Ich zog meinen Pullover aus, damit er nicht nass wurde und legte meinen Kopf in den Nacken, sodass meine Haare in die Badewanne hingen. Seonghwa prüfte die Wassertemperatur mit seiner Hand, bis er der Meinung war sie wäre perfekt und hielt die Brause nach einer kurzen Warnung vorsichtig über meinen Kopf. Natürlich war die Temperatur perfekt und ich schloss entspannt die Augen, während er mein Haar nass machte. Sanft massierte er danach das Shampoo in meine Haare und wäre ich eine Katze gewesen, hätte ich spätestens jetzt geschnurrt. Er wusch den Schaum aus meinen Haaren und trocknete sie dann mit einem Handtuch. Da ich es hasste, sie zu föhnen, bat ich ihn noch mir einen Zopf zu machen, wobei er sich, wie erwartet, genauso geschickt anstellte, wie bei allem anderen. "Du solltest auch die Verbände an deinen Beinen wechseln", erklärte er und blickte in mein errrötendes Gesicht. Er wusste, dass er mir auch hierbei helfen musste und schien leicht erfreut darüber. Er sammelte auf meine Anweisung hin alle benötigten Utensielien aus dem Haus zusammen und brachte sie in's Bad. Danach half er mir beim aufstehen und kniete sich vor mich. Um nicht umzufallen legte ich meine Hände zögerlich auf seine Schultern und er legte die Hände an den Saum meiner Leggings um mich daraus zu befreien. Diesmal waren meine Nachbarn dran mit einer Beschwerde wegen Lärmbelästigung aufgrund meines klopfenden Herzens. Als Seonghwa mich aus meiner Hose geschält hatte, hatte sich die Farbe meines Gesichts ungefähr der einer Tomate angepasst. "Hyunwoo, weiteratmen", ermahnte mich der vor mir kniende junge Mann, der der Grund für meine Luftnot war, worüber ich mir sicher war, dass ihm das durchaus bewusst war. Er sah mich grinsend von unten her an, was weder meinen Herzschlag verlangsamte, noch meine Atmung korrigierte. Ich stand in Top und Unterhose, als praktisch in Unterwäsche, vor ihm und er hatte nichts besseres zu tun, als mich frech oder sexy, je nach dem wie man es sehen wollte, anzugrinsen. Dass ich mein verletztes Bein weiter ausstrecken musste um ihm zu helfen besser an die Verbände zu kommen, war der Besserung meines Zustands nicht unbedingt zuträglich. Am liebsten hätte ich mein Gesicht in den Händen vergraben oder wäre weggerannt, aber beides war mir leider nicht möglich, da ich, weil ich die Balance einer einbeinigen, betrunkenen Ziege auf Glatteis besaß, mich festhalten musste und wegen meinem angeknacksten Fuß keine Chance auf Flucht hatte. Nachdem er die Verbände beider Beine entfernt hatte, nahm er ein nasses Tuch und wischte das angetrocknete Blut so zärtlich von meinen Oberschenkeln, sodass ich eine Gänsehaut bekam. Danach trocknete er meine Haut mit einem weichen Handtuch und trug schließlich eine Wundheilsalbe, die er irgendwo gefunden hatte, auf die Verletzungen auf, wobei er genauso zärtlich vorging wie zuvor. Ich biss mir auf die Lippen um unter den sanften Berührungen seiner langen Finger nicht noch anzufangen zu stöhnen. Andererseits war ich froh, dass er so in seine Aufgabe vertieft war und mich nicht ansah, denn sonst hätte er vermutlich einen Roman aus meinem Gesicht lesen können, da ich laut ihm ja so durchschaubar war. Er wickelte nun frische Verbände um meine Beine und erhob sich nach getaner Arbeit. Er erklärte mir er müsse auch meine restlichen Verletzungen verarzten, ausgenommen meinem Fuß, der bereits verarztet war und keinen Verbandswechsel nötig hatte, und meinen Händen, um eine Entzündung oder ähnliches zu verhindern. Ich hielt mich seitlich an seinen Oberarmen fest, da ich meine Hände von seinen Schultern nehmen musste, um ihn bei seiner Arbeit nicht zu behindern, und sonst nicht wusste, wo ich mich hätte festhalten sollen. Ich schloss meine Augen in dem Versuch mich zu beruhigen und von der Bewegung seiner Muskeln unter meinen Fingern abzulenken. Konzentriert säuberte er meine Wange, die laut ihm keiner Naht bedarf, dennoch behandelt werden sollte, und trug dann dort und an der Lippe eine Salbe auf. Als er die Platzwunde mit einem Pflaster verschloss, sagte er: "Weißt du eigentlich, wie schön du bist, Hyun?"
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Angel or devil (Ateez Park Seonghwa)
FanfictionHyunwoo und Miso sind Zwillingsschwestern, die in den Sommerferien umziehen mussten. Beide sind nicht besonders begeistert von der neuen Umgebung und den Mitschülern. Das ändert sich allerdings, als ein neuer Schüler in die Klasse kommt...