Nicht runter schauen! Nicht runter schauen!
Die Worte in meinem Kopf wiederholend versuche ich diese auch tatsächlich zu befolgen, was schwieriger ist, als ich es mir eingestehen will.
„Ey Summer, willst du dann mal kommen?", fragt Benet lachend und ich unterdrücke das Verlange, ihm meinen Mittelfinger zu zeigen. „Warte ab! Wenn wir unten sind, kille ich dich!", knurre ich durch zusammen gebissene Zähne und blicke ihn feindselig an. Dabei mache ich allerdings den Fehler, nach unten zu blicken. Panisch presse ich die Augen zusammen und verbanne das Bild des Bodens in die hinterste Ecke meines Gehirns. „Na, na, überschätze dich mal nicht, Schwesterherz!", scherzt Benet, den ich jedoch nicht weiter beachte.
Warum musste er an seinem Geburtstag auch ausgerechnet in den Kletterpark gehen?! Und warum zur Hölle war ich so dämlich, mit ihm auf den höchsten Parkkur zu gehen?! Mit Höhenangst!
„Summer, ich schlafe gleich ein! Komm schon, so schwer ist das doch nicht! Aber wenn du noch weiter so lange brauchst, sind wir an Weihnachten noch da!", drängt mich Benet wieder und ich stöhne entnervt auf. Schließlich bleibe ich einfach stehen, mit dem Beschluss, nicht mehr weiter zu gehen. Seit einer halben Stunde schon wurde ich von ihm durch dieses Höllenteil geschickt und musste mir statt ermutigender Worte drängende Kommentare anhören. Nicht unbedingt eine Minderung für meine ohnehin schon so große Angst. „Weißt du was? Geh einfach vor! Vielleicht schaffst du es ja noch, Mum einzuholen!", stoße ich mühsam aus und warte darauf, dass er verneint. Er würde mich niemals hier oben alleine lassen. Zum Glück, denn sonst würde ich hier wahrscheinlich verzweifeln. Allerdings soll er wissen, wie sehr mir seine Kommentare auf den Sender gehen.
In Gedanken versunken bemerkte ich erst spät, dass er gerade geantwortet hat. Zu spät. Trotzdem habe ich seine Worte verstanden, welche immer weiter in mein Bewusstsein dringen. „Okay, mache ich! Bis dann, Summerchen" Als ich diese allerdings vollständig begriffen habe, ist er schon mit einem kurzen Winken und aufmunterndem Zwinkern in Rekordzeit über die nächste Stadtion im Wald verschwunden. Verdattert blicke ich ihm nach, nicht glaubend, dass das gerade Wirklich passiert ist.
So viel mal zu „er würde mich niemals alleine hier oben lassen"...
„Verdammte Kacke! Warum war ich auch so dumm, ihm das auch noch vorzuschlagen?!", fluche ich leise vor mich hin und betrachte dann schaudernd die nächste Stadtion. Dieser Besteht aus vielen, handgroßen Holzstücken, welche in großen Abständen an dünne Seile gespannt sind. Dass die Holzstücke im leichten Wind sanft Schaukeln, macht es nicht besser.
Ich werde sterben!
Kurzzeitig der Hoffnungslosigkeit in mir nachgebend, schau ich zum Himmel empor, welcher durch das dichte Blätterdach über mir nur schwer zu erkennen ist. Die dunklen Wolken, welche sich langsam vor die Sonne schieben, erkenne ich jedoch nur zu gut. Es sieht nach Gewitter aus.
Verdammt! Ich muss hier runter!
Die aufsteigende Panik, vom Blitz getroffen und geröstet zu werden, hilft nicht wirklich zur Beruhigung meiner bereits gereizten Nerven bei. Auf ein,al wünsche ich mir, bei Mom und Jane im Kinderpakkur geblieben zu sein. Selbst Gina wäre mir jetzt lieber, als hier alleine zu sein. Doch diese ist mit Mum gegangen, sodass es für mich außer Frage stand, mit ihnen zu gehen.
Okay, du schaffst das, Summer!
Mit einem letzten misstrauischen Blick auf die beiden schwarzen Seile, welche mich mit Karabinerhaken an das Stahlseil binde, setze ich einen Fuß auf eines dieser Holzstücke. Wie erwartet kippt es wegen der Belastung nach hinten, sodass ich panisch wieder zurück auf die Platte springe, welche mir noch am sichersten vorkommt. Über mir erklingt ein dunkles Grollen, welches mich dazu veranlasst, mich vor Schreck geweiteten Augen an den Baum hinter mir zu pressen.
Ich hasse diese Wetterumschwünge! In einem Moment ist noch wunderbarer Sonnenschein und fünf Minuten später kommen die ersten Anzeichen eines Sturmes, welcher auch nicht lange auf sich warten lässt.
Kaum habe ich die Gedanken zu ende gebracht, fängt es an zu regnen. Erst platscht kleine Tröpfchen auf mich, bevor es richtig anfängt zu schütten. Trotz dem Blätterdach über mir stehe ich zwei Minuten später nass bis auf die Knochen immer noch an den Baum gepresst da. Bei jedem weiteren Donnerschlag zucke ich ängstlich zusammen, bin zu erstarrt, um auch nur einen Fuß voran zu setzen. Ich weiß, dass ich hier runter muss, doch ich kann es nicht. Weiter hinten zucken Blitze, welche sich jedoch immer weiter nähern. Angsterfüllt betrachte ich das wunderschöne und doch so tödliche Schauspiel der Lichter, bin gefangen in ihrem Bann. Mein Atem beschleunigt sich, lässt mich nach Luft schnappen wie ein Fisch auf dem Trockenen. Die Umgebung um mich herum beginnt zu verschwimmen, die Ränder schwarz zu werden. Meine Ohren nehmen nur noch das stetige Rauschen des Regens war, meine Augen sind auf den hell erleuchteten Himmel fixiert. Mein Herz pocht wild gegen meine Rippen, verlangt nach Sauerstoff.
Erst ein heftiger Schmerz auf der Wange lässt mich aus meiner Tranche erwachen. Heftig Atme ich einmal an, schnappe nach Sauerstoff. Alles prasselt auf mich ein, wie der Regen auf meine Haut. Ich spüre die Nässe und Kälte, höre den Donner und die Blitze...und einen beruhigenden, warmen Atem an meinem Ohr. Wimmernd presse ich die Augen zusammen. Und dann ist da jemand. Mein Körper wird langsam von dem rauen Stamm des Baumes gelöst, an welchen ich mich geklammert habe. Ich will protestieren, doch ich bin nicht in der Lage zu protestieren. Das Nächste was ich spüre ist, wie ich in warme Arme gezogen werde. Arme, die mir mehr als vertraut sind. Auch den Duft, der von der Person ausgeht, kenne ich. Er erinnert mich an warme Sommertage und bringt Geborgenheit mit sich.
„Sch Summer. Aller gut, ich bin bei dir. Ich bringe dich jetzt hier runter, okay?" Die warme Stimme verlangsamt meinen Herzschlag, lässt mich sicher fühlen. Eine Hand streicht mir die nassen Haare aus der Stirn und rückt den Helm zurecht.
„Hey, schau mich an, Prinzessin", erklingt die ruhige Stimme wieder und nun weiß ich, woher ich diese Wärme kenne.
***
Hola queridos lectores! (für alle, die Spanisch können: Was heißt das?)
Krank sein ist beschissen...bis auf, dass man dann Zeit zum schreiben hat! Aus diesem Grund gibt es heute dieses Kapitel, mit dem ich - oh wunder - mal wieder nicht zufrieden bin. An alle, die sich jetzt fragen: Ja, warum lädt sie es dann hoch?! Die Antwort ist ganz einfach! Weil ich nicht weiß, wie ich es besser machen kann. Ist ja auch egal. Jetzt erst einmal zu den Fragen😁
Also...was denkst ihr, wer diese Person ist? Ich denke, es ist ziemlich offensichtlich...
Findet ihr, dass dieses Kapitel unlogisch und unrealistisch war? Ich bin mir da nämlich nicht so sicher...😅
Naja, lasst mir auf jeden fall (bitte) Feedback da😀
Ansonsten kann ich nur sagen: bis dann🥰
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Secrets of the past | ✔️
Romance❞𝗗𝗶𝗲 𝗩𝗲𝗿𝗴𝗮𝗻𝗴𝗲𝗻𝗵𝗲𝗶𝘁 𝗹𝗮̈𝘀𝘀𝘁 𝘀𝗶𝗰𝗵 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗮̈𝗻𝗱𝗲𝗿𝗻. 𝗨𝗻𝗱 𝗮𝘂𝘀𝗹𝗼̈𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗲𝗿𝘀𝘁 𝗿𝗲𝗰𝗵𝘁 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁.❝ Wenn Summer eines hasst, dann zerstörerische Geheimnisse. Dass es in ihrer unmittelbaren Umgebung mehr da...