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"Wir müssen jetzt echt los. Max muss morgen wieder arbeiten."
Max und Nora standen in meinem Zimmer und schauten mich an.
"Das hier ist mein zuhause."
Ich blickte star auf den Spiegel der vor mir hang.
"Und das wird auch immer dein zuhause bleiben. Jedoch fängt jetzt ein neuer Teil in deinem Leben an."
Ich stand von meinem Bett auf und nahm meinen Rucksack.
Nora legte ihren Arm um mich und gemeinsam gingen wir das letzte mal aus dieser Wohnung.

Unten angekommen überkamen mich sofort wieder die Tränen.
Dana stand dort an Max seinem Auto.
Ich ließ meinen Rucksack fallen und ging zu ihr.
"Ich musste nochmal hier her kommen. Ich kann dich doch nicht einfach so gehen lassen." Dana und ich fielen uns in die Arme. Und wir heulten beide so wie schloss Hunde.
"In den Ferien komme ich zu dir."
"Ich will es hoffen. Wenn nicht kommen wir alle nach Berlin und glaub mir das willst du nicht." Wir versuchten uns beide mit einem Lächeln auf zu muntern. Doch der Schmerz, seine beste Freundin einfach so zurück zu lassen, sitzt tief.
"Ich hab nochwas für dich" Dana versuchte ihre Tränen wieder zurück zuhalten als sie eine kleine Box aus ihrer Handtasche zog.
"Du machst sie erst in Berlin auf. Wenn du heimweh hast." Dana war genauso am zittern wie ich als sie mir die Box gab.
Wieder nahm ich sie in den Arm diesmal jedoch nur kurz.
"Du meldest dich wenn du angekommen bist okay?"
Ich nickte nur.
Dana kam mir nochmal näher und flüsterte mir ins Ohr, "und besorg uns Konzert und Festival Karten wenn du schon so nah an der Quelle bist."
Ich fing an zu lachen und haute ihr leicht gegen den Arm.
Dann ging ich zum Auto und öffnete die Tür.
"Ich melde mich." Und damit stieg ich ins Auto.
Max fuhr los und ein letztes mal winkte ich Dana.
Ein letztes mal fuhren wir durch mein Dorf.
Trotzdem sich das alles so unreal anfühlte, so als wenn ich nur in den Urlaub fahre, wusste ich ganz genau das ich dieses Jahr nicht mehr zurück komme. Das ich Weihnachten und Silvester ohne meine Freunde verbringen werde.

Nora kannte mich so gut das sie mir auf der Fahrt keine Gespräche auf zwang. Dafür redeten Max und Nora genug miteinander. Und das waren ausschließlich Gespräche über das Baby.
Ich freue mich mega Tante zu werden, als Nora mir das aber mitteilte war meine Mutter noch am Leben und Nora wohnte 500km von uns entfernt. Jetzt werde ich aber mit diesem Baby im gleichen Haus sitzen und davon bin ich bis jetzt noch nicht so begeistert.

"Wir sind da." Nora und Max standen sofort auf. Ich blieb jedoch noch kurz sitzen. Ich begreife das immernoch nicht.
"Los komm."
Nora öffnete meine Tür. Dann muss ich ja wohl aufstehen.

"Und das hier wird dein Zimmer sein."
Max stellte zwei von meinen Umzugskartons ins Zimmer.
"Wir haben jetzt extra keine Möbel geholt das wollten wir mit dir zusammen machen."
Ich stellte meinen Koffer ab und lief durch das Zimmer.
Es war das doppelte von meinem Zimmer und bis auf eine Gäste luftmatratze stand hier wircklich nichts drin.
"Ich hole noch eben die anderen Kartons."
"Warte ich helf dir, immerhin sind das meine Sachen." Zusammen ging ich mit Max runter und wir trugen die letzten fünf Kartons hoch.
Krass mein Leben passt gerade mal in sieben Kartons.
"Ich habe mir gedacht das wir morgen nach Ikea fahren und du suchst dir Möbel aus."
Ich nickte nur und setzte mich auf die Luftmatratze.
"Wie sieht es mit WLAN aus?"
Max hielt mir seine Hand hin und ich gab ihm mein Handy. Er tippte kurz drauf rum und gab es mir dann wieder.
"Wir bestellen jetzt Pizza ich ruf dich dann."
"Alles klar." Max verließ mein Zimmer und ich ließ mich nach hinten fallen.

Anni: Mein Zimmer ist doppelt so groß wie zuhause
Dana: Als ob, dann stell ein Bett für mich mit auf.
Anni: Mach ich, morgen geht es mit Max Möbel kaufen.
Dana: Dafür beneide ich dich ja.
Anni: Für Max?
Dana: Ja, wer lebt den schon mit einem Rapper in einem Haus. Wer weiß wenn du alles kennen lernst.
Anni: Und genau auf das habe ich keine Lust. Für mich ist das Max und nicht Kontra K.
Dana: Ach komm schon, hast du mein Box schon auf gemacht?
Anni: Nein noch nicht.
Dana: Dann mach das wenn fu dich dazu vereit fühlst. Ich werde jetzt mit Flo nach Joy gehen. Bis dann ♡
Anni: Bis dann♡

Ich ließ mein Handy neben mich fallen.
"Annika kommst du bitte."
Es ist nur ein gemeinsames Essen und dann gehe ich wieder hoch.
Alles halb so wild.

"Und hast du schon ein Plan für dein Zimmer?" Nora saß mir gegenüber und lächelte mich an.
"Ich werde morgen einfach mal gucken." sagte ich nur kurz und gab der Pizza vor mir wieder meine Aufmerksamkeit.
Und so saßen wir hier und jeder aß schweigend seine Pizza bis Max sein Handy ging.
"Jo....ja bleibt dabei....Bis gleich."
Nora schaute Max fragend an.
"Ich gehe gleich mit Rico zum Sport."
Ja das der Typ neben mir sportlich ist habe ich mir schon gedacht.
Wäre er jünger hätte ich ihm mir gekrallt. Gott habe ich das gerade echt gedacht?
"Wenn der kleine da ist musst du aber ein bisschen zurück treten."
Max lächelte Nora an und legte seine Hand auf ihren Bauch.
"Für den kleinen mache ich alles."
Würg....
Ich schob den Pizzakarton vor mir weg und stand auf.
"Das Waisenkind geht jetzt auf ihr Zimmer." Ich konnte mir das echt nicht geben.
"Annika, du hast gerade mal ein Stück von der Pizza gegessen."
Tränen stiegen wieder in meinen Augen auf.
"Mir ist schlecht!" schrie ich lauter als ich eigentlich wollte.
Oben knallte ich die Tür hinter mir zu und öffnete einen meiner Kartons.
Ich nahm das letzte Familien Foto raus als wir noch alle komplett waren.
Ich legte mich auf die Matratze und die Tränen liefen nur so meine Wangen hinunter.
Das Bild zeigte uns alle, Mama, Papa die sich im Arm hielt. Davor saß Theo mit mir auf dem Schoß und neben Theo standen Luise und Nora.
Da waren wir noch alle glücklich.
Traurig das nur noch drei von diesen sechs Personen Leben.
Ich drückte das Bild an mich und brach mal wieder in Tränen aus.
Diesmal ist es schlimmer als wie bei Theo seinen Tod.

Feelings SuckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt