how to survive modern witchcraft

𝘤𝘩𝘢𝘱𝘵𝘦𝘳 23

Auf dem Weg nach oben sehe ich Harry, wie er mit Hugo abklatscht und grinsend zu Charlie nickt. Harry hat sicher auch schon lange darauf gewartet, dass zwischen den beiden endlich etwas läuft. Mit nach oben kommen Maddie und Harry jedoch nicht, denn sie suchen sich ein Zimmer, um schlafen zu gehen. Auch Ave verabschiedet sich müde und verschwindet in einem der Schlafzimmer. Das kann ihnen niemand mehr verübeln. Es ist halb vier Uhr morgens und die Party ist zu Ende. Es sind nur noch wir neun im Haus.

Oben angekommen wirft Hugo vorfreudig die Tür auf und ich stelle fest, dass es dasselbe Zimmer wie letztes Mal ist. So viel hat sich inzwischen verändert, aber das Zimmer sieht noch exakt gleich aus. Das schwarze Sofa in der Mitte, der Tisch und die schwarzen Ledersessel. Mehr Möbel gibt es in diesem Raum nicht.

Hugo steuert sofort mit Charlie auf das Ledersofa zu und packt sein Kiffer-Zubehör aus. Juliet setzt sich neben die die beiden. James macht es sich auf einem Sessel gemütlich und lehnt sich nach vorne.

Es fehlen nur noch Finn und ich. Der Braunhaarige schließt die Tür hinter sich, nachdem ich das Zimmer betreten habe. Sofort ist die Musik von unten leiser. Finn und ich wechseln kurz Blicke, dann lassen wir uns neben James auf einen weiteren Sessel fallen. Auf dem Weg dorthin stolpere ich fast, weil ich immer noch ein bisschen angetrunken bin.

Hugo beginnt, den Joint zu bauen. Als er das Gras auspackt, strömt mir sofort der bekannte Geruch in die Nase. So als hätte er sein ganzes Leben schon nichts anderes gemacht hat, bastelt er an seinem Weed herum. So dauert es nicht lange und er ist fertig.

„Hat wer Feuer?", fragt Hugo und hält sein Werk stolz in die Luft, damit wir es alle bewundern können.

„Ja, ich.", antwortet James und wirft ihm ein Feuerzeug zu. Hugo nickt dankend, zündet sich den Joint an und zieht daran. Spätestens jetzt, nachdem er den Rauch wieder ausgeatmet hat, liegt der Geruch nach Gras in der Luft. Er nimmt noch einen Zug, dann gibt er den Joint weiter an Charlie.

Als auch diese fertig ist, legt er seinen Arm um ihre Schulter und schaut zu James:

„Macht ihr beide auch mit?"

„Nein, ich bleibe lieber dabei." Der Schwarzhaarige hebt seine Zigarettenpackung in die Luft. Als Hugo Charlie einen Kuss auf die Lippen drückt und die Augen schließt, murmelt James grinsend in unsere Richtung: „Ich kiffe nicht, wenn ich im Dienst bin."

„Im Dienst? So nennst du das also?", frage ich und kichere. Ja, ich bin definitiv noch ein bisschen angetrunken. Er kommt nicht dazu, zu antworten, denn nun erreicht der Joint Finn.

Dieser betrachtet ihn skeptisch, was Hugo zum Lachen bringt:

„Gib ihn einfach an Flo weiter, wenn du nicht willst. An eurer Spießerschule habt ihr sicher nie gekifft."

„Ach wirklich?", fragt Finn und hebt amüsiert eine Augenbraue.

„Ja sicher. Deshalb versteh ich's auch, wenn du nicht mitmachen willst. Bist viel zu brav dafür."

„Bin ich das?"

Der Braunhaarige lehnt sich nach vorne in Hugos Richtung. Dieser schaut ihn verwirrt an, die Augen nur noch halb geöffnet. Bei Hugo wirkt das Gras offensichtlich gut.

Dann tut Finn etwas Unerwartetes: Ohne mit der Wimper zu zucken zieht er an dem Joint und bläst Hugo den Rauch ins Gesicht. Unbeeindruckt meint er:

„Auf der Spießerschule lief alles genau so ab wie hier. Nur haben wir mehr Geld für Drogen als ihr."

Mit diesen Worten lässt er sich in die Lehne fallen und gibt mir die Haschisch-Zigarette in die Hand. Hugo muss grinsen und lehnt sich auch zurück, lauscht mit geschlossenen Augen der leisen Musik von unten. Charlie kuschelt sich währenddessen an seine Brust.