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"Wir wollen los!" Rico klopfte mittlerweile zum dritten mal gegen meine Tür.
Ich zog genervt meine Hose hoch und öffnete dann die Tür.
"Wir beeilen uns ja schon."
Rico schaute an mir vorbei und beobachtete John wie er aus dem Badezimmer kam nur mit einem Handtuch bekleidet.
"Guten Morgen Rico." gab John freundlich von sich und verschwand hinten im Zimmer.
Rico sein Blick richtete sich wieder auf mich.
"Kommt er mit?"
"Ja haben wir gestern noch drüber gesprochen. Hast du das nicht mit bekommen?"
"Ne, zehn Minuten dann fahren wir." Rico lief zu den Fahrstühlen mit seiner Reisetasche.
Ich schaute ihm noch hinter her bis er in einem der Fahrstühle verschwand.
Solangsam glaube ich das er ein Problem mit John hat. Aber wieso?

Ich schloss die Zimmer Tür und ging nach hinten in das Zimmer.
John war mittlerweile angezogen und packte seine Sachen wieder in seine Tasche. Ich suchte schnell meine Sachen zusammen, schlüpfte in meine Schuhe und schaute nochmal durch das Zimmer das ich nichts vergessen habe.

"Du rufst an wenn ich euch abholen soll." Max drehte sich nach hinten zu mir.
"Wir können auch mit einem Taxi fahren."
"Du rufst an."
Ich wollte keine wieder Worte geben also beließ ich es einfach dabei und stieg mit John aus dem Auto aus.
"Und du bist dir sicher das ich nicht mit kommen soll?"
"John ist doch bei mir Nora, ich kriege das schon hin."
Nora lächelte mir dann noch einmal freundlich zu und drehte sich wieder nach vorne.
Ich ließ die Autotür zu fallen und Max fuhr davon.

John griff nach meiner Hand und drückte sie leicht.
Gemeinsam gingen wir in das Krankenhaus.
"Guten Tag. Ich würde gerne zu Noah Puckermann."
"Da müssten sie sich einmal auf der Intensiv Stadion melden." Die alte Dame hinter der Anmeldung lächelte mich freundlich an.
"Stadion 7 wäre das."
"Dankeschön." gab ich freundlich zurück und wir gingen zu den Fahrstühlen.
"Und du bist dir sicher das du das schaffst?"
Ich schaute zu John hoch und nickte.
"Nicht das erste mal für mich auf einer Intensiv Stadion."
Die Fahrstuhltüren öffneten sich und John und ich stellten uns in den schon relativ vollen Fahrstuhl.
Der Fahrstuhl war nicht gerade groß und hier standen schon vier weitere Personen drin.
Zwei sehr junge Pfleger und ein älteres Ehe-paar.
Ich umklammerte John seinen Arm da Fahrstühle noch nie meine Freunde waren erst recht nicht wenn die so voll sind.
Das ältere Ehepaar schaute uns sehr skeptisch an, als John die beiden jedoch anlächelte schauten sie sofort weg.
So angsteinflösend ist John jetzt auch schon wieder nicht.
Die Fahrstuhltür öffnete sich wieder und das ältere Ehepaar stieg aus.
Der Fahrstuhl war jetzt wieder etwas leere weswegen ich meinen griff um John seinen Arm lockerer ließ.
Station 7
Ich schloss meine Augen, atmete einmal tief durch und drückte John seine Hand wieder.
Gemeinsam traten wir aus dem Fahrstuhl raus.
Am Ende des Flurs saß Zuna mit Tarek. Daneben Puck seine Eltern.
"Ich schaff das." flüsterte ich mir selber zu.
Jedoch wollten meine Füße nicht weiter gehen.

FLASCHBACK
Ich lief den langen Krankenhaus Flur entlang. In meinem Kopf malte ich mir die schlimmsten Sachen aus.
"Wir geben ihm keine Chance mehr."
Ich war zwar noch einen guten Meter von meiner Mutter und dem Arzt entfernt aber ich hörte ganz genau was er sagte.
Meine Mutter ließ sich nach hinten auf einen der Stühle fallen und brach in Tränen aus.
Nora neben mir rannte das letzte Stück zu ihr und schloss sie in den Arm.
Ich lief langsam zu ihr, stellte mich vor ihr uns schaute sie einfach nur an.
"Wir warten noch auf Luise."  Nora schaute kurz zu mir als sie mir mitteilte das wir noch warten, ich nickte darauf nur und lehnte mich gegen die Wand.
Ich beobachtete Nora und meine Mutter wie sie am weinen waren.
Komischerweise war mir gar nicht danach zu weinen oder generell irgendwelche Emotionen zu zeigen.

Feelings SuckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt