Kleine Vorwarnung. Dieses Kapitel ist etwas "härter" sag ich mal. Ich will nicht zu sehr spoilern aber ich werde ein Thema gleich ansprechen was nicht gerade leicht ist.
Wenn du merkst das es dir selber dabei nicht gut geht, hör auf zu lesen und überspring das Kapitel einfach. Jeder Mensch geht anders damit um und jeder empfindet das auch anders."Also du bleibst hier?" John stand vorm Fernseher und sah zu mir.
"Ja ich dachte ich bereite schonmal die Pizza vor."
John kam zu mir, beugte sich zu mir runter und gab mir einen Kuss.
"Ich beeile mich okay?"
Ich zwingte mir ein Lächeln auf die Lippen.
"Viel Spaß."
John gab mir noch einen letzten Kuss und verließ dann die Wohnung.
Ich schaltete den Fernseher aus da für mich rein gar nichts interessantes dabei war.
Dann schnappte ich mir mein Handy und scrollte ein bisschen durch die ganzen Social Media Plattformen.
Dabei blieb ich bei einem Bild hängen.
Es war von einem ehemaligen Freund von Theo.
Zusehen war er an der Feldbank mit einem alten Foto in der Hand. Auf dem Foto war er mit Theo zusehen auf der gleichen Bank.
Darunter schrieb Domenik "Beste Freunde für immer. Die besten Menschen gehen immer viel zu früh #wirvermissendich #morgen4Jahre #dufehlst"
Ich likte das Bild und las mir dann die Komentare durch.
Voll viele sendeten einfach nur traurige Smileys andere Sprachen ihr Beileid aus.
Sarah, Theo seine Ex-Freundin, schrieb das sie ihn nie vergessen wird.
Tomek, auch einer seiner besten Freunde, schrieb das ohne ihn es nie wieder so sein wird wie früher.
Ich schloss Instagram und schaute auf das Datum.
Noch genau 10 Stunden dann sind es auf die Stunde genau vier Jahre.
Ich legte mein Handy weg und ging in die Küche.
Ich versuchte nicht an Theo zu denken doch es war so als würde er neben mir stehen, mich beobachten und dafür sorgen das ich an ihn denke.Ich nahm das Gemüse aus dem Kühlschrank, was wir vorhin extra gekauft hatten, und spülte es kurz ab.
Dann legte ich mir ein schneide Brett hin und zog ein Messer aus der Schublade.
Ich schaute mir das Messer kurz an. Meine Augen füllten sich mit Tränen.
Ich blinzelte einmal kurz und nahm mir dann die Paprika vor.
"Verschwinde aus meinen Gedanken. Bitte." Ich versuchte die Tränen zu unterdrücken doch mittlerweile liefen sie einfach so meine Wangen runter.
Mein Blick schweifte wieder zum Messer.
Ob das sehr scharf ist?
Ich drehte die Klinge in meine Richtung und strich mit meinem Daumen drüber.
Mein Herz fing schneller an zu schlagen und meine Hände zitterten.Mach es!
Ich schüttelte meinen Kopf und schnitt weiter die Paprika.
Los Annika. Nur einmal. Schau ob es wircklich so scharf ist. Nur einmal.
"Haltet euer verficktes Maul."
Ich verfestigte mein Griff um das Messer.Früher hast du auch nicht so lange drüber nach gedacht. Komm schon. Dann geht es dir besser.
"Mir geht es dann nicht besser. Das wäre ein Rückfall."
Ach den hattest du schon vor einem Jahr. Sieh es ein, du hast einen Rückfall.
"Habe ich nicht!"
Die Stimme in meinem Kopf fing an zu lachen.
"Ich bin nicht krank! Ich habe das alles hinter mir gelassen."Red es dir doch ein das es nicht so ist. Und irgendwann....BAM!.....liegst du auf dem Badezimmerboden betrunken mit der Klinge in der einen Hand und in der anderen Hand die Schlaftabletten.
Mit meinem Handrücken strich ich mir die Tränen aus dem Gesicht.
Ich drehte mein Kopf zum Fenster. Kurz blieb mein Herz stehen, ruckartig drehte ich mich um, doch da war niemand.
Ich hätte schwören können das ich Theo gesehen habe.
Ich legte das Messer auf das Brett, taumelte zwei Schritte zurück und ließ mich auf den Küchenstuhl fallen.
Mein Blick fixierte das Messer.Du bist stark. Du willst nicht wieder zum Psychologen oder in die Klinik. Du willst keine Medikamente schlucken. Du willst deine Ausbildung anfangen.
Reiß dich verdammt nochmal zusammen Annika!
Denk an deine Familie, Nora, Nathan, Max. Denk an John. Er liebt dich und du liebst ihn. Puck, Zuna, Tarek, Dana. Dana wäre so enttäuscht von dir.Denk an Theo. Er hat dich einfach alleine gelassen. Denk an deinen Vater....Peng!......und er war weg. Deine Mutter.....nunja ein Atemzug und sie war weg.
Kennst du noch das schöne Gefühl wenn der Alkohol deine Gedanken betäubt hat, dich betäubt hat. Dann das warme Blut was deinen Bein runter gelaufen ist. Die Wirkung der Schlaftabletten, als hätten sie dich in eine andere Welt versetzt.Ich stand auf. Griff nach dem Messer und hielt die Klinge an meinen Arm.
"Leg das Messer weg."
Ich schaute neben mich.
"Theo?"
"Leg es weg Annika."
Ich schaute wieder auf mein Arm.
"Du bist nicht real! Du bist Tod! Verschwinde!"
Ich zog das Messer langsam über mein Arm. Ich drückte nicht feste auf, ich zog es lediglich ganz leicht über meine Haut. Doch auch das reichte aus um eine ganz kleine Wunde zu erzeugen.
Ich ließ das Messer fallen und schaute auf meinen Arm.
"Scheiße was habe ich getan."
Meine Beine wurden zu Gummi und ich fiehl auf den Boden.
Die Wunde war nicht tief und bluten tat sie auch nicht gerade dolle.
Aber alleine das bisschen Blut reichte aus das mir schlecht und schwindelig wurde.
"Was habe ich nur getan?"
Immer wieder wiederholte ich die Worte in meinem Kopf.
Dabei war mein Blick auf mein Arm gerichtet. Langsam bahnte ein Bluttropfen sich den weg nach unten.
"Ich wollte das nicht."
Ich blickte zur Küchentür da ich hörte wie die Wohnungstür aufgeschlossen wurde.
Fuck!
"Schatz ich bin wieder da." Die Wohnungstür fiel zu und zwei Sekunden später stand John in der Küchentür.
"Scheiße Annika was hast du gemacht." Er ließ sich zu mir auf den Boden fallen, schnappte ein Trockentuch und drückte es auf meinen Arm.
"Annika was hast du gemacht?!" Er wurde lauter und schaute mich mit voller Panik an.
"Ich wollte das nicht. Das musst du mir glauben." Die Tränen liefen nur so über meine Wangen.
John zog mich darauf hin zu sich.
"Ich wollte das nicht. Es ist einfach so passiert."
John drückte mich noch etwas fester an sich.
"Pssst....Ich bin ja da. Alles gut."Scheiße man, was habe ich getan?.....
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Solltest du selber solche Gedanken haben bitte ich dich darum dir Hilfe zu suchen.
Sprich mit Freunden, Familie oder Verwandten. Am besten einer Person der du vertraust und bei der du dich wohl fühlst. Rede darüber, schweigen und es in dich hinein fressen bringt nichts.
Es gibt auch genug andere Organisatioen die dir helfen.
Du bist nicht alleine.
Ich würde das hier nicht schreiben wenn ich das persönlich durch gemacht habe. Deswegen vertrau mir und rede darüber.

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Feelings Suck
FanfictionAnnika ist zum beginn der Geschichte 17 Jahre alt. Nach dem Tod ihre Mutter zieht sie mit nach Berlin zu ihrer Schwester. Dort muss sie auf eine neue Schule um ihr Abitur fortzusetzen. Und somit ist Annika in einer fremden Stadt bei quasi einer fre...