58 (Bonus)

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"Wieso reden die so lange?" fragte ich Nora und trommelte mit meinen Fingern auf dem Tisch rum.
"Die machen den Vertrag fertig." sagte sie und wiegte meinen Neffen in ihrem Arm.
"Andere Frage. Ich wollte die Tage Tante Dagmar besuchen. Luise und Dean wollten auch vorbei kommen die haben sich da in der Nähe schon ein Hotel gebucht. Ich könnte dich abholen und ein Zimmer für uns beide buchen."
Ich rümpfte meine Nase.
"Ach komm schon. Luise hat dich jetzt wie lange nicht mehr gesehen?"
Ich zuckte mit den Schultern.
"Es ist deine Schwester, sie hat dir nie etwas getan."

"Ich weiß, ich habe ja auch vor ein paar Monaten mit ihr telefoniert."

"Na also. Komm doch bitte mit." Nora schaute mich mit ihrem bettel Blick an.

"Ich muss erst mit John reden was er dazu sagt." sagte ich ihr um ihr später zu sagen das ich nicht mit komme weil John was dagegen hat.

"Ja perfekt, John kann ich nächste Woche Annika über das Wochenende entführen?"
Ich drehte mich um und sah John an der in der Tür stand.
Ich formte ein stummes Nein mit meinen Lippen doch John checkte es mal wieder nicht.
"Klar kannst du machen dann kann ich inruhe mit dem Umzugsunternehem die Möbel hier hin bringen." sagte er ganz locker.
Ich schaute zu Nora die mich mit ihrem breitesten Grinsen anschaute.
Dann blickte ich wieder zu John.
"Umzugsunternehmen?" fragte ich nach.
Er hielt ein Bund mit Schlüsseln hoch.
"Ich habe es unterschrieben."
Ich sprang förmlich vom Stuhl auf und umarmte John.
"Es ist unser Haus?" fragte ich noch einmal unglaubwürdig nach.
Er nickte und ich umarmte ihn erneut.
Ich war gerade voller Vorfreude auf das Haus.
Endlich zog ich nach Berlin zurück.
Vor ein paar Jahren hätte ich nie gedacht das mir Berlin so wichtig wird.

Am gleichen Tag fuhren wir noch ins Haus um uns manche Sachen genauer anzusehen.
Wir machten uns einen Überblick was wir noch an Möbel brauchten und nur beim Überlegen geriet ich schon fast in einen Shoppingrausch.
John wollte sich morgen auch sofort informieren wie das mit dem kleinen Pool im Keller aussieht.
Ich kann es kaum abwarten endlich hier einzuziehen.
Das Haus hatte einfach die perfekte Lage.
Fünf Minuten bis zu Nora, zehn Minuten mit dem Auto bis zu Zuna und Tarek. Was gibt es denn bitte schöneres.

Die nächsten Tage verbrachte ich vor meinem Laptop. Mit Nora und Max hatte ich abgesprochen das ich alle Sachen zu den beiden schicken kann und somit war jetzt schon eine komplette Kinderzimmer Einrichtung für unseren Sohn, ich grinse immer noch über beide Ohren wenn ich Sohn sage, ein großer Küchentisch mit 12 Stühlen sowie Badezimmer Möbel für die drei Bäder.
John bekam jetzt schon eine kleine Mittel schwere Kriese denn er wollte nächstes Wochenende, wenn ich mit Nora unterwegs bin, mit Max und ein paar anderen Jungs die Möbel aufbauen.
Den eigentlich war unser Plan in drei Wochen dort einzuziehen.
Es konnte eigentlich nicht schnell genug gehen für mich.

Die Tage reichte ich auch die Kündigung im Krankenhaus ein.
Einen neuen Job in Berlin suchte ich mir erstmal nicht da John und ich uns einig waren das ich nach der Geburt erstmal zuhause bleibe.

Doch heute war der Tag gekommen an dem ich mit Nora in die Heimat fahre.
Mit Dana hatte ich schon telefoniert das ich in der Nähe bin und plötzlich ganz unerwartet vor ihrer Tür stehen könnte.

"Ich glaube Nora ist da." sagte John der mit einem Sandwich in der Hand aus der Küche kam und sich neben mich auf das Sofa schmiss.
"Dann hättest du auch die Tür aufmachen können." sagte ich genervt, nahm ihm sein Sandwich aus der Hand und stand auf.
"Ey, das war meins." protestierte er mit vollem Mund.
"Betonung liegt auf war, dein Sohn hat halt Hunger." sagte ich und biss provokant in das Brot rein.
"Was bist du denn so unausgeglichen gerade?" fragte er.
"Ich?" fragte ich mit vollem Mund und reichte ihm das kleine Stück was noch übergeblieben ist.
"Ja du oder siehst du noch wen anders?"
Ich schaute runter auf meinen Bauch.
"Ich habe keine lust auf meine Schwester zu treffen." sagte ich.
"Hä? Ich dachte du liebst Nora." nuschelte er mit vollem Mund.
Ich verdrehte meine Augen und ging in den Flur.
"Ich meine Luise." rief ich und öffnete die Tür.
Keine zwei Sekunden später stand Nora vor mir mit ihrem Handy am Ohr.
Sie hob nur kurz die Hand und ging dann an mir vorbei.
Fragend schaute ich ihr hinterher und schloss die Tür.
"Max, du weißt wie man das macht. Bitte versau mir nicht mein Wochenende." sagte sie und legte auf.
"Männer." sagte sie genervt und umarmte mich.
"Mensch, die Kugel wächst ja immer mehr." sagte sie und strich über meinen Bauch.
"Der kommt halt ganz nach mir." sagte John und gab Nora die Tasche die ich für mich gepackt hatte.
"Willst du mich los werden?" fragte ich an John gerichtet und deutete auf die Tasche.
"Ich wollte nur nett sein." sagte diesmal er genervt.
"Alles gut zwischen euch?" fragte Nora besorgt und Schulterte die Tasche.
"Anni hat gerade mein Sandwich geklaut. Also nein. Ich werde mir jetzt ein neues machen." sagte er so beleidigt wie ein kleines Kind und stampfte in die Küche.
Nora schaute ihm hinter her und schüttelte den Kopf.
"Ich sags ja, Männer." lachte sie und öffnete die Tür.

Ich verabschiedete mich noch schnell von John der sich gerade direkt zwei Sandwiches machte.
"Du schaffst das." sagte er und legte seine Arme um meine Hüfte.
"Kannst du nicht einfach anfangen zu weinen und mich darum anflehen hier zu bleiben?" fragte ich ihn und schob bettelnt meine Unterlippe vor.
"Nein weil du ein ganz schönes Wochenende habe wirst und ich werde nach Berlin fahren und die Möbel aufbauen."
Seufzend ließ ich meinen Kopf auf seine Brust fallen und er breitete seine Arme um mich aus.
"Du schaffst das, das weiß ich." er gab mir einen Kuss auf den Kopf bevor ich meinen Kopf hoch und einen vernünftigen Abschiedskuss bekam.
"Pass auf dich auf." sagte er bevor er sich wieder seinem Brot widmete.
"Du bitte auch auf dich. Den ich weiß das du zwei linke Hände hast." Ich machte mir wircklich Sorgen das er sich einen Nagel in die Hand haut oder so.
"Keine Angst, Max ist dabei."

Ich ließ mich neben Nora auf den Sitzfallen.
"Können wir?" fragte sie während sie den Motor startete.
"Nein" antwortet ich knapp.
Doch Nora lachte nur und fuhr los.

Feelings SuckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt