Backe backe Kuchen

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Einer der Köche drehte sich zu ihnen um und nickte. „ Ich glaube, die Küche ist groß genug, dass ihr hier auch noch einen Platz finden werdet. Eure Sachen liegen hinten im Kühlschrank, ich hol die euch geschwind. Ihr könnt euch schon mal Schüsseln, Rührgerät und Backform da aus dem Schrank holen.", meinte der Koch und verschwand durch eine Tür. Die drei gingen zu genannten Schrank und holten sich alles raus, was sie benötigen würden. Das stellten sie auf einem freien Fleck auf der Arbeitsplatte ganz am Rand ab. Keinesfalls wollten sie hier im Weg rum stehen und alle behindern. Sonst flogen sie sicher schneller aus der Küche, als ihnen lieb war und dann konnten sie den Kuchen vergessen. Warum hatten sie auch nicht bedacht, dass hier schon Abendessen gekocht wurde. Der Koch kam zurück und reichte ihnen die Sachen, die Tim und Tobi gestern geholt hatten. Rafael legte sein Handy mit dem Screenshot des Rezepts vor ihnen hin und seufzte leise auf. Warum noch mal hatte er sich auf diese dämliche Idee von Tobi eingelassen. Das klappte doch niemals. Eher explodiert die Küche, als das sie nen Kuchen zustande bringen, der dann auch noch schmeckt. „ Ok zuerst alles abwiegen und dann vermischen. Haben wir hier ne Waage?" Noch bevor er seinen Satz zu Ende gesprochen hatte, wurde jene vor ihm abgestellt. Er bedankte sich natürlich sofort. Als erstes wog er 240g Mehl an und gab dieses in die Schüssel. Rafael wog 70g Zucker ab und Tim gab zwei Teelöffel Backpulver und eine priese Salz dazu. Tim mischte die Zutaten, während Tobi zwei Eier aufschlug und in die Schüssel gab. Dem folgten noch 80ml Öl und 200g Vollmilchjoghurt. Das Handrührgerät eingesteckt fing Tobi an das Gemisch zu verrühren, bis es ein schön flüssiger homogener Teig war. Bis jetzt sah es nicht schlecht aus und die Küche stand auch noch. So schwer war es nicht mal gewesen, wie Rafael angenommen hatte. Mit dem Rezept war es erstaunlich einfach, weil man fast nichts beachten musste. Eine entscheidende Komponente fehlte in dem Teig aber noch. Die Schokolade. Nachdem Tobi fertig gerührt hatte, gab Tim noch Kakaopulver dazu und Rafi Schokostreusel. Nochmal alles auf langsamer Stufe umrühren und fertig. Jetzt musste er nur noch schmecken. Die beiden Alpha überließen es Tobi das kosten. Schließlich war das mit dem Kuchen seine Idee und wenn er eine Lebensmittelvergiftung verursachte, wollten die beiden dieses nicht haben. Tobi tauchte einen Löffel in den Teig, sah unsicher zu den beiden Alpha, die sofort die Hände hoben und einen Schritt zurück traten, schloss die Augen und leckte den Löffel ab. Er wartete auf einen bitter ekeligen Geschmack, doch der blieb aus. Zu seiner Verwunderung schmeckte er nicht mal so schlecht, wie angenommen. Er nickte den beiden Alphas zu, zum Zeichen, dass er essbar war. Nun probierten auch die beiden. „ Hey so scheiße schmeckt der ja wirklich nicht.", gab Tim nun auch zu. Er hatte mit wesentlich schlimmerem gerechnet. Naja wenn man sich an dieses Rezept hielt, konnte man den Kuchen eigentlich nicht versauen. Außer beim Backen. Wenn sie das verbauten, dann sollte das mit dem Kuchen einfach nicht sein. Stegi würde sich bestimmt darüber freuen, oder sie gegebenenfalls in der Luft zerfetzen. Je nach dem welcher Anteil überwog. Aber Kuchen ging eigentlich immer, gerade und auch bei Stegi und Tobi. Sie gossen den Teig in die Form und übergaben diese dann an den Koch, der dem Kuchen in den Ofen stellte. Die drei schlugen beieinander ein. „ So schlimm war es jetzt nu auch nicht oder? Wir und die Küche leben noch und der Kuchen ist so gut wie fertig.", zog Tobi die beiden auf. Hätten sie das verkackt, wäre das mehr als lächerlich, wie Stegi so gern sagte. Was komplizierteres wäre wahrscheinlich in die Hose gegangen, aber solange es das Ding irgendwie schaffte, waren alle froh. „ Du jinxst es gerade richtig hart, dass noch was schief geht." Tobi verdrehte nur die Augen, zog Veni an der Hüfte zu sich und küsste ihn, um ihn zum schweigen zu bringen. Tim fiel auf, wie lange er einfach nicht mehr in der Nähe seiner Freunde gewesen war. Die beiden waren kein Stück weniger niedlich geworden, aber weit aus zurückhaltender und liebevoller. Für Tobi könnte es keinen besseren Alpha geben. Sie räumten, nachdem die beiden sich gelöst hatten noch schnell alles wieder zurück oder in die Spülmaschine. Die restlichen fünfzig Minuten, bis der Kuchen fertig war, verbrachten sie in der Küche. Die beiden küssten sich die meiste Zeit, oder kuschelten. Tim stand etwas einsam daneben und sah den Köchen dabei zu, wie sie schnell und routiniert Sachen schnitten und verarbeiteten. Irgendwann nach ewigem warten, wurde der Kuchen dann bereits ausgekühlt vor ihnen abgestellt. „ So die Kuvertüre würd ich in nem Wasserbad warm machen und dann über den Kuchen gießen. Wir bewahren den hier auf, bis er gebraucht wird.", meinte der Koch und wollte bereits wieder verschwinden, doch Rafael hielt ihn auf. Auch wenn er wahrscheinlich anderes zu tun hatte, als ihnen zu helfen. „ Können sie uns das mit dem Wasserbad machen?", bat Veni ihn freundlich. Er wusste zwar, wie das funktionierte, aber auf dem Herd standen so viele Sachen und es wuselten viele Köche da rum, da hatte er das Gefühl nur zu stören. Am Ende versaute er noch irgendwas mit der Schokolade und das wollte er nicht. Nickend nahm er die Schokolade mit und brachte sie zwei Minuten später geschmolzen zurück. Tobi goss sie über den Kuchen und verteilte sie dann. Mit stolz betrachteten die drei den Kuchen. Sie hatten es verdammt noch mal geschafft. „ Ich würde sagen wir gehen hoch Stegi holen und dann was essen. Mein Magen knurrt unerträglich und wenn ich nicht bald was esse sterbe ich." Der Vorschlag war von Tim gekommen. Sie hatten dem auch zugestimmt und gingen dann als Gruppe nach oben. Tim wollte nich schnell etwas aus seinem Zimmer holen, während die anderen beiden Stegi holen würden. Es wäre sowieso zu auffällig, wenn er nicht hier drin wäre. Dann bekäme Stegi doch noch Wind von allem. Doch als er die Tür öffnete, sah er definitiv nicht das, was er erwartet hatte.

Teil 1 Bis zum letzten Atemzug// Auf der StraßeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt