45. „Er hat es uns verboten."

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„Ich ruf jetzt einen Krankenwagen, für mich.", sagte er streng, „Wehe einer von euch beiden sagt nur ein Ton oder ich mach euch das Leben zur Hölle!"

Sie zuckte zusammen, wobei ihr Körper mit Schmerz durchzogen worden ist. Der Lehrling Nico und Valentina nickten aber nur brav.

„Zieht euch was anderes an!", sagte er streng. Ihr Chef stöhnte auf und verschwand in den Vorraum.

Sein Arm war feuerrot und sah stark schmerzend aus. Blasen zierten diesen. Typische Merkmale einer Brandverletzung. Warum hatte er es auch nur getan?

Sie und Nico liefen in die Umkleide und zogen sich um.

Fünfzehn Minuten später voller Schmerzen und Angst vor weiteren Ärger gingen sie, als Praktikantin, und Nico in den Vorraum des Restaurants. Die Tische standen ordentlich in Reih und Glied. Noch waren keine Gäste da, aber in zwei Stunden würden die ersten eintrudeln. Sie traten durch einen offenen Gang und sahen bereits vier Personen in gelb-leuchtender Kleidung. Strukturiert arbeiteten sie an ihrem zornigen Küchenhef. Dieser stöhnte die ganze Zeit voller Schmerzen auf. Auch sie hatte Schmerzen und sie war sich sicher auch Nico hatte welche, aber sie hatten strickte Anweisungen bekommen. Und für nichts in der Welt würde sie diesem Mann widersprechen.

„Valentina? Nico? Wisst ihr was passiert ist?", fragte die Chefin des Restaurants.

Valentina und Nico standen wie gefesselt neben einander und versuchten ihre Verletzungen zu verstecken. Sie waren bereits in ihrer normalen Kleidung und blickten ängstlich zu dem Koch, der sie eigentlich lehren sollte.

Wie in Trance schüttelten sie die Köpfe, obwohl sie genau wussten was passiert war.

„Wirklich nicht? Ihr hättet doch bei ihm sein müssen.", sagte die Chefin aufgelöst.

Mittlerweile wurde sein Arm steril abgedeckt und er bekam eine Nadel in den Arm gestochen.

Ein Mann mit braunen Haaren drehte sich zu den Dreien um.

„Beruhigen Sie sich Frau Köller. Wer sind die beiden?", redete er beruhigend auf ihre Chefin ein.

„Das ist unser Lehrling Nico und unsere Praktikantin Valentina."

„Sie sollen dabei gewesen sein?"

„Ja, sie sollen ja von ihm lernen."

Wieder ein schmerzvoller Aufschrei.

Die beiden zuckten zusammen. Warum musste dieser braunhaarige Mann sie jetzt ausquetschen? Sie sollten nichts sagen und würden deshalb auch nichts sagen.

Ein Blick zu Nico verriet Valentina, dass er angespannt seinen Arm versteckte und versuchte die Schmerzen zu überspielen. Für die Außenstehenden würde es wahrscheinlich nach nichts aussehen, aber sie wusste es. Sie war schließlich dabei gewesen und hatte die Verletzung zu Gesicht bekommen.

„Habt ihr beide gesehen was passiert ist? Er möchte oder kann uns nicht sagen was passiert ist."

Sie schüttelten die Köpfe.

„Aber wo wart ihr denn?", fragte die Chefin weiterhin aufgelöst.

Beide schwiegen sie. Was sollten sie jetzt sagen? Sie konnten nichts sagen ohne eine Lüge zu erzählen.

„Also...", schluckte Valentina.

„Er...", fing auch Nico an zu stottern.

„Hast du was herausgefunden, Dustin?", kam nun ein Mann Anfang dreißig auf sie zu und berührte kurz den Arm, vom besagten Dustin.

„Ne, noch nicht. Die beiden sollen dabei gewesen sein, aber sie behaupten das Gegenteil."

Phil zog die Augenbraue in die Höhe. Scannend blickte er zu den beiden, anscheinend sehr jungen, Personen. Sein geübter Notarztblick zeigte ihm, dass etwas mit den beiden nicht stimmte. Ob sie nun lügten oder selbst verletzt waren. Irgendwas war mit den beiden.

ASDS - Short Stories (Kurzgeschichten)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt