Der Tag danach

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Nach einer recht erholsamen Nacht wachte der blonde durch Tims Berührungen auf. Sein Körper zeigte ihm jedoch ziemlich schnell, was er gestern so getrieben hatte. Er fühlte sich wirklich wie von einem Auto überfahren. Mal ganz abgesehen von den Arschschmerzen, die er hatte. Worauf hatte er sich da bloß eingelassen? Memo an mich selbst, nie wieder so ne scheiße machen. „ Hättest du gestern nicht ein wenig vorsichtiger mit mir umgehen können? Mein Arsch tut höllisch weh und ich fühl mich wie überfahren.", maulte der blonde Tim im Flüsterton an, damit es nicht jeder im Raum mitbekam. Reichte, wenn Tim es hörte. Der Alpha grinste nur darüber und hauchte Stegi entschuldigend einen Kuss auf die Stirn, nachdem er sich versichert hatte, dass es keiner sah. „ Sorry kleiner, ich hab schon versucht so vorsichtig wie möglich zu sein. Noch sanfter geht es fast nicht mehr. Ist es wirklich so schlimm?", fragte der brünette besorgt. Klar er war vorsichtig gewesen, aber Stegi war manchmal sehr schmerzempfindlich. Der Omega versuchte sich auf zu setzen, verzog schmerzvoll das Gesicht, als die Schmerzen noch schlimmer wurden. Er nickte knapp, ließ sich wieder zurück ins Bett fallen und seufzte laut. „ Tut mir wirklich leid Stegi. Wenn ich dir was gutes tun kann, sag es einfach.", bat Tim entschuldigend an. Dass das erste Mal mit leichten Schmerzen verbunden war wusste Tim, doch Stegi sah wirklich so aus, als hätte er starke Schmerzen. Und es war dann ja doch irgendwo seine Schuld, auch wenn er vorsichtig gewesen war. „ Hast du dich wegen gestern jetzt eigentlich wieder beruhigt?" Der blonde nickte schwach. Er traute dem ganzen hier immer noch nicht, aber ihm war auch nicht mehr danach Tim an zu schreien oder weg zu rennen. „ Ich geh erstmal rüber, hol mir Klamotten und geh mich dann im Bad fertig machen. Und du kommst bitte mit und hilfst mir den Knutschfleck zu verdecken. Ist immerhin deine Schuld.", murmelte der blonde und hievte sich mit einem Ächzen aus dem Bett. Tim zog aus seinem Koffer schnell ein paar Klamotten, legte sie auf seinen Koffer und folgte dann Stegi nach draußen auf den Flur, da ihn dieser immer noch in der Tür stehend auffordernd ansah. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht zog er das Shirt des blonden vorne hoch, um den Knutschfleck zu verdecken. „ Ich hasse dich.", murrte Stegi hoch rot im Gesicht. Tim fiel auf, dass er beim Gehen leicht humpelte, was er leider vergeblich zu verdecken versuchte. Und sie würden heute ein gutes Stück laufen. Wobei es immer noch besser als wandern war. Er öffnete leise die Tür zum Zimmer der anderen, die alle noch schliefen. So leise wie möglich zog Tim Sachen aus der Reisetasche, da Stegi sich ja nicht bücken konnte. Genauso leise, wie sie gekommen waren, schaffte Tim es auch wieder zu gehen und die Tür zu schließen. In ihrem Zimmer verzogen sie sich beide ins Bad, wobei der Alpha sicherheitshalber abschloss. Als er sich umdrehte, zog der Omega sich gerade sein Shirt über den Kopf, sodass er einen kurzen Blick auf den Oberkörper des blonden werfen konnte. Zu seinem Leidwesen sah man den Fleck dann doch recht gut. Viel mehr fiel dann die Bisswunde auf, die leuchtend rot auf der linken Seite seines Halses prangte. „ Hab doch gesagt, der blaue Fleck ist dein kleinstes Problem.", versuchte Tim Stegis missmutigem Gesichtsausdruck wet zu machen. Dieser verfinsterte sich dadurch nur noch mehr und der Omega boxte Tim, für seine Verhältnisse dann aber doch recht sanft in den Arm. „ Krieg ich den irgendwie weg?", jammerte er und sah Tim bittend an. „ Nein, der geht wie jeder normale blaue Fleck nach zwei drei Tagen weg. Dein Shirt hat aber so gut wie keinen Ausschnitt. Das den jemand sieht ist unwahrscheinlich. Wegen der Bissspur. Leg einfach deine Haare drüber. Hat dann was von gerade erst aufgestanden. Lässt dich niedlich wirken.", meinte der Alpha und warf Stegi sein Shirt zu. Tim sollte recht behalten. Der Ausschnitt war nicht so tief, als dass er sich wirklich Gedanken darüber machen musste, dass den jemand sah. Und seine Haare waren gerade so lang genug, dass sie die Bissspur perfekt verdeckten, wenn er sie nicht zu bändigen versuchte. „ Siehst du, man sieht absolut nichts. Und da wir den Tag eh in irgendwelchen Museen verbringen, wird es keinen Grund geben oben ohne rum zu laufen. Es sei den, du willst baden gehen oder gestern wiederholen." „ Man Tim!", jammerte Stegi Augen verdrehend, wobei seine Wangen sich wieder leicht pink färbten. „ Is ja gut." Der brünette kam jetzt endlich mal in die Gänge und begann sich auch um zu ziehen. Als er zu Stegi blickte, musterte dieser gerade mit hoch rotem Gesicht das Waschbecken. Der Alpha fand es extrem süß, wenn Stegi rot wurde. „ Warum so rot kleiner? So warm ist es nun auch wieder nicht.", fragte Tim scheinheilig nach. Er wusste natürlich, warum Stegi rot geworden war. „ Halt einfach deine Fresse.", fauchte Stegi undeutlich, da er noch seine Zahnbürste im Mund hatte. Der braunäugige drückte ihm einen Kuss auf die Wange, ehe er sich seine Zahnbürste nahm und selbst Zähne putzte. Stegi spuckte die Zahnpasta aus, sah Tim flehend an. „ Kein Wort zu den anderen ja?", bat er mit Nachdruck fast schon verzweifelt. Der andere nickte bloß. „ Is's dir penlic, das wr gebndn sid?, gab Tim undeutlich von sich. „ Bitte was?", fragte Stegi, da er absolut nichts verstanden hatte. „ Ist es dir peinlich, dass wir gebunden sind?", wiederholte Tim, nachdem er die Zahnpasta ausgespuckt hatte. „ Nein das nicht, ich muss... ach keine Ahnung, wie ich dir das erklären soll. Ich würde mir gerne einfach Zeit damit lassen, um erstmal selbst damit klar zu kommen. Es ist noch so neu für mich und ich muss erstmal meinen Frieden damit finden, dass ich jetzt gebunden bin. Bin mit mir selbst nicht im reinen. Du musst das nicht verstehen Tim.", nuschelte Stegi, den Blick auf den Boden gerichtet. „ Ich versteh dich schon kleiner. Ich werd schon nichts sagen, wenn du das nicht willst. Du musst dir keine Gedanken drum machen.", versuchte Tim ihn auf zu muntern. Stegi versuchte sich an einem lächeln, woran er kläglich scheiterte und das nicht nur, weil sein Hintern wieder begann stärker zu ziehen. „ Ich hasse dich.", zischte Stegi und krallte sich ins Waschbecken, um den Schmerz erträglicher zu machen. „ Wenn du willst trag ich dich heute, dann musst du nicht laufen.", bot Tim ihm entschuldigend an. „ Macht's ja so viel besser.", murrte Stegi und schloss die Tür zum Bad auf. „ Endlich. Nächstes mal n bisschen schneller.", maulte der Alpha und quetschte sich an Stegi vorbei ins Bad. „ Und wenn ihr nen Ort zum rum machen sucht, nicht im Bad oder Zimmer.", fauchte er genervt. „ Wie zur Hölle kommst du darauf, wir haben uns nur umgezogen und Zähne geputzt.", protestierte der Omega und wurde rot. Verdammt rot. „ Jetzt tu nicht so scheinheilig. Ihr klebt seit wir hier sind andauernd aufeinander und ihr wart einen kompletten Tag alleine hier. Als ob ihr die Zeit nicht zum rummachen genutzt habt.", meinte der Alpha gleichgültig. Stegi wusste nicht, wie er sich da wieder raus reden sollte, ohne es noch schlimmer zu machen. Zum Glück übernahm Tim das. „ Pass mit deinen Behauptungen auf. Noch mal so ne falsche scheiße und ich mach dich einen Kopf kürzer.", fauchte Tim den anderen an. Tim kochte innerlich vor wut, was man auch deutlich in seiner Stimme raushörte. Er packte Stegi am Arm und zog ihn nach draußen auf den Flur. Sein Griff war fest, was Stegi langsam panisch werden ließ. Genau so hatte es damals auch angefangen. Nur das sie beide gestritten hatten. Und dieser Tim machte Stegi bis heute Angst. Er versuchte sich vergeblich aus dem Griff des anderen zu wenden. Sein Puls ging deutlich in die Höhe und langsam tat der Griff des anderen echt weh. „ Tim lass mich bitte los, du tust mir weh.", rief der blonde hysterisch. Der Alpha ließ ihn tatsächlich los, deutete stumm mit ausdruckslosem Blick auf die Tür vor ihnen. Stegi verstand, was der andere von ihm wollte, huschte ins Zimmer der anderen. „ Was zur Hölle ist passiert?", fragte die Beta, Lucy meinte sich der Omega zu erinnern hieß sie. „ Es ist alles ok. Tim hat nur nen festen Griff.", erwiderte angesprochener. „ Stegi dein Oberarm ist feuerrot. Was hat Tim getan?", fragte Veni, der sich sichtlich Sorgen machte. Tobi dagegen blickte wütend drein. Wenn Tim irgendwas getan hatte, was Stegi nicht wollte, würde er ihm den Kopf abreißen. Sein verächtliches Schnauben schien jedoch niemand zu bemerken. Veni hatte den Omega zu sich aufs Bett gezogen und sah ihm bedeutend in die Augen. „ Einer der Alpha hat n blöden Kommentar zu uns abgegeben. Von wegen, wir sollen nicht im Bad rummachend und es wäre ja so offensichtlich, dass wir zusammen wären. Tim hätte ihm am liebsten eine reingehauen, oder ihm wahlweise den Hals umgedreht, dass hat man ihm angesehen.", erklärte Stegi kleinlaut. Er hoffte, dass die beiden einfach keine Fragen stellen würden. „ Wo ist er jetzt?", unterbrach Veni den Omega kurzerhand. „ Keine Ahnung. Er hat mich hier rüber geschliffen und gut. Schätze er ist in unserem Zimmer.", entgegnete Stegi verwirrt. Er hatte den besorgten Ton aus der Stimme des anderen rausgehört. „ Du bleibst hier.", wies Veni ihn an, sprang auf und lief aus dem Zimmer. Die beiden Omega sahen ihm nur verwirrt nach. „ Was sollte das den jetzt?" Tobis Blick ging fragend zu Stegi, der nur ratlos mit den Schultern zuckte. Wenn einer von ihnen das wusste, dann ja wohl eher Tobi. „ So wie ich Tim kenne, wird er dem Alpha, der was dummes gesagt hat zur Schnecke machen.", kam es von einem der Betten. Stegi wollte bereits aufspringen, doch Tobi hielt ihn, da er leider stärker war zurück. „ Es bringt nichts. Veni klärt das. Wir gehen runter was essen ok? Die beiden sind alt genug." Tobi lächelte aufmunternd und zog Stegi auf die Beine. „ Kommt ihr mit?", fragte er aus Höflichkeit. Sein Blick wanderte durch den Raum und er sah, dass sich die Omega aufrichtete. „ Geh ruhig mit, ich komm gleich nach." Zu dritt machten sie sich also auf den Weg nach unten, wobei Stegi noch mal flüchtig einen Blick den Gang entlang warf. Man konnte keinen der beiden sehen und Geschrei hören tat man zu Stegis Erleichterung auch nicht. Trotzdem machte er sich sorgen um Tim. Die Treppe stellte ihn vor ganz andere Herausforderungen, als das Aufstehen. Sein Unterleib schmerzte höllisch und er krallte sich kurz in das Geländer. „ Alles ok bei dir?", fragte Tobi sofort. Stegi nickte nur, biss die Zähne zusammen und lief weiter. Er war unendlich froh, als er die Treppe geschafft hatte. Unten war es noch relativ leer, weswegen sich die beiden an einen leeren Tisch setzten, wobei Stegi noch mal kurz das Gesicht verzog. Die Omega hatte sich zu ihren Freunden gesetzt. Da der blonde keine Lust hatte, sich noch mal hoch zu quälen und Essen zu holen, hoffte er einfach, dass Tobi so lieb war und das übernahm. „ Tobi bist du so lieb und bringst mir n Joghurt mit? Mir tut noch der Knöchel weh von der Wanderung gestern. Bin zwei mal umgeknickt." Stegi setzte einen Hundeblick auf, der bei Tobi so gut wie immer zog. Das er wegen Tims Aktion gestern Abend stechende Schmerzen im Unterleib hatte, musste Tobi nun wirklich nicht wissen. „ Weil du's bist.", erwiderte Tobi und verzog sich zur Ausgabe. Stegis Blick huschte immer wieder zur Tür, in der Hoffnung, Tim und Veni würden auftauchen, doch es passierte nichts. Tobi stellte wenige Minuten später eine Schale nur Joghurt und Früchten vor ihm ab und ließ sich dann ihm gegenüber nieder. „ Max und Sarah sollten auch gleich kommen.", informierte er den blonden, der anwesend nickte und mit seinem Löffel im Joghurt rumrührte. „ Was ist los Stegi? Du bist extrem komisch, schon die ganze Woche über. Naja eigentlich erst seit du wieder mit Tim redest. Ich mach mir langsam echt Sorgen um dich.", beteuerte Tobi und legte eine Hand auf Stegis, um seinen Blick auf sich zu lenken. „ Musst du nicht. Es ist alles gut.", wank Stegi ab und zog seine Hand zurück. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, Tobi zu beichten, was gestern Abend wirklich passiert war, hatte sich dann aber dagegen entschieden. Gerade jetzt, wo er nicht wusste, was mit Tim los war, wollte er das ungern sagen. Es musste auch dezent komisch rüber kommen. „ Ok und Stegilein?" Stegi sag den anderen gespielt finster an, beugte sich über den Tisch und schlug ihm leicht in die Schulter. Tobi stockte einen Moment, sein Blick war ungläubig auf Stegi gerichtet. Dann schüttelte er kurz den Kopf, um die Fassung wieder zu erlangen und beschwerte sich. „ Man muss das immer sein? Das ist nicht fair. Tim darf dich auch kleiner nennen, ohne das er eine bekommt. Übrigens er und Veni kommen gerade zu uns." Der Omega drehte seinen Oberkörper so weit, dass er zur Tür blicken konnte und tatsächlich kamen die beiden gerade auf sie zu. Neben dem blonden wurde ein Stuhl zur Seite gezogen, wo Max sich fallen ließ, neben ihm Sarah. Stegi wollte aufstehen und Tim um den Hals fallen, egal was sich die anderen dabei dachten. Doch der Alpha war schneller. Er schlang von hinten seine Arme um den zierlichen Körper. „ Was ist passiert?", nuschelte der blonde, damit es nur Tim verstand. „ Keine sorge, es ist alles gut. Und noch mal wird der dir keinen dummen Kommentar an den Kopf werfen.", wisperte Tim zurück. „ Hast du?", fragte Stegi hysterisch, doch Tim schüttelte den Kopf. „ Veni hat ihm die Hölle heiß gemacht. Nicht weiter schlimm. Und sorry, das ich dich vorns so fest gepackt hab. Aber ich wollte dich da einfach weg haben. Die vier können manchmal ziemlich verletzend sein. Ich geh mir was zu Essen holen. Soll ich dir noch was mitbringen? Mit gehen wird das ja heute nicht so einfach.", schmunzelte Tim. Stegi starrte fassungslos auf den Tisch. Er wollte Tim am liebsten in Stücke reißen. Konnte er das nicht ein Mal lassen? Der Omega boxte Tim mit seinem Ellenbogen in den Bauch, woraufhin dieser sich von ihm löste. „ Du bist unmöglich Tim.", maulte Stegi, weswegen die anderen ihn verwirrt anstarrten. „ Weshalb ist Tim unmöglich? Er hat doch gar nichts gemacht.", wollte Max wissen. „ Wie man es nimmt. Und du hör auf. Ich hab gals klar gesagt, dass du solche Kommentare lassen sollst. Mir ist das unangenehm.", zischte der kleinere gefährlich leise. Natürlich nur den letzten Teil. „ Daran musst du dich wohl gewöhnen kleiner. Also willst willst du jetzt was?", flüsterte Tim in sein Ohr, wobei seine Lippen für den Bruchteil einer Sekunde Stegis Haut streiften. Eine Gänsehaut breitete sich auf dem Körper des Omegas aus, und er betete, dass es niemand sonst mitbekam. „ Bring mir was zu trinken mit.", brummte der blonde, um Tim endlich los zu werden. Er war ihm so schon viel zu nah. „ Ok.", meinte Tim und löste sich von Stegi. Als der Alpha außer Hörweite war, fragte Max mit neckendem Ton in der Stimme:„ Läuft da was zwischen euch beiden?" Es war klar, dass es nur als Witz gemeint war. Wenn der nur wüsste. „ Hä w-was? Nein. Wir sind nur Freunde. Ich binde mich nicht an einen Alpha. Nicht in hundert Jahren.", stammelte Stegi als Ausrede zusammen. Glatte Lüge, aber anders ging es nicht. Das sollte vorerst noch geheim bleiben. Zumindest bis Stegi selbst damit klar kam. Ehrlich was würden sich die vier denken, wenn Stegi ihnen sagen würde, dass er seit gestern an Tim gebunden war. Danke, aber das Kopfkino wollte er den anderen ersparen. „ Was wäre so schlimm daran? Ihr seid beste Freunde und man merkt, dass da früher und auch heute immer noch mehr ist. Und so schlimm ist Tim nun auch nicht. Er ist nicht so wie die meisten Alpha. Stegi bitte überleg es dir. Tim würde dir die Welt zu Füßen legen, wenn du es wolltest. Mit einer Bindung an ihn kannst du nichts falsch machen. Und uns würde es einiges erleichtern und an Sorge sparen." Venis Worte saßen. Es war süß, dass er sich so viele Gedanken um Stegi machte, um eigentlich nichts. Es war vollkommen unbegründet. Am liebsten hätte er etwas gesagt, doch Tim kam genau in dem Moment zurück und damit war das Thema vom Tisch. Tobi sah es jedoch als nicht beendet. Mit hochgezogener Augenbraue blickte er zu Stegi, als ob er ahnen würde, dass Stegi ihnen eine Lüge aufgetischt hatte. Der blonde schüttelte Kopf, nach dem Motto ich sag nichts mehr dazu. Damit war es erstmal erledigt. „ Freut ihr euch schon auf die Museumstour heute? Gerade dich dürfte das doch freuen Stegi. Haufenweise altes Zeug und wissen.", versuchte Veni ein Gespräch in Gang zu bringen. „ Wenn man nicht laufen müsste. Mir tut von gestern noch alles weh." Tim musste sich sichtlich das Lachen verkneifen, hielt sich sogar eine Hand vor den Mund, um nicht laut los zu lachen. Die Aussage war so falsch, wenn man wusste, was gestern Abend los war. „ Halt die Fresse Tim.", murrte Stegi und schob sich einen Löffel Joghurt in den Mund. „ Er macht doch gar nichts.", gab Max verwirrt von sich. Sein Blick wanderte zwischen ihnen hin und her, wie bei einem Ping-Pong Spiel. „ Keine Sorge, er weiß selbst was er getan hat." Warnend sah der blonde zu seinem Alpha, der entschuldigend zurück lächelte. Stegi schaffte es mit seinem Blick jedoch ziemlich schnell Tim das Grinsen zu verderben. Still schweigend löffelte er seinen Joghurt leer, achtete nicht darauf, was die anderen sagten. Aus den paar Wortfetzen die er aufschnappte, konnte er erahnen, dass es darum ging, was sie heute noch machen wollten. Seine Gedanken kreisten eher darum, wie er den anderen das mit Tim beibringen wollte. Ahnte Tobi vielleicht schon was? So wie er ihn angesehen hatte. Nein unmöglich, niemand hatte sie beobachtet, wo sie am Strand waren, oder sich geküsst hatten. „ Wollen wir dann hoch gehen Leute?" Alle standen auf und nahmen ihr Geschirr mit, bis auf Stegi, der immer noch in seinen Gedanken hing. Max tippte ihn an, holte ihn so aus seiner Trance zurück in die Wirklichkeit. Fragend blickt er den Betan an. „ Kommst du, die anderen wollen hoch gehen.", erklärte Max knapp. Der Omega nickte, trank in einem Zug seinen Saft aus und stand auch auf. Sie brachten das Geschirr zum Rückgabewagen und folgten dann den anderen nach oben, die freundlicherweise gewartet hatten. Tobi hatte sich zu ihm gesellt und textete ihn zu. Das er dabei immer langsamer wurde, merkte Stegi erst nicht. Erst als er das Thema Tim ansprach wurde der blonde hellhörig. „ Stegi was läuft da genau zwischen dir und Tim?", flüsterte Tobi ihm auf einmal zu.

Teil 1 Bis zum letzten Atemzug// Auf der StraßeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt