Kapitel 57

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Tatsächlich hatte der Teufel kurz darauf einen herrlich duftenden Schokokuchen serviert, den alle glücklich verschlungen hatten. Ich hatte mich gewundert, wie er das in der kurzen Zeit hinbekommen hatte, hatte aber beschlossen nicht zu fragen, da er sowieso nicht geantwortet hätte. Jetzt stand ich in der Tür zur Küche und beobachtete ihn beim Abspülen. "Willst du nur da rumstehen oder auch helfen?", fragte er mit mir zugewandtem Rücken, wobei ich nicht sagen konnte, ob er wütend oder einfach nur desinteressiert klang. Ich wunderte mich kaum, dass er meine Anwesenheit zu spüren schien und humpelte dann zu ihm. Als ich mir ein Geschirrtuch nahm und begann abzutroknen, steckten Miso und Mingi den Kopf herein und teilten mit, dass sie jetzt auf ihre Zimmer gehen würden. Ich wünschte ihnen eine gute Nacht, woraufhin sie auch schon wieder verschwanden. Ich verlagerte das Gewicht auf mein gesundes Bein und wunderte mich: 'Warum tut das immer noch weh? Es sollte doch so langsam besser werden. Oder kommt es mir nur so vor, weil ich jetzt wie ein normaler Mensch heile?' Mr. Quiet nahm mir plötzlich wortlos den Teller aus der Hand, den ich gerade trocknete und stellte ihn weg. Verunsichert drehte ich mich zu ihm und sah ihn verwirrt an. Statt sein Handeln zu erklären hob er mich an der Hüfte hoch und setzte mich auf die Arbeitsplatte. Dann schob er den Saum meines ohnehin kurzen Kleides nach oben und löste den Verband. "Was hast du vor? Ich kann das selbst verarzten", meinte ich verlegen und wollte mich ihm entziehen. Doch er zog mich mit einem festen Griff unter den Knien näher an die Kante, wobei mein Kleid noch weiter hochrutschte und raunte: "Stillhalten!" Sein Tonfall jagte mir einen Schauer über den Körper und ich bewegte mich keinen Millimeter mehr. 'Er wirkt schon wieder so wütend... aber warum?', fragte ich mich. Als seine Finger meinen Oberschenkel berührten, zuckte ich zusammen, denn sie fühlten sich viel zu heiß auf meiner Haut an. Wie damals strich er ganz sanft über die Verletzung, mit dem Unterschied, dass er es jetzt mehrfach wiederholen musste. Ich vermutete, dass es daran lag, dass es sich nicht um Narben, sondern eine relativ frische Verletzung handelte. Die ganze Zeit wagte ich es kaum zu atmen und sah ihm zu. Weder redete er, noch hob er seinen Blick. 'Wie gerne würde ich wissen, was in deinem Kopf vor sich geht', dachte ich frustriert 'als wir damals nur zu zweit waren, warst du so lieb und wir haben uns so gut verstanden. Aber was ist passiert?' Ich schob meine Gedanken beiseite und holte tief Luft. "Du, Seonghwa?", begann ich zögerlich, wobei sich seine Schultern sofort sichtlich anspannten, er mich aber noch immer nicht ansah. Was glaubte, oder eher befürchtete er, dass ich sagen würde? Erneut nahm ich einen Atemzug und fragte dann: "Das ist nicht unser Schloss, oder?"

Angel or devil (Ateez Park Seonghwa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt