Umzug?

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Sonderlich was zu sehen hab es da auch nicht. Es war ein kleines Städtchen, mit ein paar Souvenirläden, ein paar Klamotten-Läden und zwei drei Restaurants. Da es zum Essen doch noch etwas zu früh war, schlenderte sie durch die Straßen und redeten miteinander. Auch wenn Stegi die meiste Zeit schwieg, könnte er nicht glücklicher sein. Es war so, als hätte es ihren Streit nie gegeben und dafür war Stegi unendlich dankbar. In einem kleinen Shop holte Stegi seiner Schwester einen Schlüsselanhänger mit der Silhouette der Stadt. Damit konnte er bei ihr nichts falsch machen. Sie hatte gefühlt hundert Stück an ihrem Schlüsselbund und sie liebte es von den Orten wo sie war einen neuen mitzunehmen. Gegen sechs betraten sie dann das kleine Restaurant, wo es noch ziemlich leer war. Eine Kellnerin führte sie zu einem freien Tisch. Die beiden Omega setzten sich nebeneinander auf die Sitzbank, weswegen Tim und Veni sich auf den Stühlen niederließen. Natürlich hätte er gerne neben Stegi gesessen, aber solange es Tobi war, hatte er keinen Grund eifersüchtig zu sein. Tobi war immer das wichtigste für Stegi gewesen und das akzeptierte er. Und immerhin saß er nur um die Kante rum. Kuscheln und Händchen halten war halt nicht. Die Kellnerin teilte ihnen die Karten aus und verschwand dann wieder. Während die beiden Alpha die Karten aufschlugen und die Gerichte grob überflogen, wussten die beiden Omega bereits, was sie wollten. Es war jedes Mal das selbe, auch wenn's dämliche klang. In der Pizzeria, in die sie normal gingen schmeckte Pizza einfach am besten. Und außer Tomaten und Käse brauchte eine gute Pizza nichts. Da waren sie, wie so oft einer Meinung. Tim und Veni hatten sich dann auch relativ schnell entschieden und legten ihre Karte weg. „ Und war der Tag bis jetzt so schlimm?", fragte Veni bei Stegi nach. Abgesehen von dem Zwischenfall heute nachmittag natürlich. Er hatte Angst, dass es Stegi doch zu weit gegangen war, trotz das er fröhlich wirkte. Eine Sache, die der blonde leider sehr gut konnte, war Schauspielern.Vor einer Woche hätte Stegi ihnen schließlich nur bei der Erwähnung des Wortes Geburtstag den Hals umgedreht. „ Tobi hat Wort gehalten, daher nein, er war nicht schlimm. Ich hätte sowieso nichts mehr dagegen gehabt, wenn ihr irgendwas gemacht hättet. Einen Grund dazu hätte ich doch eh nicht. Wehe ihr kommt mir deswegen jetzt mit irgendwas.", lenkte Stegi sofort ein, als er das Grinsen bemerkte, welches sich auf Tobis Lippen schlich. „ Nächstes Jahr Stegi, nächstes Jahr.", grinste Tobi und gab ihm spielerisch einen Kuss auf die Wange. Gespielt angeekelt wischte Stegi sich nun mit dem Handrücken über die Wange und wischte es an seiner Hose an. „ Jungs, ihr habt echt nen Knall.", murmelte Veni fassungslos den Kopf schüttelnd. „ Und deswegen liebst du uns doch.", lachte Tobi und Stegi im Chor. Es war beinahe schon gruselig, dass die beiden genau zeitgleich das selbe ausgesprochen hatten. Aber so waren die beiden nun mal. Man konnte meinen, die beiden teilten manchmal ein und den selben Verstand. „ Wenn ihr so weiter macht nicht mehr." Alle vier begannen nun zu lachen. Es war nicht ernst gemeint, dass wussten sie alle. Veni würde Tobi niemals verlassen. Selbst wenn der kleinere ihn betrog. Dafür waren sie viel zu lang schon befreundet. Ihre Bindung ging tiefer als die meisten anderen und für die beiden gab es eigentlich nur noch den jeweils anderen als Partner. „ So genug gespaßt jetzt. Ich hab Hunger.", unterbrach Tobi das lachen. Die Kellnerin, die bereits im Raum gestanden war, kam nun zu ihnen rüber und nahm ihre Bestellung auf. Tobi und Stegi bestellten synchron das gleiche. Auch die beiden Alpha hatten sich für Pizza entscheiden, jedoch keine simple Margarita. Etwas mehr durfte da dann schon drauf sein. Mit der Bestellung verschwand die Kellnerin wieder. „ Stegi mal ne ganz dumme Frage. Wie regelt ihr das jetzt mit wohnen?" Ähm ja gute Frage. Wenn er ehrlich war, hatte er sich darüber noch gar keine Gedanken gemacht. Klar erstmal musste er wohl oder übel zu Tim ziehen. Nicht das er was dagegen hätte, aber das hätte ruhig ein bisschen geplanter und ein paar Wochen später sein können. Er wurde wahrscheinlich die Tage irgendwann zu Tim ziehen. Erstmal blieb er noch ein paar Nächte daheim. Das durfte er als gebundener Omega schließlich. Gepackt hatte er noch nichts, bis auf einen Rucksack mag den allernötigsten, mit dem er ohne Bindung ausgezogen wäre. Schon witzig, dass sein ganzes Leben in einen kleinen Rucksack gepasst hatte. Zu Tim konnte er ja ruhig etwas mehr mitnehmen. „ Wenn Stegi sich dazu bereit fühlt, wird er erstmal mir ziehen, denke ich. Was eigenes hab ich zumindest noch nicht auf dem Schirm." Fragend sah Tim zu ihm, als suche er eine Bestätigung für seine Aussage. Stegi nickte daher zustimmend und drückte Tim schnell einen Kuss auf die Lippen. Jetzt schon war er fast süchtig nach Tims küssen. Genug konnte man da nicht bekommen. Aber solange sie hier waren, mussten sie sich alle zurück halten. „ Dann meld dich vorher. Wir helfen dir beim packen und rüber tragen." „ Danke Jungs. Vielleicht nächstes Wochenende. Erstmal werd ich nur das nötigste mitnehmen. Ich kann Tim sowieso nicht das halbe Zimmer vollstellen." Bis sie nichts eigenes hatten, würden seine Möbel bei seinen Eltern bleiben. Musste er sich halt mit Tim ein Bett teilen. Wenn er mich das selbe Bett hatte wie damals, dann würden sie noch genügend Platz haben. „ Hast du das nicht mitbekommen?", wollte Tim nun mit hochgezogenen Augenbrauen wissen. Ok scheinbar hatte er irgendwas gewaltiges nicht mitbekommen. „ Was?", fragte Stegi verwirrt. Hatte Tim etwas geplant, von dem er nichts wusste? Sowas sollten sie doch gerade in einer Beziehung untereinander absprechen. „ Sorry. Ich dachte, ich hätte dir das schon gesagt. Du kriegst das Gästezimmer. Dann hast du deinen Rückzugsort und kannst immer wenn du willst rüber kommen. Ich will dich nicht überfordern und ich denke, so ist es erstmal am besten." Das hatte Tim ihm nicht gesagt. Oder aber er hatte es wieder verdrängt. Alternativ konnte er es auch als nur so dahingesagt aufgefasst und vergessen haben. Aber es war extrem niedlich.

Teil 1 Bis zum letzten Atemzug// Auf der StraßeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt