Totale Erschöpfung

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„ Faye Themenwechsel, oder gib mir Mama.", kam es gereizt von dem grünäugigen. Sie erfuhr es schon morgen, aber jetzt sollte der es verdammt noch mal lassen. Er war es nur noch leid. Ständig Stegi wie sieht es mit einem Alpha aus, Stegi hast du schon wen ins Auge gefasst. Stegi wann bindest du dich endlich, Stegi du bist fast achtzehn, du bekommst Probleme, wenn du dich nicht bindest. Stegi hier, Bindung da. Verdammt er konnte nicht mehr hören. Sein Körper und seine Psyche waren im Arsch. „ Nein! Du kannst nicht immer vor dem Thema weglaufen. Dir tut das nicht gut. Stegi wir machen uns Sorgen um dich. Was soll denn aus dir werden? Ich möchte nicht in der Zeitung lesen, dass du irgendwann in der vergangenen Woche gestorben bist." Jetzt wurde auch seine Schwester etwas gereizt, im Kern klang sie aber besorgt. Na Bravo, dass fehlte ihm noch. „ Ich bemüh mich, eine Lösung zu finden ok? Eine Lösung Richtung Alpha. Aber je mehr ihr mich stresst, desto weniger werd ich eine finden. Ihr macht mir unheimlichen Druck, merkt ihr das den nicht? Mir geht es gut und im Moment bin ich sehr glücklich mit dem, was ich hab. Wenn ich noch ein Wort dazu höre, leg ich auf der Stelle auf." Eine fand legte sich plötzlich ab deine Schulter und jemand setzte sich neben ihn. Ein kurzer Blick nach drüben reichte, um zu sehen, dass es Tim war. Seine Arme breiteten sich aus und Stegi ließ sich in diese sinken. Beruhigend kraulte Tim ihm durch die Haare. Das hatte er damals schon unglaublich gern gemocht. Mit Sicherheit hätte er angefangen zu schnurren, wenn er nicht mit Faye telefonieren würde. Wo dieser Tick her kam wusste er nicht, aber durch Tobi hatte er sich das irgendwie angewöhnt, weil er ihn als Kleinkind immer als Katze bezeichnet hatte. „ Was sagst du den zu unserem Geschenk?", wollte Faye jetzt stattdessen wissen. „ Hab's noch nicht aufgemacht. Wurde den ganzen Morgen in Beschlag genommen. Aber es ist sicher toll.", meinte Stegi jetzt wesentlich gelassener. Tim hinter ihm fing an küssen in seinem Nacken zu verteilen. Früher hatte er das getan, um Stegi zu beruhigen. Gerade brauchte er das eigentlich nicht, doch von der Aufregung war sein Puls immer noch hoch. „ Mach's doch geschwind auf. Ich will wissen, was du dazu sagst." Ach nö, dann müsste er ja hoch gehen und das wollte er gerade mal so gar nicht. Gut er war dezent faul im Moment, vielleicht noch ein wenig läufig, aber das war egal. Zu seiner Überraschung flüsterte Tim ihm ins Ohr, er würde es geschwind holen. Dankend nickte Stegi, woraufhin Tim aufstand. „ Geh es kurz holen. Gibst du mir derweil mal Mama.", bat der blonde und ließ sich ins Gras sinken, sodass er lag. „ Klar warte kurz. Mama Stegi will mit dir sprechen.", schrie seines Schwester ihm halb das Ohr kaputt. Stegi hielt das Telefon mindestes einen Meter von seinem Ohr weg, trotzdem pochte es unangenehm in seinen Ohren. Deutlich zu laut für sein empfindliches Gehör. Man konnte auch zu den Menschen gehen und nicht das halbe Haus zusammen schreien. Kurz darauf hatte er dann seine Mutter am anderen Ende der Leitung. „ Stegi Schatz wie geht's dir? Haben Tobi und Rafi sich was tolles ausgedacht." Nicht so wirklich. Der Kuchen war sein indirekter Vorschlag gewesen und sonst war nichts passiert. Sicher würde da noch ne Kleinigkeit kommen. Gelassen hatten sie es eh nicht, da hätte er noch so viel meckern können. „ Mir geht's gut. Bis jetzt war alles entspannt. Die drei haben mir sogar nen Kuchen gebacken, ohne alles abzufackeln." Seine Mutter fing an zu lachen und auch er stieg mit ein. Bis auf Tobi hatte keiner der beiden jemals gebacken. Und auch den hatte er dazu gezwungen und den Großteil der Arbeit selbst gemacht. Die anderen beiden hätten bei dem Versuch sicher die Küche abgefackelt. Das mit dem Kuchen backen hatten sie bis jetzt immer Stegi überlassen. Nicht nur, weil er gut backen konnte, sondern auch weil er das nötige Feingefühl für die Dekoration besaß. Gut er hatte Spaß daran und tobte sich gerne vor allem an Motiv Torten aus. Diese Kunst und kreativ Ader besaß scheinbar auch nur er, denn zeichnen oder allerlei aufgeben, wo Fingerspitzengefühl gefragt war, umgingen die anderen meist. „ Stegi, wenn ihr morgen zurück kommt, möchtest du noch mal eine Nacht mit zu uns kommen und in Ruhe packen? Andrea würde dir die nötige Zeit verschaffen, wenn du willst." Warum stieß er gleich zwei Mal auf dieses Thema in so kurzer Zeit? Seine Laune sank ins negative. Wieso quälte ihn das Leben so? Ein Kommentar dazu und er würde den Rest des Tages sein Handy ausgeschaltet in seine Tasche legen. „ Mama bitte nicht das Thema. Sonst leg ich wirklich auf.", murrte Stegi genervt und ließ seine Mutter das auch deutlich hören. Hatten sie den keine anderen Probleme? Mussten sie sich ständig bei ihm einmischen und auf dem Thema rum hacken? Das hatte ihn auch bei Veni schon extrem gestört. Er brauchte Ruhe und keinen zusätzlichen Druck. „ Schatz du kannst.", fing seine Mutter vorsichtig an, aber Stegi unterbrach sie harsch. „ Ok mir reicht's. Ruf an, wenn du nicht mehr über dieses Thema reden willst. Hab dich lieb und richt allen schöne Grüße aus.", fauchte Stegi wütend und legte dann einfach auf. Sein Handy rutschte zwischen seinen Beinen ins Gras. Die Knie an seinen Körper gezogen. Tränen kullerten seine Wangen hinab und er taufte sich wütend auf sich selbst die Haare. Warum war das alles nur so verdammt kompliziert? Er hätte einfach nur sagen müssen, was Sache war. Alle wären glücklich und er würde dieses Thema nie wieder hören. Aber nein, er musste schweigen und allen die Laune verderben. Das war doch scheiße. Stegi wollte am liebsten einfach nur noch weg von allen und seine Ruhe. Aber selbst dürfte würde er nicht bekommen er hörte leise Schritte von der Herberge her und sah aus verheulten Augen auf. Verschwommen konnte er Veni vor sich ausmachen, welcher sich neben ihm nieder ließ und ihn in eine Umarmung zog.

Teil 1 Bis zum letzten Atemzug// Auf der StraßeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt