Gespräch mit dem Lehrer

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„ Ach du bist nicht drüben geblieben?", fragte Rafael überrascht. Rafael saß im Bett, Tobi lag oben ohne auf ihm und die Hand des Alphas strich ihm über den Rücken. Kein Anzeichen, dass sie miteinander geschlafen hatten. Naja Tobi sah schon ein bisschen fertig aus. Da musste er bei Tobi heute Abend unbedingt noch mal nach hacken. Jetzt würde er ihn erstmal in Ruhe lassen. Scheinbar brauchte er die nämlich. „ Ne, aber wo ihr euch so leidenschaftlich aufgefressen habt, bin ich lieber abgehauen ich wollt jedenfalls nur schnell Bescheid geben, dass ich bei Herr Huber bin. Der wollte noch was von mir." Stegi wollte schon wieder aus dem Zimmer verschwinden, doch er konnte noch mit ansehen, wie Tobi dunkelrot anlief. Einen Spruch musste er ihm unbedingt noch rein drücken. Tobi wusste ja, dass er es nicht all zu ernst meinte. „ Ihr könnt ruhig weiter machen, ich quetsch dich heute Abend noch aus. Aber bitte nicht zu laut." Grinsend ging er wieder raus und schloss die Tür hinter sich. Er ging den Gang entlang hinter zu Herr Hubers Zimmer, blieb aber davor stehen. Es wäre unhöflich einfach rein zu gehen und sich um zu sehen. Schließlich war er immer noch ein Lehrer, ein Alpha noch dazu. Bis jetzt war er ganz ok gewesen. Normal vernachlässigten Alpha Lehrer Omega, gaben ihnen schlechtere Noten und beachteten sie nicht. Und das nur, weil sie eben Omega waren. Sonderlich einfach machte es das nicht. Daher waren Kurse bei Beta oder sogar Omega Lehrern meist sehr beliebt bei Omega und es wurde hin und her getauscht. Mit denen kam man meist besser zurecht, egal wie wenig die Lehrer einen mochten. Es dauerte aber gar nicht lang, da kam Herr Huber wieder und bat ihn freundlich herein. Wie auch die anderen Lehrer hatte er ein Einzelzimmer. Stegi wurde gebeten sich aufs Bett zu setzen, was er nach einigen Sekunden auch tat. Herr Huber selbst setzte sich auf den Stuhl, der mit im Zimmer stand. „ Keine sorge, ich hab nicht vor dich aus zu fragen. Ich möchte bloß wissen, was die Woche los war und wie es dir geht. Du hast die Woche ganz schön für Wirbel gesorgt. Im positiven, wie auch im negativen. Die anderen Lehrer hätten dich schon lange nach Hause geschickt. Es ist denke ich sinnvoll sich einfach mal nach dir zu erkundigen. Nicht, dass doch noch was passiert." Jetzt würde nichts mehr passieren, er war schließlich gebunden. Einen Grund sich was zu tun hatte er nicht. Ihm war trotzdem äußerst unwohl dabei, einem fast fremden Lehrer sein Herz aus zuschütten. Doch das meiste wusste er wahrscheinlich eh, ihm fehlte einfach nur der Hintergrund dazu. Mit erschrecken musste er dann aber feststellen, dass er lieber Herr Huber all das erzählte, als Rafael. Seinem eigentlich besten Freund, nach Tobi halt.- Die beiden waren eher schon wie Geschwister, als bloß beste Freunde.- Dahingehend fühlte er sich mit einem mal unglaublich schlecht. Morgen würde er es ihm sagen, versprach er sich selbst. Einfach einmal gerade heraus, egal wie unangenehm es werden würde. So konnte das nicht weiter gehen. Jetzt wandte er sich aber erstmal Herr Huber zu, welcher ihn schon wartend ansah. „ Wissen sie, Anfang der Woche ging es mir scheiße. Ich hatte die Aussicht in sieben Tagen auf der Straße zu landen und dort mein restliches Leben zu verbringen. Egal wie lang das auch sein mochte. Mit ihrer Hilfe halt. Und diese Gedanken haben mich kaputt gemacht. Mich von innen heraus aufgefressen und mich in ein tiefes Loch stürzen lassen. Ich wollte einfach nicht mehr, weil da kein Lichtblick war. Dann kam die Sache mit den Betten. Tim wurde mir quasi aufgezwungen. Ich kam mit ihm zurecht, auch wenn ich anfangs und auch jetzt noch bei manchen Sachen abblocke. Ich bin es nicht gewöhnt, dass Alpha abgesehen von Veni mir gutes wollen. Und dann, wo ich mir wirklich das Leben nehmen wollte, weil ich kein Ende sah, hat Tim mir eine Bindung ohne Gefühle und Zwang angeboten. Als erst Angebot, dass ich einfach bei ihm unter kommen konnte, ohne Bindung und so. Mit Bindung war aber sicherer, dass hab ich eingesehen. Es hatte viele Vorteile für mich und irgendwo wusste ich, dass er mir nichts tun würde und mich vor allem nicht zwang. Ich hatte einfach zugestimmt, weil es mein Lichtblick war. Das ich dauernd so müde und kaputt bin, liegt einfach daran, dass ich läufig war, jetzt gebunden bin, ich zu viel Stress hab und kaum esse.", fasste Stegi kurz zusammen und atmete durch. „ Ich bin froh, dass du und Tim wieder zusammen gefunden haben. Scheinbar brauchtet ihr beide nur einen kleinen Schubs in die richtige Richtung." Zuerst war Stegi sichtlich verwirrt von der Aussage, was man ihm auch am Gesicht ablesen konnte. Über seinem Kopf musste ein riesengroßes Fragezeichen schweben. Doch dann kam die Erkenntnis. Wie ein Blitz, der ihn im Namen der Erkenntnis traf, trat sie ihm vor Augen. Herr Huber hatte die Zimmer eingeteilt. Er hatte ihm bewusst Tim zugeteilt und nicht einfach willkürlich. Stegi fing breit an zu grinsen und wäre seinem Lehrer fast um den Hals gefallen. Gerade so konnte er sich davon abhalten. Stattdessen brachte er ein überglückliches:„ Danke.", heraus. „ Gern gescheh'n. Ich hab mir gedacht, ich helf mal nach. Ihr ward damals so süß zusammen und dann das plötzliche aus. Wobei ihr doch immer so gut miteinander ausgekommen seid. Innerlich hab ich immer gehofft, dass ihr irgendwann die Kurve kriegt. Aber das habt ihr nicht. Und das hat sich gerade so schön angeboten." Nun viel Stegi ihm doch um den Hals und umarmte ihn kurz. Auch wenn es etwas komisch war, einen fast fünfzehn Jahre älteren Lehrer zu umarmen. „ Danke ich glaub, das hab ich wirklich nötig gehabt.", flüsterte Stegi und löste sich dann leicht rot von seinem Lehrer. Er hatte dringend diesen Schubs von allen Seiten gebraucht. Gerade aber Tim hatte man nen ordentlichen Arschtritt geben müssen, damit er zeigte, dass Stegi ihm nicht egal war und ihm alles leid tat. Auch wenn er sich damit nur an das gehalten hatte, was Stegi von ihm verlangt hatte. Ich will dich nie wieder sehen und mit dir sprechen. Komm mir nie mehr zu nah. „ Aber sonst geht es dir gut?" Stegi nickte. Es ging ihm zwar noch ein wenig schlecht, aber so weit war alles ok. „ Freut mich. Aber etwas bedrückt dich noch."

Kleiner zwischen Upload, einfach weil Ferien sind und ich gerade Lust zum Schreiben habe. Dieses Buch wird in zwei geteilt, dass steht fest. Hier ist also bald Schluss. Aber es geht weiter, versprochen.

Teil 1 Bis zum letzten Atemzug// Auf der StraßeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt