Ich bereue jede Tat an diesem Abend so sehr

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Stegi hatte nicht mal bemerkt, dass er wirklich angefangen hatte zu weinen, als die Erinnerungen ihn überströmten. Er wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, doch er wusste, dass diese bereits rot und verheult waren. Man würde also klar und deutlich sehen, dass er wieder geweint hatte. Dabei war er nicht mal unglücklich im Moment. Es waren einfach die Erinnerungen, die unglaublich weh taten. Im Nachhinein gesehen, hatte er insgesamt ein wenig überreagiert. Aber Tim hatte ihn halt auf die schlimmste Art, die es für den blonden gab verletzt und da sollte es seiner Meinung nach nicht er sein, der zu Tim zurück gekrochen kommt. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und er vermutete, dass es der Alpha war, der mitbekommen hatte, dass er weinte und ihn jetzt trösten wollte. Als er den Kopf zu der Person drehte, konnte er zu seiner Verwunderung Tim ausmachen, der sich mit besorgtem Gesichtsausdruck neben ihn gekniet hatte. „ Ist was passiert?", kam es besorgt von ihm und er zog den kleineren in seine Arme. Sofort schmiegte sich Stegi an den älteren, vergrub sein Gesicht in dessen Shirt und sog Tims Geruch ein. Es beruhigte ihn ungemein. Behutsam drückte der Alpha ihn noch ein Stück näher an sich, eine Hand auf Stegis Rücken gelegt, die andere an seinem Hinterkopf, wo er immer wieder durch die blonden Locken fuhr. „ Alles gut, hab gerade nur an unseren Streit gedacht.", gab der blonde schwach lächelnd von sich. Er merkte, wie Tim sich verspannte und ihn fester an sich drückte. „ Es tut mir leid Stegi. Jedes einzelne Wort und jede Tat von diesem Abend bereue ich so sehr. Bis auf das ich liebe dich. Ich werde das nie wieder machen. Ich will dich nicht noch mal verlieren. Ohne dich kann ich gar nicht mehr. Ich liebe dich so unendlich sehr.", hauchte Tim reuevoll. Stegi konnte deutlich heraushören, dass es ihm wirklich leid Tat, doch das wusste er auch so. „ Tim ich hab dir verzogen, du musst dich dafür nicht entschuldigen." „ Doch und ich kann's nicht oft genug sagen. Ich war ein Idiot und was ich getan hab ist unverzeihlich und trotzdem tust du es.", brachte Tim dankbar über die Lippen und drückte Stegis Kopf noch mal näher an seine Brust. Glücklich seufzte Stegi auf. Noch mal würde Tim das nicht tun. „ Solange du deinen Fehler einsiehst und es nicht noch mal machst, ist das ok.", nuschelte der blonde undeutlich in Tims Shirt und löste die Umarmung, um wieder besser Luft zu bekommen. „ Jungs kommt ihr? Oder wollt ihr hierbleiben und weiter kuscheln?", wollte der Alpha neben ihnen wissen. Stegi rappelte sich schnell auf, zog dann Tim hoch. Trotzdem merkte er, dass er leicht rot um die Nase wurde. Warum passierte ihm das in letzter Zeit so oft. „ Hab ich dir schon mal gesagt, dass du extrem niedlich bist, wenn du rot wirst?" Ja, dachte sich der blonde. So an die hundert mal. „ Sag mir lieber Mal, wie der Alpha heißt.", sagte Stegi und deutete wage nach vorne, wo eben jener lief. Er merkte, wie Tim neben ihm ein Lachen unterdrücken musste. Was war den daran jetzt wieder so lustig? „ Das weißt du immer noch nicht? Wir sind fast ne Woche hier und haben mehr als einmal was mit ihm gemacht.", schmunzelte Tim und legte einen Arm um Stegi, um ihn ein bisschen zu sich zu ziehen. Das war es also. Dafür konnte er doch nichts. Er meinte in der ganzen Woche niemanden seinen Namen gesagt zu hören haben. Unterricht hatten sie keinen gemeinsam und in der Freizeit hätte Stegi sich nie getraut, etwas mit einem Alpha zu machen, der nicht Rafi war. Oder Tim, ergänzte er in Gedanken. Woher sollte er seinen Namen also kennen? „ Und? Niemand hat seinen Namen erwähnt.", gab der kleinere leicht beleidigt von sich. Was konnte er dafür, wenn es ihm niemand sagte. Nach zu fragen wäre sicher ziemlich unangenehm. So nach dem Motto hey wir machen jetzt seit ner Woche ab und zu was zusammen. Kannst du mir da mal sagen, wie du heißt? Weiß ich leider immer noch nicht. Das konnte er doch nicht bringen. „ Frag doch.", meinte Tim leicht schadenfroh. Stegi verdrehte nur die Augen. Hatte er ja nicht gerade getan. Nur eben nicht ihn sondern dich. Wie kam das den auch rüber? „ Jetzt sag doch einfach.", quengelte er. Tim würde mit der Zeit schon nach geben, dass wusste er mittlerweile. Schließlich wusste er, dass Stegi niemals freiwillig den Alpha ansprechen würde, wenn es nicht unbedingt notwendig war. Wegen eines Namens würde er das sicher nicht tun, da war Tim sich relativ sicher. „ Er heißt Will.", gab Tim dann endlich als Antwort. Warum nicht gleich so? Etwas drückte sich Stegi an den braunhaarigen, der daraufhin einen Arm um den kleineren legte. Langsam trotteten sie der Gruppe hinterher. Stegi merkte wirklich, wie sehr er es vermisst hatte, Tim so nah zu sein. Ab jetzt würde alles gut werden. Und auch wenn er Tim noch nicht wieder so sehr liebte, wie er es damals getan hatte, so war er sich sicher, dass er diese Bindung zwischen ihm und Tim nicht mehr lösen wollte. Dafür hatte er sich bereits wieder viel zu sehr, ja mittlerweile würde er sagen verliebt in den brünetten. Es war immer noch nicht dieses ich liebe dich in selber Bedeutung, wie Tim es verwendete, aber es kam von Stunde zu Stunde näher an diese Bedeutung heran. Tim tat dafür aber auch wirklich viel. Im Grunde war es nur noch eine Frage der Zeit, bis dieses ich liebe dich ein und die selbe Bedeutung hatte. Vielleicht sogar nur noch wenige Tage. Sie legten einen fünf minütigen Fußweg zu einem Museum zurück, wo sie in den selben Gruppen durchlaufen und wieder Fragen beantworten mussten. Das Museum hatte wenigstens auch ein paar 3D Modelle und nicht nur diese blöden Texttafeln, wie das Bionik Museum. Wirklich besser wurde es dadurch dann auch nicht. Stegi hatte wirklich auf ein Museum mit alten Sachen, Artefakten und geschichtlichen Ereignissen gehofft. Nicht auf ein Fossilien, Aquarium und verschiedene Klimazonen Dings da. Das musste doch echt nicht sein. Gelangweilt trottete Stegi also von Tafel zu Tafel, überflog wie die anderen auch den Text der da drauf stand. Irgendwas von wie Ausgrabungen funktionierten und so n scheiß.

Teil 1 Bis zum letzten Atemzug// Auf der StraßeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt