hinab rannen, um zu begreifen, was gerade geschehen war. Der Schmerz brannte sich in mich, zerfraß mich von inne heraus und lies mich durch die Hölle gehen. Ich fühle mich beschmutzt und wie ein Wrack. Eine unsichtbare Last legte sich auf mich und zwang mich in die Knie. Dann brach ich schluchzend auf dem Gang zusammen, mit einem gebrochenen Herzen in mir, das einst ihm gehörte.

Er hatte mich nur benutzt.

***

Hey liebe Leser^^! Dieses Buch war schon einmal draußen, wie vielleicht ein paar von euch wissen, allerdings hat mir Idee dann nicht mehr gefallen. Jetzt habe ich sie etwas abgeändert und werde sie nun wieder hochladen!

Zu Votes und Kommis möchte ich sagen: ich bin niemand, der süchtig nach Votes oder Kommis ist. Klar, ich freue mich sehr über solche, aber ich bitte nicht in jedem Kapitel erneut darum zu voten. Allerdings möchte ich nur kurz anmerken, dass es Einzige ist, was wir Autoren als Dank von euch bekommen können. Ich denke, ich spreche im Namen vieler, wenn ich sage, dass ein Buch zu schreiben sehr viel Arbeit, Herzblut und Zeit kostet. Wenn ihr kommentiert, kann ich euch besser kennenlernen xD. Nun ja, wenn euch die Story gefällt, werden sicher ein paar von euch Voten und vor allem kommentieren...

Dann möchte ich noch eine Trigger-Warnung aussprechen. Wenn ihr euch nicht sicher fühlt, lest dieses Buch nicht. Es werden keine sexuellen Inhalte vorkommen, allerdings gibt es diverse brutale Szenen, sowie auch gewaltsame Inhalte. Diese kommen meist in den Kapiteln mit den Römischen Überschriften vor, später aber auch in den ganz normalen Kapiteln. Allerdings werde ich das nie über die entsprechenden Kapitel schreiben.

Danke, dass ihr bis hier her gelesen habt, und vielleicht treffen wir uns ja im nächsten Kapitel^^!

Secrets of the past | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt