Fortsetzung zu "Bin. Ich bin immer noch genervt"
"Dad. Ich bin weg.", rief Sina ins Wohnzimmer hinein, wo ihr Vater sich gerade vom Fernseher berieseln ließ.
"Wo willst du hin?", fragte er und drehte den Kopf zu seiner Tochter.
"Zu Janna ins Krankenhaus. Sonst geht die da noch die Wände hoch.", lachte sie.
Der Vorfall war bereits ein Tag her. Gestern wurde sie noch von Phil ins Krankenhaus gefahren, wo sie dann auf die Kinderstation kam.
Auf dem Weg ins Krankenhaus war sie immer noch etwas schwankend vom zustand, aber bereits am Abend, wo Sina zu ihr ins Krankenhaus gefahren war, ging es ihr besser und sie hätte laut ihrer eigenen Aussage schon wieder nach Hause gekonnt. Da hat sie aber die Rechnung ohne die Ärzte und ohne ihrer Mutter gemacht, schließlich war sie noch minderjährig.
"Wieso das? Habe ihr doch gestern extra etwas zur Beruhigung gegeben.", lächelte Phil.
"Scheint wohl nicht mehr zu wirken. Jedenfalls ist ihre Zimmernachbarin nicht nur respektlos, sondern scheint auch zu schnarchen. Sie hat mich die ganze Nacht vollbombadiert, weil sie nicht schlafen konnte. Und was sie noch weniger ab kann als respektlose Menschen ist schnarchende Menschen.", erklärte Sina ihrem Vater.
"Die Arme. Mensch. Nehm' Ihr doch Ohrenstöpsel von uns mit. Die bewirken vielleicht was."
"Das ist eine gute Idee."
Sina lief los und holte Ohrenstöpsel aus dem Bad. Sie steckte diese in ihre Tasche und kam wieder zurück zu ihrem Vater.
"Hab sie. Mit dann weg."
"Bestell' ihr schöne Grüße von mir."
"Mach ich. Tschüss."
Und dann war sie wieder aus der Tür in Richtung Krankenhaus.
***
Gerade arbeitete sie an ihren Hausaufgaben und hörte nebenbei Musik als ihr Vater von unten rief.
Er hatte mal ausnahmsweise mit ihrer Mutter zusammen am 03. Oktober frei gehabt. Aber dann hatte eine Krankheit ihrer Mutter auch das wieder zerstört. Also lag ihre Mutter krank im Bett währenddessen ihr Vater sich um die drei Kinder kümmerte. Dabei war tatsächlich nur sie da. Ihre Brüder hatten sich aus dem Staub gemacht, um bei Freunden zu zocken, weil dort die Regeln meist etwas lockerer waren als hier. Vor allem wenn ihre Mutter im Hause war.
Sie ließ den Stift auf den Mathebuch nieder, wo sie gerade versuchte irgendeine Gleichung zu lösen, die sie bis morgen brauchte und stöpselte die Kopfhörer raus. Ihr Handy hingegen nahm sie in die Hand nach unten.
"Ja, komme.", rief sie zurück, sodass ihr Vater wusste, dass er nicht nochmal rufen musste.
Sie lief die Treppe hinunter und roch sofort den lieblichen Geruch von ihrem Lieblingsgericht Spaghetti Bolognese.
"Mhh... Spaghetti.", sagte sie und setzte sich an den Tisch, der nur für zwei gedeckt war.
"Ich hoffe es schmeckt auch.", lächelte ihr Vater, "Du weißt, deine Mutter kann das besser."
"Ich bin zuversichtlich, dass deine genauso gut schmeckt.", sagte sie lächelnd und nahm die Gabel zu Hand.
Fünfzehn Minuten später waren sie auch schon fertig. Sie hatten stillschweigend neben einander gesessen und das Essen genossen.
"Wie geht es Janna?", fragte er nun.
Er hatte es gestern vergessen gehabt und wollte nun wissen wie es ihr gestern ergangen war.
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ASDS - Short Stories (Kurzgeschichten)
FanfictionÄrzte, Notfallsanitäter und Pfleger haben einen sehr vielfältigen und abenteuerlichen Beruf. Sie wissen nie was sie erwartet, wenn sie ihre Schicht antreten. In diesem Buch lest ihr über verschiedene, unabhängige voneinander kurze Stories der Spezia...