Kapitel 65

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"Was ist denn mit euch passiert?", rief ich schockiert und rannte auf die Beiden zu. Wooyoung hatte seinen rechten Arm in einer Schlinge und stützte mit dem anderen einen mehr tot als lebendig aussehenden San. "Lange Geschichte", meinte Wooyoung schwach und übergab seinen Freund an Seonghwa, der ihn sofort hochob und hinein trug. Ich trat an die Seite des anderen Dämons und stützte ihn vorsichtig. Erschöpft, aber dankbar lächelte er mich an. Langsam begleitete ich ihn ins Haus und in eines der unzähligen Gästeschlafzimmer im Erdgeschoss. Ich half ihm bis zum Bett, wo er sich kraftlos setzte. "Brauchst du Hilfe beim Verarzten?", fragte ich, wobei ich ihn besorgt ansah. "Ich komm' zurecht, danke", erwiderte er und fügte hinzu "aber es wäre lieb, wenn du mir die Sachen dafür bringen kannst. Und was zu trinken wäre auch super." Als Antwort nickte ich lächelnd und verließ schnell das Zimmer. 'Hoffentlich geht es San gut. Er sah echt schlimm aus', dachte ich auf dem Weg in die Küche. Ich beruhigte mich mit dem Gedanken, dass Seonghwa schon wusste, was zu tun war. Ich nahm eine Flasche Wasser und öffnete dann den Kühlschrank. Kurz inspizierte ich den Inhalt und entschied mich dann für ein Sandwich und einen Schokoriegel. Mit meiner Ausbeute ging ich noch den Verbanskasten und Schmerzmittel holen und kehrte zu dem Gästezimmer zurück. Bevor ich eintrat, klopfte ich und wartete auf sein kaum hörbares "herein". Ich stellte Alles auf den Nachttisch und deutete auf das Essen. "Ich dachte, du hast vielleicht Hunger", erklärte ich verlegen lächelnd. Er sah mich erst überrascht an und lächelte dann, was ihn sichtlich anstrengte. Er bedankte sich, woraufhin ich anbot: "Wenn du noch irgendwas brauchst, musst du es nur sagen." "Das werde ich machen", gab er mit einem weiteren gequälten Lächeln zurück. Ich ließ ihn anschließend alleine und schloss die Tür leise hinter mir. Ich überlegte, wo die anderen beiden Jungs sein konnten, als ich niesen musste. Umziehen hatte wohl gerade Priorität. Ich ging also in mein Zimmer zog mich an, nachdem ich mich abgetrocknet hatte. Mein nasses Haar trocknete ich ebenfalls kurz ab und drehte es in einen Dutt. Da es mich etwas fröstelte zog ich noch ein Paar Flauschesocken an und trat wieder hinaus auf den Gang. Ich machte mich auf den Weg zu den Gästezimmern, wo ich an dem von Wooyoung vorbeikam. Beinahe stieß ich mit Seonghwa zusammen, der gerade von dort heraus kam. "Wo ist San? Was ist mit seinen Verletzungen?", fragte ich. Beruhigend legte er mir eine Hand auf die Schulter und erklärte: "Keine Sorge, ihm geht es soweit gut. Ich hab' ihn in eines der Zimmer in meinem Flügel gebracht und ihn versorgt." Sein Flügel war der "neue" Teil des Schlosses, den es früher nicht gegeben hatte. Erleichtert nickte ich und bemerkte erst jetzt, dass er noch immer seine nasse Kleidung trug. Das schwarze T-Shirt klebte wie eine zweite Haut an seinem Körper und überließ nichts der Fantasie. Ein leises Lachen lenkte meine Aufmerksamkeit auf sein Gesicht. Seine Augen funkelten belustigt und ein Mundwinkel wanderte leicht nach oben. Bei dem Anblick seiner Lippen wurde ich schlagartig rot und die Erinnerungen von vor weniger als einer halben Stunde überrumpelten mich wie ein Tsunami. Wissend zwinkerte er mir zu und verschwand mit der Aussage, er müsse sich umziehen gehen.

Angel or devil (Ateez Park Seonghwa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt