Provokation

186 17 9
                                    

Stegi wartete, bis die beiden aus dem Zimmer waren, dann beugte er sich noch mal zu Tim runter und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. Tim versuchte den Kuss so gut es ging zu erwidern, doch man merkte ihm an, dass er erschöpft war. Daher wurde es ein unglaublich sanfter Kuss. Wenige Berührungen, aber dafür umso liebevoller. Stegis Lippen fingen an zu kribbeln, so wie früher. Mit Sicherheit wurde es bald wieder so. Lächelnd löste der brünette den Kuss und strich eine blonde Strähne hinter Stegis Ohr. „ Ich liebe dich Stegi.", hauchte Tim schwach. Als Antwort drückte Stegi ihm noch mal kurz seine Lippen auf. Für ein ich liebe dich war es seinerseits einfach noch zu früh. Natürlich mochte er Tim ziemlich arg, aber es war noch nicht so ganz dieses innige Vertrauen zwischen ihnen. Und solange er es nicht hundert Prozent ernst meinte, würde er es auch nicht zu Tim sagen. Stegi fuhr ihm noch mal sanft durch die Haare, ehe er sich löste. Leise ging er aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Einen Moment ließ er seine Hand noch auf der Klinke liegen, dann ging er zu den anderen beiden ins Zimmer. Er wollte Tim nicht alleine lassen, wollte lieber mit ihm kuscheln. Einfach nur Zeit mit ihm verbringen. Doch er hatte ausdrücklich um Ruhe gebeten und die wollte er ihm auch geben. Musste er sich mit Tobi und Veni begnügen. Als er das Zimmer betrat, sah er die beiden aufeinander liegend und knutschende. Tobis Oberteil lag bereits neben dem Bett am Boden und auch Rafaels Shirt hing nur noch so halb an seinem Körper. Tobi hatte die Arme um den Hals des Alpha geschlungen und dessen Hände strichen Tobi über die Seite. Zwischen den Schulterblättern des kleineren zeichnete sich ein dunkelblauer Knutschfleck ab. Tobi schien damit weniger Probleme zu haben, als Stegi selbst. Am Hals konnte er bei beiden einen Fleck entdecken und die Brust des Omega sah sicher nicht besser aus. Tobi drückte sich leicht mit dem Becken gegen den Alpha. Irgendein unterdrückter Laut kam zwischen den Küssen durch. Breit grinsend schloss er die Tür lautlos. Er wollte den beiden ihre Ruhe lassen. Tobi wurde sicher die Tage auch noch läufig, da wunderte es ihn nicht. Das erste Mal, dass Stegi sie mehr oder weniger erwischte, wäre es sowieso nicht. Toll und was machte er jetzt? Tim war am schlafen, seine zwei besten Freunde trieben es gerade miteinander und an den Strand konnte er nicht. Die Entscheidung wurde ihm kurzfristig abgenommen. Herr Huber und der Alpha der Tim angegangen war, kamen aus einem der Zimmer am Ende des Gangs. Sofort stahl sich ein breites grinsen auf das Gesicht des letzteren. „ Na bereut Tim es schon dir geholfen zu haben? Hoffe es tut nicht all zu arg weg, wenn er dich fallen lässt." Stegi merkte schon, dass der Lehrer ansetzten wollte etwas zu sagen. Doch diesmal wollte er sich selbst helfen. Aufmüpfig und widerspenstig, das konnte er doch gerade gut. Wurde Zeit, dass er mehr wie vor einem Jahr wurde, wo er sich nichts hatte gefallen lassen. „ Nein, er bereut nur dir keine rein gehauen zu haben. Und glaub mir, wenn er gedurft hätte, hätte er es liebend gern gemacht.", grinste Stegi und klimperte unschuldig mit den Augen. Mit Freude konnte er zusehen, wie sich das Gesicht des andern wütend verzog, ihm aber kein passender Konter einfiel. Schließlich war beiden klar, dass Tim wenn er ihn ernsthaft hätte verletzen wollen, es auch getan hätte. Tim war in der Jagdgruppe einer der drei Sprinter, zumindest im Moment in Ausbildung für diesen Posten. Natürlich wurde er wie alle anderen darauf trainiert die Führung zu übernehmen. Dazu musste man nicht zwingend Sprinter sein, aber in diese Kategorie kamen nur die besten, daher wurde es schwer als anderes Mitglied diese Position zu ergattern. Malika, die derzeitige Sprinterin in der Führung, bei welcher Tim auch in der Gruppe trainierte, wollte diesen Posten langsam abgeben. Die Prüfung musste er erst noch ablegen, ehe er vollwertiges Mitglied dieser werden konnte. Trotzdem hatte er bei der Jagd schon beachtliches Talent beweisen. Zusammen mit den anderen beiden hatte er Tiere, die doppelt so groß waren wie er zu Tode gehetzt. Er hatte ziemlich früh gestartet, aber durch sein vorhandenes Talent hatte man ihn schnell zu den älteren gesteckt, die dieses Jahr fertig waren. Zwar musste er einiges aufholen, aber das sollte innerhalb von wenigen Wochen der Fall gewesen sein. Relativ schnell hatte er sich dann auch als einer der besten herauskristallisiert. Er war wirklich gut bei dem was er tat. Wenn n ist sogar einer der besten. Auf jeden Fall einer der jüngsten. Ein Wolf begann seine Ausbildung in der Jagdtruppe frühestens mit neunzehn und es brauchte drei, bis er die Abschlussprüfung antreten konnte. Von Rafael wusste er, dass Tim vor nicht mal einem halben Jahr begonnen hatte und die Stammesälteste seine Prüfung auf diesen Winter vorgezogen hatte. Er hatte sich wirklich rasend schnell verbessert. Umso größer war da natürlich der Druck. Schließlich musste er sich unter fünf älteren Wölfen behaupten, um Teil der Jagdgruppe zu werden. Da es auch eine Tradition war, dass der älteste Nachfahre ihrer Linie Teil der Jagd wurde, lastete noch mehr Druck auf Tims Schultern. Und Stegi war sich nicht sicher, ob er dem stand halten würde. Er versuchte zwar alles so perfekt wie möglich zu machen, doch meistens unterliefen ihm genau dann die Fehler. Die Prüfung war zum Glück zweiteilig. Ein Theorie und ein Praxisteil. In letzteren zählten Schnelligkeit, Taktik, Teamplay und natürlich die Fähigkeiten mit ein, aber auch alles was im Training abgeliefert wurde. Patzer bei der Prüfung waren also ausgleichbar. Aber er war zuversichtlich, dass Tim es in die Gruppe schaffen würde. Vielleicht nicht als Sprinter, aber irgendwie mit Sicherheit. Nur ob alle dann so begeistert waren, wenn er keine hohe Position bei der Jagd vertrat, sei mal dahingestellt. Herr Huber lächelte nur erfreut darüber, dass Stegi sich zur Wehr gesetzt hatte und schob den Alpha inklusive seines Koffers in Richtung Treppe. „ Wir unterhalten uns gleich noch ein wenig, wenn sie Zeit hätten. Gehen sie einfach schon mal in mein Zimmer." Verwirrt von dieser Aussage blieb er erstmal einige Sekunden regungslos im Flur stehen. Dann wandte er sich um und ging in Richtung des Zimmers seines Lehrers. Vorher schaute er aber noch geschwind bei Tobi und Veni rein. Nicht dass die beiden sich Sorgen machten. Auch wenn er die beiden ungern dabei sehen wollte, wie sie es miteinander trieben. Er klopfte sicherheitshalber an. Sofort ertönte ein herein und er öffnete vorsichtig die Tür.

Ich hätte eine Frage an euch. Ich persönlich finde, dass wenn ich alle Ideen in diesem Buch hier rein packe wird das zu lang und zieht sich mit den uploads ein wenig und ich denke, mir werden die Leser abspringen. Daher wäre meine Idee, an einem guten Punkt Schluss zu machen und einen zweiten Teil anzufangen. Vielleicht auch mit regelmäßigeren uploads. Was sagt ihr?

Teil 1 Bis zum letzten Atemzug// Auf der StraßeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt