Feelings Suck

57 (Bonus)

"Meinst du wir sehen heute ob ich eine kleine Schwester bekomme?" fragte Tyga mich die ungeduldig auf dem Stuhl, zwischen mir und John, hin und her wippte.
"Oder einen kleinen Bruder." entgegnete John.
Ich musste schmunzeln. Schon jetzt fühlte es sich wie unsere kleine eigene Familie an.
Sonst hatte ich mich immer etwas wie das fünfte Rad am Wagen gefühlt wenn Tyga bei uns war.
Ich liebe die kleine von ganzen Herzen und sie mag mich auch, das hat sie mir oft genug gesagt. Doch trotzdem fühlte es sich immer komisch an.

Die junge Frau mir gegenüber schaute skeptisch zu uns rüber und flüsterte ihrem Mann, der neben ihr saß etwas ins Ohr.
Mittlerweile war ich es gewohnt das Leute über uns redeten.
Endweder redeten sie über uns weil sie John erkannte oder weil John und ich ein ungleiches Paar abgaben oder weil Tyga nicht zu uns passte.
Mittlerweile stand ich da aber drüber.

"Frau Johansson" wurde mein Name der netten Arzthelferin gerufen.
Tyga sprang direkt auf und lief zu ihr.
"Schaue sie nach ob es ein Mädchen ist?" quikte Tyga aufgeregt.
Die Arzthelferin lachte.
"Das macht die Ärztin gleich." sagte sie freundlich und begleitete uns in das Arztzimmer.

Ich nahm Platz auf der Liege und John und Tyga setzten sich am Fußende auf einen Stuhl.
Tyga saß auf John seinen Schoß und war sichtlich aufgeregt.
Nach fünf Minuten kam endlich die Ärztin rein.
Jeder Termin war für mich eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Die Ärztin begrüßte uns drei und fing dann mit der Untersuchung an.
Zunächst schaute sie nach Größe und Gewicht und erklärte Tyga genau was sie machte und was gerade zu sehen war auf dem Ultraschall.
"Und was ist das da?" fragte Tyga und deutete auf den Bildschirm.
John und ich warfen uns einen Blick zu.
Er strahlte über das ganze Gesicht.
"Das mein Schatz zeigt uns das du einen kleinen Bruder bekommst." sagte er ganz leise und ruhig.
Eine stumme Träne vor Glück lief mir über die Wange.
"Ein Bruder? Wie cool." quickte sie und sprang von John seinem Schoß auf.
"Ist das ganz sicher?" fragte sie die Ärztin.
Sie nickte nur und gab Tyga ein Bild von dem kleinen Zwerg was sie gerade ausgedruckt hat.
"Oh wie schön, da sieht man ja seine kleine Nase." sie tippte auf das Bild und zeigte es ganz stolz John.

Eine halbe Stunde später befanden wir uns wieder in unsere Wohnung.
John baute mit Tyga einen kleinen Pool auf der Terrasse auf und ich beobachtete die beiden.
Nebenbei schrieb ich mit Nora.

《Hast du schon mit John geredet?》
《Werde ich gleich machen. Und da gibt es auch nicht einen Hacken?》
《Nein, alles perfekt. Nora TÜV bestanden》

"Kind beschäftigt." sagte John außer Atem und ließ sich neben mich auf die Lounge Couch fallen.
"Wir müssen reden. Ich habe da so eine Idee."
John seufzte den eigentlich waren meine Ideen immer gegen seine Vorstellungen.
"Hau raus." sagte er jedoch ganz gelassen und lehnte sich zurück.
"Ich habe ein Haus gefunden. Was näher an dem neuen Wohnort von Tyga dran ist als unsere jetzige Wohnung. So können wir sie am Wochenende und in den Ferien ganz schnell zu uns holen."
John schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Das Haus ist in Berlin oder?" fragte er.
Ich nickte nur.
"Hast du Bilder von dem Haus?"
Ich reichte John mein Handy und erzählte ihm von der Besichtigungstour die Nora heute gemacht hat.

"Das wäre dann mein Büro?" er drehte das Handy etwas zu mir. Zusehen war das Zimmer mit dem Bodentiefen Fenster in der zweiten Etage und der angrenzenden Dachterrasse.
"Ich glaube das der kleine Mann das Zimmer haben will." sagte ich lachend und legte seine Hand auf meinen Bauch.
Mittlerweile merkte man auch von außen die kleinen Dehnungsübungen von dem kleinen Zwerg.
John fing an zu lächeln und streichelte ganz sanft über die Stelle an der man gerade eindeutig einen kleinen Tritt gemerkt hatte.
"Oder Mama und Papa nehmen das Zimmer und sorgen mit schöner Aussicht für das nächste Geschwisterchen." flüsterte er.
Ich hingegen heute ihm jedoch leicht auf den Oberarm.
"Lass uns erstmal den Zwerg zu einen Riesen Wachsen lassen."
John fing an zu lachen und schaute wieder auf mein Handy.
"Sind es den genug Zimmer? Weil wenn wir das Kaufen will ich es nicht in fünf Jahren wieder verkaufen müssen."
War das jetzt die indirekte Bestätigung das wir das Haus nehmen?
"Ja sind genug. Ein Büro für dich, insgesamt drei Kinderzimmer, große Küche und Wohnzimmer und im Keller wären auch nochmal Räume die man zu einer Wohnung umfunktionieren kann oder man macht sich dort ein kleines Schwimmbad raus." grinste ich.
Den das war damals, als das Thema Haus Bauen aufkam, ein kleiner Wunsch von uns.
"Du hast das ja alles echt gut durchdacht." lachte er und gab mir mein Handy wieder.
"Was hältst du davon wenn du einen Besichtigungstermin für uns ausmachst und wir fahren da nächste Woche hin."
Ohne ihm zu antworten schrieb ich Nora das sie ihrem Nachbarn bescheid sagen soll das er das Haus reservieren soll für uns und das wir am Montag vorbei kommen um uns das Haus anzuschauen.

"Damit meine Frau glücklich ist." sagte er und beugte sich zu mir rüber und gab mir einen Kuss.
"Nicht nur ich der kleine auch denn dann kann er mit seinen Cousins groß werden. So wie du und Marten."
"Ja du hast ja schon recht es hat echt seine Vorteile. Wir sind näher an Leipzig dran und wir können den kleinen Racker deiner Schwester mal aufs Auge drücken." lachte er verschmitzt.

"So ich werde jetzt essen holen gehen." sagte er und stand auf.
"Also bist du in zwei stunden wieder da?" lachte ich und stand ebenfalls auf.
"Ich muss doch den Jungs sagen das ich einen Nachfolger bekomme." grinste er.
Er war sichtlich stolz darüber.
"Du machst der Mama keinen Stress und du überanstreng dich nicht." sagte er legte seine Hand an meinen Bauch, gab mir einen kleinen Kuss und ging rein.

Ich setzte mich zu Tyga an den Pool und gemeinsam spielten wir noch etwas bevor wir aufräumten uns in unsere Pyjamas schmeißten und schon einmal einen Film rausuchten. Als wir uns endlich für Vaiana entschieden hatten stand John mit der Familienpizza auf der Matte.
Somit konnte dieser Tag enden.

Vielleicht der Tag der ein neues Kapitel anfangen lässt.
Unser erstes gemeinsames Haus in das wir mit unserem Sohn einziehen werden.