Kapitel 64

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'Das ist doch absolut verrückt! Was tu' ich hier eigentlich?', dachte ich, als die ersten feinen Regentropfen mein Geicht berührten. "Viel Glück", flüsterte Miso kichernd und lief an mir vorbei. "Mingi!", rief sie und winkte ihm bereits aus einiger Entfernung zu "Komm' mal her! Ich brauche deine Hilfe!" 'Dann mal los!', sprach ich mir selbst gut zu und zog meinen Zopf fest. Ich atmete tief durch und versuchte mich einfach zu konzentrieren, denn der Rest würde ganz von selbst passieren. Zu mindest war es das, was mein Zwilling behauptete hatte, als sie mein Outfit zufrieden grinsend betrachtet hatte. Ich hatte mich sofort wieder umziehen wollen und hatte sie liebevoll als Teufel bezeichnet, doch sie hatte mich schließlich überreden können. Jetzt nahm ich also in Leggings und einem weißen T-Shirt meine Kapfhaltung ein und der Nieselregen würde seinen Beitrag leisten. Ich verdrängte meinen Muskelkater und wich einem imaginären Feind aus, der mich versuchte anzugreifen. 'Lass' dich nicht ablenken! Seh's einfach als Möglichkeit deine Zeit sinnvoll zu nutzen!', versuchte ich mich selbst zu beruhigen. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie meine Schwester den rothaarigen Dämonen mit sich ins Haus zog, während sie geschäftig auf ihn einredete. Kurz darauf spürte ich bereits Mr. Quiets Blick auf mir, doch ich kämpfte, scheinbar unbeeindruckt, weiter. Der Regen wurde immer stärker, sodass meine Kleidung inzwischen an meinem Körper klebte. Leider war es jetzt zu spät einen Rückzieher zu machen, da er mit großen Schritten zu mir herüber kam. "Was soll das werden?", fragte er bedrohlich leise, was mir eine Gänsehaut bescheerte. Da war es wieder, das wütende Funkeln in seinen roten Augen. Vielleicht war das doch keine so gute Idee. "Ich hab' keine übernatürlichen Kräfte mehr, auf die ich mich verlassen kann, also sollte ich so üben", erklärte ich mit überraschend fester Stimme. Er kam näher und blickte mit flammendem Blick auf mich herab. "Und das musst du im Regen machen?", hakte er skeptisch nach "In diesem Aufzug?" Ich spürte wie mir die Hitze in die Wangen stieg. Langsam ließ er seinen Blick über meinen Körper wandern und blieb an meinen Brüsten hängen. Verlegen wollte ich meine Arme verschränken, doch er hielt meine Handgelenke fest und schüttelte den Kopf. "Du solltest zu Ende bringen, was du anfängst", meinte er mit rauer Stimme, während er mich weiter anstarrte. Unsicher sah ich ihn an und bemerkte, wie stark sich seine Brust hob und senkte, was meinen ohnehin rasenden Herzschlag noch weiter beschleunigte. Mir stockte der Atem, als sich unsere Blicke trafen. Aus seinen glühenden Augen sprach das pure Verlangen. "Ach scheiß' drauf", meinte ich ihn murmeln zu hören. Ich hatte keine Zeit mich darüber zu wundern, oder ihn gar zu fragen, was er damit meinte, denn er zog mich mit einem Ruck an sich und presste seine Lippen auf meine. Nichts an seinem Kuss war fragend oder zurückhaltend. Noch etwas unsicher erwiderte ich, aber dann riss mich seine Leidenschaft mit und ich legte meine Arme um ihn. Er gab einen zufriedenen Laut von sich und zog mich an der Hüfte noch näher an sich. Die Hitze, die von seinem Körper ausging, bildete einen so starken Kontrast zu der kalten Umgebung, dass mir beinahe schwindelig wurde. Er küsste mich verlangender und ließ eine Hand unter mein Shirt wandern. Seine Finger fühlten sich so unglaublich gut auf meiner kalten Haut an. Plötzlich stoppte er in seiner Bewegung, ließ von mir ab und drehte sich um. 'Was? Nein! Nicht schon wieder!', dachte ich und starrte perplex seinen Rücken an. Meine aufkeimende Wut erstarb sofort wieder als ich an ihm vorbei sah.

Angel or devil (Ateez Park Seonghwa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt