51 (Bonus)

583 15 0
                                    

"Kannst du nicht einmal auch auf meine Wünsche eingehen?!" schrie ich John an und ließ das Glas in die Spüle fallen.
Zu meinem Glück zersprang es nicht in tausend Teilen und wenn es so gewesen wäre dann wäre das auch inodrnung gewesen.
"Chill doch mal. Nur weil ich jetzt einmal nicht mit kann. Hast du deine Tage oder wieso bist du plötzlich so agressiv?!" motze er zurück und mir fiel es mehr als schwer ruhig zu bleiben. Mein Herz schlug mir vor Wut bis zum Hals.
"Einmal? John das ist schon das vierte Mal das du mir sagst das du zu einem Treffen beziehungsweise zu einem Termin nicht mit kannst." Ich schrie nicht so laut wie zuvor was aber auch nur an meiner reinen Selbstbeherrschung lag.
"Und nein ich habe nicht meine Tage du Vollspasst." setzte ich noch hinter her und lief an ihm vorbei, die Treppe hoch und dann in unser Schlafzimmer.

John und ich waren nun gut fünf Jahre zusammen. In dieser Zeit beendete ich meine Ausbildung und arbeitete mittlerweile als ausgebildete Gesundheits und Krankenpflegerin in der Notaufnahme in einem Krankenhaus in Hamburg.
John und ich bezogen vor gut zwei Jahren ein kleines Haus am Stadtrand.
Als wir dieses Haus besichtigen war es für mich liebe auf den ersten Blick. Das Haus war hell durch die vielen Bodentiefen Fenster und auch der offene Wohn und Ess Bereich verlieh dem Haus irgendetwas gemütliches.
Zwischen John und mir lief es an sich ganz gut. Bis vor kurzem mich jedoch eine Nachricht erreichte die mir dann doch etwas den Boden unter den Füßen wegzog.
Da John und ich in letzter Zeit immer öfter aneinander gerieten, behielt ich diese Nachricht für mich. Ich konnte momentan einfach nicht einschätzen wie er darauf reagieren würde.

Ich zog meine Reisetasche von unserem Kleiderschrank und stopfte ein paar Klamotten in die Tasche.
"Wir können doch auch nächste Woche nach Berlin." sagte John ruhig der mit verschränkten Armen im Türrahmen stand.
"Ich habe nur diese Woche Urlaub. Den habe ich mir schon vor Monaten genommen das ich an Nathan seinem 7 Geburstag da bin." sagte ich immernoch angepisst und zog den Reißverschluss der Tasche zu.
"Ja dann fahren wir halt nur übers Wochenende dorthin." redete John weiter.
Ich seufzte, stütze mich mit einer Hand an der Tasche ab und atmete tief durch.
Direkt kahm John zu mir und wollte seine Hand auf meinen Rücken legen doch ich wich direkt ein Stück zurück und hielt meine Hand hoch.
"Geht es dir gut?" fragte er direkt besorgt.
"Ja mir war nur kurz schwindelig. Ich fahre jetzt gleich. Entweder du hast deine Tasche gepackt und bist in 10 Minuten unten oder ich fahre alleine."
Ich hob die Tasche hoch und lief ein Zimmer weiter in das Badezimmer.
Ich stützte mich auf dem Waschbeckenrand ab und schaute in den Spiegel.
Trotz der Makeup Maske sah ich blass aus.
Mir lief das Wasser in meinem Mund zusammen und das Gefühl das ich mich übergeben muss überkam mich.
Schnell hob ich den Toilettendeckel hoch und übergab mich.

Noch während ich über der Toilette hang kahm John zu mir, setzte sich neben mich und hielt meine Haare zurück.
"Du bist krank, bleib hier." sagte er ruhig doch selbst das machte mich wütend.
In der einen Minute ist er der fürsorglichste Mensch auf Erden und in der anderen ist er das größte egoistischste Arschloch.
Ich stand mit zittriegen Beinen auf, John betätigte den Abzug und ich spülte am Waschbecken direkt meinen Mund aus.
"Du solltest mal zum Arzt weil mittlerweile glaube ich wircklich das irgendetwas nicht mit dir Stimmt."
Ich atmete tief durch und versuchte die Tränen die in mir aufkamen zu unterdrücken.
"Man sollte nicht damit scherzen stell dir mal vor du hast eine Grippe und verschleppst die oder so."
Ich ließ meinen Blick zu John wandern der auf dem Badewannenrand saß.
"Ich bin nicht krank." sagte ich und die Tränen die ich so gut zurückgehalten haben rollten über meine Wange.
John blickte mich nur fragend an und stand langsam auf.
"Ich bin schwanger verdammt! Da ist so ein kleines Ding seit fünf Wochen in mir." schluchzte ich und konnte gerade nicht unterscheiden ob ich darüber glücklich war es ausgesprochen zu haben, ob ich Angst hatte vor der Reaktion von John oder ob ich gereizt war durch seine über fürsorglichkeit.
Ich strich mit meinem Zeigefinger die Tränen von meinen Augen, so vorsichtig wie möglich um vielleicht nicht mein ganzes Makeup zu zerstören.
John stand sprachlos vor mir.
Er sagte nichts und selbst an seiner Körpersprache konnte ich nicht erkennen was er gerade fühlte.
Mir liefen unkontrolliert Tränen über die Wangen.
"Ich wollte dir das eigentlich viel früher sagen aber du warst so komisch und ich..."
John lief die paar Schritte auf mich zu und nahm mich in den Arm.
Das schluchzen konnte ich kaum unterdrücken.
"Es tut mir so leid." gab ich genuschelt von mir.
John ließ seine Hände an meiner Schulter und schaute mich an.
"Dir brauch gar nichts leid tun. Hätte ich das eher gewusst. Wie lange weißt du es?"
John seine Augen waren glasig.
"Eine Woche." schluchzte ich.
Auf John seinem Gesicht war nun ein Lächeln zu erkennen und eine ganz kleine Träne blitzte in seinen Augen auf.
Ich legte meine Hände an seine Wange und strich mit meinem Daumen die Träne weg.
"Wir werden Eltern." sagte er freudig, legte seine Hände an meine Hüfte und hob mich mit einem Satz hoch.
Ich legte meine Arme um seinen Hals und nickte.
"Wir kriegen ein Baby." sagte er voller Euphorie und küsste mich.
Seine Augen waren noch immer glasig.
"Ich hatte so Angst das du dich nicht freust." sprach ich meine Angst offen aus.
John ließ mich wieder auf den Boden und schüttelte leicht mit dem Kopf.
"Wieso sollte ich mich nicht freuen. Ich habe mir nichts mehr gewünscht als das wir irgendwann unser Kind in den Armen halten dürfen." seine Worte sorgten dafür das ich noch mehr weinte. Jedoch diesmal nicht aus Angst oder so sonder aus purer Freude.
"Immer wenn ich irgendwelche Termine dir in den letzten Tagen gesagt habe hatte ich vor dir davon zu erzählen aber nie konntest du."
"Ich bin so ein Vollidiot." sagte er und strich ganz sanft über meine Wange mit seinem Daumen.
"Ich werde den Jungs sagen das die ohne mich klar kommen müssen." Er schaute kurz auf seine Uhr.
"Und ich muss schnell meine Sachen packen wir wollen doch gleich los fahren."
sagte er total hastig und verschwand aus dem Badezimmer.

Ich drehte mich zum Spiegel und packte seine Sachen die auf der Ablage lagen in meine Kulturtasche.
Das kleine Lächeln konnte ich nicht verstecken.
Ich nahm die Tasche und drehte mich zum Spiegel. Kurz hielt ich inne. Ich legte meine Hand auf meinen Bauch und schaute in den Spiegel.
"Mein kleines Würmchen." flüsterte ich und verließ das Badezimmer.

"Ich trag die Taschen runter." sagte John sehr bestimmt und nahm mir die kleine Kulturtasche aus der Hand und stopfte sie in die Reisetasche. Er zog die Tasche zu und griff sie am Henkel.
Ich wollte gerade meine Tasche greifen als er mir sie schon fast aus der Hand riss.
"Ich trage ab jetzt die schweren Sachen. Und auf deiner Arbeit musst du auch bescheid sagen das du nicht mehr arbeiten kannst. Ich verstehe eh nicht wieso du überhaupt da arbeitest." redete er schnell in einem durch das es mir schon fast schwer fiel ihm zu Folgen.
"Fahr mal runter." lachte ich. "Ich bin schwanger nicht krank. Das klappt schon alles und wieso ich arbeite das hatten wir schon. Mach dir mal kein Kopf." sagte ich lächelnd und griff nach der Bettdecke um sie ausszuschütteln und gerade auf das Bett zu legen.
Ich drehte mich um und sah John an der mit den Taschen in der Tür stand.
Langsam ließ er sie sinken und kam auf mich zu.
"Weist du, damals als Tyga unterwegs war da habe ich so viel verpasst und falsch gemacht. Jetzt möchte ich alles richtig machen." gestand er.
Lächelnt ging ich auf ihn zu, legte meine Hände an seine Wange und gab ihm einen ganz sanften Kuss auf die Lippen.
"Dem Würmchen geht es gut dadrin. Mach dir keine Sorgen." sagte ich und deute mit meinem Blick Richtung meinem Bauch.
"Würmchen." flüsterte John und lächelte.
Ganz sanft legte er seine Hand auf meinen Bauch.
"Spürst du denn was?" fragte er ganz ruhig und vorsichtig mit einem ganz faszinierten Blick auf meinen Bauch.
"Ein leichtes ziehen ganz am Anfang aber Bewegungen von unserem Würmchen spüre ich noch nicht. Das ist noch viel zu früh." grinste ich und konnte meinen Blick gar nicht von seinem faszinierend Blick lassen.
"So wir müssen jetzt echt los." sagte ich, drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange, lief zur Tür an den Taschen vorbei und die Treppe runter.
"Ich dachte du bist nicht krank du hättest ja eine Tasche mit nehmen können." rief er mir hinterher.
"Wenn du es schon anbietest dann kannst du es auch machen." rief ich zurück und unterdrückte das Lachen.
Ich schnappte die Schlüssel und verließ das Haus Richtung Auto.

Feelings SuckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt