Kritisch betrachte ich mich im Spiegel und ziehe die Augenbrauen abwechselnd nach oben. Meine dunkelbraunen Locken trage ich offen wie immer, nur mein Gesicht ist etwas stärker geschminkt als sonst. Mein Blick wandert weiter zu meiner Kleidung: Ich trage eine schwarze Jeans und dazu und hellblaues enges T-Shirt. Dazu noch meine Jeansjacke und meine schwarze Tasche, dann ist das Outfit komplett.
„Hey, hast du's bald?" Charlie kommt ohne zu Klopfen die Tür herein und sieht sich noch einmal kurz im Spiegel an. Sie sieht gut aus, mit ihrer weiten Jeans und dem gestreiften T-Shirt. Ihre roten Haare fallen ihr glatt über die Schultern und ihre braunen Augen leuchten vor Aufregung.
„Ja, denke schon.", meine ich und schlüpfe in die Jacke.
Charlie verzieht die Mundwinkel zu einem breiten Grinsen:
„Dann können wir ja gehen."
Zusammen laufen wir die Treppe hinunter. Ich kraule Kira noch schnell hinter den Ohren, dann gehe ich mit Charlie hinaus und steige in ihr Auto ein.
Es ist Samstagabend- der Tag von Hugos Party. Die ganze restliche Woche ist nichts Besonderes mehr passiert, nur dass Juliet und James in den Pausen bei uns geblieben sind. Ich beginne, die beiden wirklich zu mögen, obwohl mir etwas an ihnen immer noch komisch vorkommt... Ich weiß aber beim besten Wille nicht, was es ist.
Nachdenklich und ein bisschen aufgeregt schaue ich aus dem Fenster in den dunklen Wald, der an uns vorbeizieht. Das Haus, das Hugo für die Party benutzen darf, liegt direkt an einem kleinen Waldsee und ist weit weg von jeglicher Zivilisation. Schlechte Idee, wenn man mich fragt, aber wieso sollte jemand wie Hugo auch nach meiner Meinung fragen. Wir entfernen uns immer weiter von unserer Kleinstadt Diaville und fahren tiefer in den Wald.
Nach einer halben Stunde haben wir das Strandhaus von Hugos Onkel erreicht. Es ist groß und der Garten grenzt sogar direkt ans Wasser. Von drinnen hallt laute Musik und Gelächter, weshalb ich die Stirn runzeln muss. Es ist so laut.
Charlie parkt neben unzähligen anderen Autos, ehe wir aussteigen und ich tief einatme. Der Duft von Tannennadeln und dem See liegt in der Luft.
Ich komme aber nicht dazu, ihn zu genießen, sondern folge Charlie, die auf die Haustür zugeht. Ohne zu zögern drückt sie auf die Klingel und wir warten gespannt darauf, dass uns jemand öffnet. Zu unserer Überraschung ist es aber nicht Hugo selbst, sondern Maddie, die uns anstrahlt und uns ins Haus zieht.
„Hey Leute, kommt rein sonst wird es kalt!"
Das stimmt, der Herbst geht langsam in den Winter über. Wir betreten das Haus und werden sofort von dem Geruch von Alkohol begrüßt. Maddie führt uns durch den dunklen Gang ins volle Wohnzimmer. Sie dreht sich zu uns um und ruft durch den Trubel hindurch:
„Ich kann Hugo gerade nicht finden, aber dafür ist Ave da! Sie hat ihrem Chef einfach erzählt, dass sie krank ist."
„Das ist gut!", brülle ich zurück und halte sofort Ausschau nach ihr.
„Fühlt euch hier wie zuhause! Ich würde euch ja das Haus zeigen, aber ich kenne mich hier nicht aus."
„Kein Problem.", winkt Charlie darauf ab und sieht hinüber zum Getränketisch voller Plastikbecher und Flaschen.
„Wie auch immer, ich gehe Harry suchen. Sagt mir, wenn ihr ihn seht!"
Mit diesen Worten verschwindet sie in der Menge. Ich sehe ihr hinterher, dann folge ich Charlie zu den Getränken. Sie schenkt sich gleichgültig einen Becher Bier ein und sieht mich fragend an. Ich überlege kurz, entscheide mich dann aber doch dagegen. Zum Alkohol greife ich erst, wenn die Party wirklich unerträglich für mich wird.
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how to survive modern witchcraft
Adventure„Ich will dir helfen." „Und wieso sollte ich dir das glauben? Seit du und deine Schwester da sind, passieren diese komischen Dinge!" „Wenn ich dir etwas Böses wollte, hätte ich das schon längst getan. Bitte, vertrau mir." Tränen schießen mir in die...