Feelings Suck

53 (Bonus)

Ich wurde durch das Klingeln meines Handys wach.
John lag mit dem Gesicht zur Wand und war tief und fest am schlafen.
Ich griff nach meinem Handy. Es war geradeeinmal 8 Uhr.
Langsam gewöhnten sich meine Augen an das helle Licht meines Handys.
Puck hatte mir geschrieben nach gefühlt einer halben Ewigkeit, selbst angerufen hatte er.
"Hab ich das richtig gesehen du bist in Berlin? Hast du Zeit sich zu treffen? So um 10 im Park an unsere Bank?" lass ich mir leise in meinem Kopf durch.
Ich war etwas über seine Nachricht verwundert. Das letzte mal hatten wir vor einem halben Jahr das letzte mal geschrieben.
Auch Zuna und Tarek hatten kaum Kontakt zu ihm gehabt in letzter Zeit.
Der Kontakt zwischen Zuna, Tarek und mir war immer noch sehr gut. Vielleicht lag es auch daran das die beiden vor einem Jahr nach Hamburg gezogen sind ganz in unsere Nähe.
Bevor ich Puck antwortete schrieb ich Zuna ob er sich auch bei ihr gemeldet hat.
Langsam stand ich vom Bett auf. Ich zog mir ein T-Shirt von John über was ich aus der Tasche zog.
Ich wollte gerade die Tür öffnen als John ein tiefes gemurmel von sich gab.
"Wo willst du hin?" murmelte er ganz verschlafen.
Ich ließ die Klinke der Tür los und legte mich wieder neben John.
"Ich wollte frühstücken." flüsterte ich.
"Können wir auch gleich zusammen machen." grummelte er, legte seine Arme um mich und zog mich näher zu sich.
"Puck hat mir gerade geschrieben."
Nur ein gebrumeltes "und?" gab er von sich.
"Er will sich mit mir treffen."
John schaute auf, rieb sich einmal über die Augen und schaute dann wieder mich an.
"Hast du Zuna schon angeschrieben?" fragte er direkt.
"Ja natürlich habe ich das."
"Willst du dich denn mit ihm treffen?"
Ich seufzte und ließ meinen Kopf nach hinten auf das Kissen fallen.
"Irgendwie interessiert es mich ja schon was er möchte. Immerhin hat er sich von heute auf morgen plötzlich nicht mehr bei mir oder den anderen beiden gemeldet."
Wieder grummelte John nur was.
"Was denkst du darüber?" fragte ich ihn den ich war mir mehr als unsicher.
"In erster Linie muss du es wissen. Ich würde es an deiner Stelle jedoch nicht machen" sagte er und stand vom Bett auf.
"Wieso habe ich das Gefühl das du mehr weißt als ich?" fragte ich ihn und setzte mich auf die Bettkante.
John ignorierte gekonnt meine Frage und zog sich ganz gelassen um.
"John was weist du?" dadurch das er mich so ignorierte wusste ich das er etwas weiß.
Er jedoch seufzte nur und lief zur Tür um das Zimmer zu verlassen.
Ich war jedoch schneller und stellte mich vor ihn bevor er die Tür erreichte.
"Er hat scheiße gebaut. Mehr brauchst du nicht wissen. Immerhin ist das nicht unsere Angelegenheit und Stress tut dir auch nicht gut."
In meinem Kopf gingen direkt alle Alarmglocken an.
"Stress machst du mir indem du mir sachen verschweigst." sagte ich ernst und verschränkte meine Arme vor der Brust.
"Ich verschone dich nur davor." sagte er genauso ernst und versuchte an mir vorbei die Türklinke zu greifen.
"Vergiss es hier jetzt raus zu gehen. Sag mir erst was du weißt." sagte ich mit Nachdruck.
John seufzte.
"Ich habe gehört das er gesucht wird von so ein paar Typen bei dennen er Schulden hat. Außerdem sucht wohl auch schon die Polizei nach ihm."
Mir rutschte gefühlt mein Herz in die Hose.
"Deswegen hat er sich nicht gemeldet." nuschelte ich vor mir her.
"Triff dich nicht mit ihm. Sag lieber den Bullen wo er ist und gut ist. Noah ist nicht mehr der der er mal war."
John griff wieder zur Türklinke. Ich trat ein Stück an die Seite so das er die Tür öffnen konnte und das Zimmer verlassen konnte.

Wieso hatte er sich nicht bei mir, Zuna oder Tarek gemeldet. Bestimmt hätten wir ihm helfen können.
Ich schnappte mein Handy und drückte auf die Nummer von der die Nachricht von Puck kam.
"Ist denn alles gut bei dir?" tippte ich und tat etwas auf unwissend. Jedoch erhielt die Nachricht nur einen Haken.
Ich war hin und her gerissen und stand quasi zwischen zwei Stühlen.
Ich wollte wissen worum es geht und ob es irgendeine Möglichkeit gab ihm zu helfen.
Auf der anderen Seite wollte ich mich nicht in Gefahr begeben beziehungsweise mich nicht in die ganzen Geschichte mit einzumischen.
Gott, mir war das alles jetzt schon zu viel.
Die Übelkeit machte sich wieder bemerkbar und zum Glück reagierte ich schnell und befand mich zum glück im nächsten Moment im Badezimmer und erreichte im letzten Moment die Toilette. 
"Der kleine Wurm bestimmt ja jetzt schon dein Leben." nahm ich die stimme meiner Schwester wahr die mir auch direkt etwas Toilettenpapier reichte.
"Ich hoffe das das aber auch schnell wieder vorbei geht weil das halte ich ganz sicher nicht jeden Tag aus." entgegnete ich und ließ mich zurück auf den Boden fallen. Meine Beine, die so weich wie Gummi waren, erlaubten es mir nicht schon aufzustehen.
"Das pendelt sich alles schon wieder ein. Geht es denn jetzt besser?" fragte Nora mit einer besorgten stimme und reichte mir gleichzeitig einen nassen Waschlappen. 
"Zwischen dir und John alles gut?" fragte sie nun und setzte sich neben mich auf den Boden. 
Fragend schaute ich sie an und tupfte mit dem Waschlappen über meine Stirn. 
"Er ist gerade mit einem sehr aggressiven Blick runter gekommen und hat Max dann angedeutet das er mit kommen soll. Als Max fragte was los sei meinte er nur das es um dich geht und die beiden was erledigen müssen bevor was passiert." 
Direkt schoss mir nur ein Gedanke durch den Kopf. 
"Noah." nuschelte ich und stand auf. 
"Ich erkläre dir das alles aber jetzt muss ich auch was erledigen bevor was passiert." sagte ich hektisch und lief aus dem Badezimmer raus und dann direkt die Treppe runter.
"Annika mach keine scheiße, Du bist nicht mehr nur für dich verantwortlich." rief Nora mir hinterher die im nächsten Moment auch schon neben mir stand. 
Ich schlüpfte in meine schuhe und griff meine Tasche. 
"Es wird nichts passieren keine Angst. Versuch jedoch bitte Max zu schreiben und rauszubekommen wo die sind und wenn du es weißt sagst du direkt mir bescheid." mit dem letzten Wort und ohne eine Antwort von Nora zog ich die Tür hinter mir zu und lief zu meinem Auto. 
Das lief gerade in eine ganz falsche Richtung.