Ich spüre, wie mich die Panik überwältigt und ich nichts dagegen tun kann. Wie in Trance nehme ich Finns Hand und ziehe ihn nach oben in mein Zimmer. Kira spürt unsere Angst und folgt uns. Oben angekommen schließe ich die Tür, mache die Vorhänge zu und lasse mich an der Wand nach unten gleiten.
„Wie? Was? Wo hast du ihn gesehen?", frage ich so ruhig wie möglich. Wir dürfen uns jetzt keine Irrationalität leisten.
Finn nickt nach unten:
„Ich war gerade im Wohnzimmer, da habe ich ihn auf der Straße gesehen."
„Und du bist dir sicher, dass er es war?"
Er nickt wieder. Kira bemerkt mein Zittern und stupst mich mit der Nase an. Ich schubse sie weg und sehe den Braunhaarigen fassungslos an:
„Bist du eigentlich komplett bescheuert?", fahre ich ihn an. Mit dieser Reaktion hat er wohl nicht gerechnet, denn er fällt vor Schreck fast vom Schreibtischstuhl. „Du siehst Limes vor deiner Haustür und gehst nach draußen? Er hätte dich auf dem Weg hierher töten können!"
Bei dem Gedanken, dass er da draußen schutzlos herumgerannt ist, bekomme ich eine Gänsehaut. Ich dachte, wir können uns inzwischen wehren. Aber jetzt, wo die Hexenjäger so nah sind, wird mir bewusst, dass wir immer noch leichte Beute sind. Viel zu leicht.
Finn zuckt nur mit den Schultern:
„Ich wollte dich anrufen, aber dein Handy war aus. Ich konnte es dir doch nicht einfach nicht sagen."
Ich seufze und vergrabe meinen Kopf in meinen Händen:
„Wenn du wegen mir gestorben wärst-", flüstere ich, doch meine Stimme bricht. Vielleicht tut sie das, weil ich mir die Ausmaße davon nicht ausmalen will. Vielleicht aber auch, weil wir gerade wirklich keine Zeit dafür haben.
Als räuspere ich mich und wische eine einzelne Träne weg. Finn sieht mich undefinierbar an, während sein Gehirn scheinbar auf Hochtouren arbeitet.
„Was machen wir jetzt?", will er schließlich wissen.
Ich strecke meine Hand aus:
„Gib mir dein Handy. Ohne die Zwillinge haben wir keine Chance."
Er nickt und tut wie ihm geheißen. Ich drücke auf Juliets Kontakt und stelle mich neben ihn. Jede Sekunde, in der sie nicht rangeht, zittere ich stärker. Meine Hand, in der ich das Handy halte, ist schweißnass und ich spüre mein Herz, das stark gegen meine Brust hämmert. Es piepst weiter. Flehend starren wir das Display an.
Wenn jetzt keiner abhebt, sind wir so gut wie tot. Wochenlang hatten wir unsere Ruhe vor den Hexenjägern. Doch jetzt sind sie da, und sie haben einen Plan. Ihr letzter Plan war schon so gut, dass wir gerade so mit dem Leben davongekommen sind. Ich weiß nicht, ob wir das noch einmal schaffen.
Ich wage es nicht einmal, zu atmen. Ich will nicht sterben. Kira setzt sich neben Finn und mich, versteht nicht, was passiert. Trotzdem winselt sie wie verrückt und hört nicht damit auf, uns abwechselnd anzustupsen.
„Hallo?", höre ich plötzlich Juliets Stimme aus dem Handy.
Erleichtert stoße ich Luft aus und brülle in das Mikrofon:
„Limes. Limes ist da!"
Stille. Finn und ich tauschen Blicke, ehe die Dämonin ruhig sagt:
„Okay, verstanden. Wo seid ihr?"
„Wir sind beide bei mir. Finn hat ihn draußen gesehen."
„Seid ihr allein?"
„Ja.", antworten wir beide synchron. Ich höre, wie Juliet ihrem Bruder etwas zuruft und sich schließlich wieder an uns wendet:
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how to survive modern witchcraft
Adventure„Ich will dir helfen." „Und wieso sollte ich dir das glauben? Seit du und deine Schwester da sind, passieren diese komischen Dinge!" „Wenn ich dir etwas Böses wollte, hätte ich das schon längst getan. Bitte, vertrau mir." Tränen schießen mir in die...