Angel or devil (Ateez Park Seonghwa)

Kapitel 49

Nachdem Seonghwa die Kugel entfernt hatte, hatte er die Wunde so gut er konnte vernäht, die Hoddiebänder entfernt und einen frischen Verband angelegt. Dann hatte er mich schnell wieder zum Auto gebracht und wir waren losgefahren. "Es kommen immer noch Menschen zu Krankenhäusern um Sachen zu holen und schrecken dabei nicht davor zurück auf die, die ihnen in den Weg kommen, zu schießen", hatte er unseren hektischen Aufbruch erklärt. Ich war zu erschöpft gewesen um über diese Grausamkeit erschrocken zu sein und war stattdessen eingeschlafen. Ich stehe auf einer Waldlichtung, mir gegenüber läuft Seonghwa auf und ab. Das Metall seiner Rüstung schlägt bei jedem Schritt aufeinander und verursacht das mir inzwischen so bekannte Geräusch. "Die Menschen beginnen uns zu bekämpfen und zu vernichten...", sagt er bedrückt, die roten Augen voll Schmerz "Du musst aufpassen, Prinzessin! Auch vor deiner Familie werden sie keinen halt machen!" Ich will ihm wiedersprechen, aber ein Teil von mir befürchtete, dass er Recht haben könnte. Langsam öffnete ich meine Augen und sah aus dem Fenster des noch immer fahrenden Autos. 'Er hatte mich damals gewarnt, doch es hatte nichts gebracht', dachte ich traurig und wand meinen Blick ihm zu. "Geht's dir besser?", fragte er ohne mich anzusehen und ich bejahte, was nur halb stimmte. Ich fühlte mich zwar etwas erholt, aber der Traum von unserer Vergangenheit bedrückte mich stattdessen. "Du, Seong?", begann ich verlegen, nun schaute er mich doch an "Wir haben uns früher gekannt, ich hab's geträumt. Es sah aus wie das Mittelalter." Er nickte, bevor er antwortete: "Ihr wurdet irgendwann im Mittelalter geboren. Wann genau weiß ich aber nicht, weil euch das Gedächtnis genommen wurde, bevor ich fragen konnte." "Was genau ist passiert? Besondere Wesen haben mit Wissen der Menschen friedlich unter ihnen gelebt. Warum hat sich das geändert?", fragte ich schwach. Er seufzte und sah mich betrübt an: "Es war eines der friedlichsten und schönsten Königreiche, das ich je besucht habe. Dann hat Gabriel, der Botschafter zwischen Himmel und Erde, auf Befehl der Götter, begonnen den Menschen Märchen über die Wesen zu erzählen. Die Leute haben angefangen..." Er sprach nicht weiter, woraufhin ich nachhakte: "Angefangen womit?" Er schluckte und ich konnte sehen, dass es ihm eine unglaubliche Überwindung kostete es auszusprechen: "Das Wort 'Hexenverbrennung' sagt dir bestimmt etwas, oder?" Ich sah ihn ungläubig an, doch er fuhr fort: "Sie haben angefangen uns Wesen eines nach dem anderen zu verbrennen. Teufel, Dämonen und sogar euch Engel haben sie auf den Scheiterhaufen geworfen. Schließlich haben sie das Königspaar ermordet und konnten eine ihrer beiden Töchter tödlich verletzen, aber sie hat es geschafft wegzulaufen." 'Die Tochter... das kann nicht sein!', dachte ich mit großen Augen 'er hatte mich außerdem "Prinzessin" genannt! Ich war davon ausgegangen, dass...'. Er unterbrach meine Gedanken, indem er nickte. "Aber ich habe überlebt...", flüsterte ich und blickte auf den Verband an meinem Bein. "Ich war verzweifelt... so verzweifelt, dass ich etwas ausprobiert habe", erzählte er stockend "Ich wusste nicht, was ich machen sollte, also hab' ich mir auf die Zunge gebissen und dich geküsst, damit sich unser Blut vermischt hat." Den Rest erschloss ich mir von selbst: Es hatte funktioniert, wir konnten dadurch irgendwie Fähigkeiten des Anderen annehmen und er hatte mich geheilt. Ich lächelte ihn dankbar an, bevor ich wieder in einen traumlosen Schlaf sank.