Kapitel 40

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Ich erholte mich nur langsam und es waren bereits zwei Wochen vergangen seit ich verletzt worden war. Ich konnte es noch immer nicht glauben, dass es ausgerechnet Wooyoung gewesen war, der mich angeschossen hatte. "Süße~", vernahm ich Gabriels Stimme vor der Tür, bevor er ohne anzuklopfen den Raum betrat. Ich verdrehte die Augen und schimpfte: "Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du anklopfen sollst? Nur weil das eine alte Lagerhalle ist, heißt das nicht, dass man all seine Manieren vergessen kann!" Wie immer antwortete er gewohnt lässig: "Hyunwoo Baby, da gibt's eh nichts spannendes zu sehen." Genervt dachte ich: 'Noch ein so ein Spruch und...' "Ich hab' ein Geschenk für dich, meine Süße", erklärte er großspurig. Als er mein skeptisches Stirnrunzeln sah, fuhr er gelangweilt fort: "Ich hab' einen Dämonen gefangen genommen und dir, meine liebe, wird die Ehre zuteil auf ihn aufzupassen, ich muss nämlich wo hin." "Und was genau soll ich machen?", hakte ich nach, während ich mich ächzend aufsetzte. Er warf mir einen Schlüssel zu und erklärte wie selbstverständlich: "Du musst einfach schauen, dass er nicht wegläuft. Weiter nichts." Nachdem er mir den Weg zum "Verließ", wie er es nannte, beschrieben hatte, verabschiedete er sich mit einem "bis später, Süße~!" Miso war unterwegs um Vorräte zu besorgen, weshalb ich mich alleine auf den Weg machte das "Verließ" zu suchen. Ich kam bei einer schweren Metalltür an, die ich mit dem vorher erhaltenen Schlüssel aufsperrte und betrat den überraschend großen Raum. Es handelte sich um eine weitläufige Halle von deren hoher Decke unzählige Ketten hingen und in der Mitte erkannte ich eine kniende Gestalt, die daran gefesselt war. 'Warum muss er dann auch noch die Tür extra abschließen? Und ich soll aufpassen, dass er nicht wegläuft?', fragte ich mich, während ich der Gestalt näher kam. Durch eines der kleinen Fenster fiel schummriges Licht auf das blutüberströmte Gesicht des Gefangenen und ich stolperte erschrocken einen Schritt zurück. "Ich seh' übel aus, was? So hab' ich mir unser Wiedersehen nicht vorgestellt...", sagte er schwach lächelnd und sah zu mir auf. Ich hasste mich dafür, dass ich Mitleid hatte und ich bei dem Anblick schlucken musste. Ich wollte fragen, was der Engel ihm angetan hatte, wieso er hier gefangen war, stattdessen sagte ich mit fester Stimme: "Nenn' mir einen Grund dich nicht sofort zu töten." Er sah mich traurig an: "Der einzige Grund es zu tun ist, dass wir nicht auf der gleichen Seite stehen!" Ich rief aufgebracht: "Du hast auf mich geschossen, Wooyoung!" Leise erklärte er: "Gabriel hat gedroht San vor meinen Augen umzubringen, wenn ich es nicht tue..." Über seine blutverschmierte Wange lief eine Träne, als er mit zittriger Stimme fortfuhr: "Wir sind nicht die Bösen, Hyunwoo. Ich habe dir noch nie etwas schlechtes gewollt und dir nie etwas getan, außer dieses eine mal!" Bei seinen Worten überkam mich eine Gänsehaut, auch wenn ich ihm kein Wort glaubte. "Seonghwa hat meine Eltern getötet und ich soll glauben, dass ihr mir nichts tun wollt?", erwiderte ich aufgebracht. "Ich bin seit ein bisschen mehr als 200 Jahren bei ihm und er hat kein einziges mal über seine Vergangenheit geredet, aber das klingt einfach nicht nach Seonghwa", sagte er nachdenklich. Ich jedoch gab zurück: "Ich habe es gesehen, habe mich erinnert..."

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Angel or devil (Ateez Park Seonghwa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt