𝘤𝘩𝘢𝘱𝘵𝘦𝘳 32

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„Aber sogar, wenn wir das alles schaffen, ohne dass uns Juliet und James bemerken- Wie bringen wir ihn dazu, mit uns zu reden? Elijah hasst uns beide über alles!"

Ich sehe mich kritisch im Gang um und schließe meinen Spind. Niemand ist in der Nähe, der Finn und mich hören könnte. Wir wissen beide, dass unsere Schule eigentlich nicht der geeignete Ort für solche Besprechungen ist. Aber wir sind sonst so gut wie nie allein, immer sind die Bones-Zwillinge bei uns. Und die beiden sind die letzten, die von unserem Vorhaben erfahren dürfen.

„Naja, wir sind uns einig, dass wir ihn nicht foltern werden.", sage ich fest entschlossen.

Er nickt zustimmend

„Natürlich. Außerdem, was sollen wir beide im Vergleich zu James schon anrichten?"

Ich zucke mit den Schultern:

„Wir könnten zaubern."

Er lacht tonlos, während wir uns beide wieder unauffällig umsehen. Niemand darf uns hören. Zum Glück achtet im morgendlichen Treiben der Diaville-High niemand auf uns.

Ich halte Ausschau nach Ave, die heute ihren ersten Schultag seit ihrer Entführung hat. Aber noch ist niemand von unseren Freunden hier, es ist zu früh.

„Wir könnten es aber auch mit Nettigkeit probieren.", überlegt Finn.

„Also so eine Art Manipulationsspielchen?" Ich runzle die Stirn, der Braunhaarige schmunzelt.

„Was ist mit Manipulationsspielchen?"

Hugo steht so plötzlich neben uns, dass Finn und ich erschrocken zusammenzucken. Der Schwarzhaarige hebt amüsiert die Augenbrauen und meint:

„Wow, ich weiß, wie jemand aussieht, der etwas verheimlicht. Und ihr beide seid echt verdammt schlecht darin."

Finn fährt sich durch die braunen Locken. Wir wechseln Blicke. Unser Gespräch über Elijah müssen wir wohl ein anderes Mal fortsetzen.

„Ach lass sie doch. Oder sollen wir anfangen, dich auszufragen?" Charlie taucht hinter dem Schwarzhaarigen auf und grinst uns an. Ich muss dankbar lächeln. Ohne sie hätten Finn und ich wohl komische Ausreden dahergestammelt, die Hugo nur noch neugieriger gemacht hätten.

Hugo legt seinen Arm um sie, während der Rotschopf einen Stapel Schulbücher an sich drückt. Das sieht bei den beiden so natürlich aus, als wären sie schon ewig zusammen. Ohne es zu wollen, beiße ich mir neidisch auf die Unterlippe. Ich will so etwas auch haben. Und schon huschen meine Augen zu Finn. In einem anderen Universum vielleicht. Bei dem ganzen Hexenkram hätten wir sowieso keine Zeit für so etwas wie Liebe, einmal abgesehen davon, dass er wahrscheinlich sowieso nicht mehr als freundschaftlich mag.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Hugo mit den Schultern zuckt und schmunzelt:

„Versucht es doch."

Ich will schon etwas darauf erwidern, da sehe ich einen blonden Haarschopf im Gang. Ave. Sofort ziehe ich Charlie mit mir mit und laufe auf sie zu, Finn und Hugo folgen uns.

Die Blonde sieht müde aus. Zwar hat sie ihre Augenringe überschminkt, trotzdem kann man sehen, dass sie in den letzten Tagen nicht viel geschlafen hat. Neben ihr stehen Maddie und Harry. Die Braunhaarige schielt immer wieder unauffällig zu Ave hinüber. Ihr ist sicher auch aufgefallen, dass ihre beste Freundin gerade etwas belastet.

„Hi!", begrüße ich sie und ziehe Ave in eine feste Umarmung.

„Hallo, Flo.", murmelt sie, doch sie sieht mich nur kurz an. Ihr Blick schweift über den Korridor, sucht ihn nach einer schwarzhaarigen Dämonin ab. Was Ave jetzt wirklich von der Sache hält, weiß ich noch nicht. Aber ich will es heute herausfinden. Nicht nur für Ave und mich, sondern auch für Juliet. Besonders für sie. Die Dämonin würde mich zwar niemals darum bitten, trotzdem bin ich fest entschlossen, ihr zu helfen und mit Ave zu sprechen.

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