Kapitel 31

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Hyunwoo's Sicht
"Wenn der Mond aufgeht, geht ihre Welt unter!" Die Stimme hatte Recht behalten. Es schien tatsächlich so, als ginge die Welt ihrem Untergang entgegen, doch ich fragte mich immer noch wer "sie" ist. Wem gehörte die Welt? Ich blickte auf die schlafende Stadt hinab, die dunkel und ruhig im Mondlicht lag. Nur ab und zu konnte man in der Ferne Schüsse hören, die die Stille durchbrachen. Die Farbe des Himmels erinnerte an einen verregneten Herbsttag, mit dem Unterschied, dass es Sommer war und der Vollmond den Nachthimmel erhellte. Das Dämmerlicht machte mich traurig und bevor ich es verhindern konnte, rollte eine Träne über meine Wange. Alles wirkte beinahe friedlich, doch die Realität war furchtbar: Der Großteil der Bevölkerung und beinahe Alle, die ich kannte, waren tot oder krank und meine Schwester hatte ich seit fast einem halben Jahr nicht mehr gesehen. Wir hatten früher jeden Tag zusammen verbracht und waren selten länger als 24 Stunden voneinander getrennt gewesen, weshalb ich sie nur umso mehr vermisste. Ich erschreckte mich, als ich plötzlich von hinten umarmt wurde und eine sanfte Stimme flüsterte: "Du wirst sie bald wiedersehen!" Ruckartig befreite ich mich aus Seonghwas Armen und drehte mich zu ihm um. "Woher weißt du das? Hast du ihre Zukunft gesehen?", überschüttete ich ihn mit Fragen, doch er schüttelte den Kopf. "Ich kann nur die Zukunft von Menschen sehen", erklärte er "In einer Woche werden wir zu ihr fahren, da wir dann mit dem Training durch sind!" Nun rannen mir die Tränen in Strömen über das Gesicht, doch dieses mal waren es Freudentränen. Trotzdem immer noch unsicher hakte ich nach: "Wirklich?" Mit einem Nicken bestätigte er seine Aussage und ich schlang meine Arme um ihn. Immer wieder bedankte ich mich, während ich in sein Tanktop weinte und er mir beruhigend mit der Hand über den Kopf strich. Als ich endlich aufhörte zu weinen, löste ich mich von ihm und sah ihm in die Augen. "Du bist der Beste", sagte ich leise, was ihn scheinbar schüchtern werden ließ, denn er senkt seinen Blick. Doch als er ihn wieder hob, starrte mir das flammende Rot, das ich bereits so gut kannte, aber immer noch nicht wusste, was es bedeutete, entgegen. Ich wollte wegsehen, einen Schritt zurück machen oder mich dieser Situation irgendwie entziehen, aber mein Körper wollte nicht auf mich hören. Stattdessen reagierte er auf diesen lodernden Blick meines Gegenübers und goldene Zeichen tanzten über meine erhitzte Haut. Sie strahlten so hell, dass sie sogar durch den weißen Stoff meines Trägertops leuchteten. "Ich hab' dir doch gesagt, dass du sie mir nicht zeigen sollst!", sagte er in rauem Ton, wobei sein Blick immer intensiver wurde. Es machte mich unsicher, wie er mich ansah und in meinem Bauch machte sich wieder dieses seltsame Gefühl breit. Wieder wirkte er so verbissen und wütend. Da ich unfähig war ihm zu widersprechen, brachte ich atemlos nur ein einziges Wort raus: "Warum?" "Deshalb", gab er nach einer kurzen Pause zurück und legte seine heißen Lippen auf meine. Er hatte mich schon einmal geküsst, aber diesmal war es anders und irgendwie intensiver. Mein Herz raste, als er mich näher gegen sich drückte und sein Kuss wurde noch inniger. Ich spürte seine Muskeln an meinem Oberkörper und musste mir größte Mühe geben nicht zu stöhnen. Als er von mir abließ, grinste er mich zufrieden an und leckte sich über die Lippen. Dabei sah er so sexy aus, dass meine Beine beinahe nachgaben.

Angel or devil (Ateez Park Seonghwa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt